... so sollte der Titel des Klimawandelverhinderungsmärchens, das uns DiePresse erzählen läßt, wohl richtiger lauten, statt:
Der Kampf gegen den Klimawandel muss wehtun, soll er nicht scheitern
Diesel-Fahrverbote
bringen die Welt im Kampf gegen die Erderwärmung nicht voran. Helfen
kann nur ein Umbau im Steuersystem. Aber dafür fehlt der Mut.
Die Menschen müssen entscheiden, ob sie jetzt Milliarden ausgeben
wollen, um das Problem so klein wie möglich zu halten, oder später noch
mehr zahlen, um nach den angekündigten Katastrophen wieder aufzuräumen.
Das Gros der Experten sagt für den Fall eines ungebremsten Klimawandels
nicht nur den Anstieg der Meere voraus, sondern auch häufigere
Wirbelstürme, Fluten, Dürren, Hungersnöte – die dazugehörige Migration
in den sicheren Hafen Mitteleuropa inklusive. Dennoch scheint das
Pariser Ziel, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad über dem
vorindustriellen Niveau zu stabilisieren, außer Reichweite.
Die Legende, an der der Leitartikler Matthias Auer strickt, folgt bewährten Mustern: die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos, sofern ihr alle euch richtig einschränkt, bis es weh tut, und uns Geld und Macht gebt, euch nach unserem Gutdünken zu lenken.
Es ist das Muster, aus dem der Ablaßhandel gestrickt war: wir alle sind Sünder, natürlich ihr ganz besonders, aber ihr könnt euch loskaufen! Ist das nicht fein?
Wer die Geschichte der Menschheit betrachtet, wird eine stetige Wiederholung dieses Strickmusters erkennen können. Nach dem Ablaßhandel war es in der Vergewisserung des »wahren Christentums«, das als Dreißigjähriger Krieg Mitteleuropa verwüstete, dann in der Frage nach der »Demokratie«, das als Französische Revolution Europa an den Rand des Chaos brachte, dann in der »sozialen Frage«, die im Sieg des Sozialismus' endete (an dem wir bis heute knabbern) wieder aktuell. Um in jüngerer Zeit in der »Emanzipation der Frau« und dem Öko-Wahn ganz modern gewendet aufzuleben.
Die Masche bleibt dieselbe: du kannst alles tun, wenn du deine Laster nur teuer (und durch schlechtes Gewissen) erkaufst! Irgendwie ein typisch kalvinistisch-puritanisch-lebensfeindliches Motto: mach was du willst, solange es dir keinen Spaß macht. Daß ausgerechnet das bigott-puritanische Amerika unter Trump (der allerdings alles, nur kein typischer Ami der traditionell herrschenden Klasse ist!) diesem Konzept eine Absage erteilt, verwundert.
Läßt uns aber hoffen, daß vielleicht Geschichte nicht stets und überall »ewige Wiederkehr« bedeutet. Worüber bekanntlich schon Nietzsche vor Verzweiflung den Verstand verloren hat ...
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P.S.: Apropos »ewige Wiederkehr«.
Dieser Artikel stammt vom 11. März 2007, ist also demnächst elf Jahre alt. Und könnte zum oben zitierten Artikel geschrieben worden sein. Irgendwie deprimierend.
>>Zitat: So viele Bäume können wir gar nicht pflanzen, um das Scheitern wieder auszugleichen.<<
AntwortenLöschenZumal ein kurzes, aber heftiges Sturmtief....
Die älteren Lügen-Narrative unterliegen halt auch einer gewissen Alterung und Abnutzung. - Die Klassiker unserer Vorfahren (Hölle, ewige Verdammnis) sind zum Treppenwitz degradiert, noch gibt es zwar ein „Pöösissimum Maximissimum Absolutissimuum“, per Knastverheissung invariant gegenüber jeglicher Gedankens-Blässe, indes der Abzock-Koeffizient selbigens scheint von galoppierendem Schwund befallen zu sein. –
AntwortenLöschenErgo müssen rezente Apokalypsen halluziniert werden, mit unverbrauchten Hyperventilations- und Knieschlotter-Faktoren. –
Und tagtäglich müssen dem Pöfel adäquate Mantras infundiert, quasireligiöse Rituale zelebriert, Pawlow-Konditionierungs-Kampagnen lanciert werden, dass ihm nur seine Diskurshoheiten und Dressureliten Erlösung von dem erschröcklichen, namenlosen Ungemach bringen können. –
Ihrer „natürlichen“ Halbwertszeit gemäß, überlappen diese Horror-Disneyland-Hypen zwar, lösen sich ihre Maxima indes in schöner Regelmäßigkeit ab. – Manche sind „Eintagsfliegen, andere eher „Dauerbrenner“. – Zu nennen wären u. A. „Ozon-Löcher“, Wald-Sterben“, „ÄIDS-Pandemie“ (die bis Ende der 90er ganz DE entvölkert habe sollte), „Großes Wald-Sterben“, „Hühner/Schweine/Vogel-Grippen“, „SARS/EHEC/BSE-Epidemien“, „Acryl-Amid in Pommes“ und heute, unsere herzallerliebstes aus allen Sprachrohren tönende „Klimaaa-Katastrophööö“, (neuerdings zu „Klimaaa-Wandel“ camoufliert, da die Konnotation „Katastrophööö“ nach Jahren ihres Ausbleibens selbst für die dreistesten Lügner nicht mehr „adäquat“ erscheint.)
Kurzum, das Paradigma lautet: Dem Hirnvollwaschbären-Volk (BRD-lern) kräftig am „Dschörmän-Angst“-Hebel ziehen, und besonders perfide, selbst harmloseste und den falschen Diagnosen/Prognosen krass widersprechende Phänomene als besonders tückisch camouflierte Indizien FÜR ihre „Matrix-Schtories“ umzulügen.
(Letzteers hat auch ein luschtiges Analogon in der Pseudo-Wissenschaft „Psüchow-Anal-Liese“, die die Krankheit ist, die zu heilen, sie vorgibt. – Denn eines der absurden, zentralen „Befunde“ dieser Scharlatanerie ist es, ein Phänomen „beweise“ seine Existenz gerade durch hartnäckiges Nicht-Vorhandensein jeglicher Indizien oder Effekte, also die sog. „Verschiebung, Verdrängung, Verstellung“.)