Samstag, 20. Januar 2018

Wissenswertes

von Fragolin

Eine bahnbrechende Studie hat sich damit befasst, wie groß der energetische Fußabdruck ist, den der Betrieb von Küchengeräten hinterlässt. Nein, nicht der Fußabdruck auf dem Gesäß der Studienautoren, als diese von ihrer Mama aus der Küche befördert wurden, sondern die vermuteten Auswirkungen des Betriebes solcher Monstermaschinen wie der Gemeinen Mikrowelle, die in den Küchenecken kochfauler Mutterfuttererwärmer und Dosensuppenfetischisten lauert um mit brachialer Energie schon bei zwei Minuten in der Auftaustufe ganze Eisbärfamilien in den Klimatod zu treiben.

Laut einer am Donnerstag … veröffentlichten Studie sorgt allein der von den 130 Millionen Mikrowellenherden in der EU verbrauchte Strom jährlich für einen Kohlenstoffdioxidausstoß von 7,7 Millionen Tonnen. Das entspreche den Emissionswerten von 6,8 Millionen Autos, erklärten die Forscher.“

Ach. Neunzehn Mikrowellen produzieren soviel CO2 wie ein durchschnittliches Auto? Also entweder heizen einige Leute mit Mikrowellengeräten ihre Landhäuser oder der CO2-Ausstoß eines durchschnittlichen Autos ist so extrem minimal, dass selbst der gesamte Energiemix aus Wind- und Wasserkraft, Atomstrom und restlichen Gaskraftwerken, der in der EU produziert wird niemals an diese Effizienz herankommt oder hier liegt ein eindeutiges Statistikversagen vor. Denn ausgerechnet die Mikrowelle, die einen wirklich beachtenswerten Wirkungsgrad hat, steht gegen ein normales Auto schon als solche Dreckschleuder da? Ein Gerät, das am Tag im Schnitt keine drei Minuten läuft gegen ein tausend Kilo schweres Gefährt, dass 40 Kilometer fährt? Der Strom für drei Minuten Mikrowelle produziert mehr CO2 als ein Auto, das 2 Kilometer fährt?

Da stellt sich mir jetzt wirklich eine besorgniserregende Frage, so als jemand, der berufsbedingt lockere 40.000 km im Jahr fahren dürfen muss: Warum wollen mich irgendwelche Grünioten dazu zwingen, unbedingt mit einem E-Auto zu fahren? Da verdrecke ich ja rein statistisch die Umwelt mehr als jetzt mit meinem Biturbo. Und der ökologische Raubbau für die Herstellung der Batterie ist da noch nicht mal eingerechnet. Sieht nicht gut aus für die E-Mobilität. Oder für die Eisbären.

Und das mit dem Wirkungsgrad hat ein Kommentator folgendermaßen gewürdigt:

Wirkungsgrad ist Physik, also ein männlich dominiertes Unterdrückungsinstrument des brutalen Patriarchats und deswegen strikt abzulehnen. In unserem Sesselkreis sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass Mikrowellen böse sein müssen, denn mit ihnen verursachen die Amerikaner Erdbeben auf Haiti und in Vorarlberg und verursachen Tornados. Und sie bringen Aluhüte zum Explodieren, was zeigt, das sie besonders teuflisch sind, da sie uns des letzten Schutzes berauben vor den Handymasten, mit denen der CIA unsere Gedanken liest, während wir den Chemtrails nachschauen...“

Es gibt noch Leute mit Humor im „Standard“-Forum. Es besteht noch Hoffnung.

Eine andere wissenswerte Meldung empört sich über einen humorlosen Mann, der in seinem (laut empörten Feminazissen) grenzenlosen Hass gegen Frauen soweit gegangen ist, die feminismusgebügelte Version des prä#metoo-produzierten StwarWars-Verlängerers „The Last Jedi“ einfach zu entfeminisieren, also einfach die Frauen rauszuschneiden und ihre Handlungen und Monologe zu minimieren oder ganz zu entfernen, und das als „De-feminized Fan-edit“ zu präsentieren. Das Ergebnis dürfte recht holprig sein, aber komischerweise enthält es immer noch genug Material, um die gesamte Story erkennbar zu erzählen. Trotz Schwund von 152 auf 46 Minuten.

Woran man zwei Dinge erkennen kann: Filme funktionieren auch ohne krampfhaft hochgepushte und künstlich hineingequotete Frauenrollen. Und gerade Meisterwerke der Bildgewalt kommen, wenn es um die reine Handlung geht, locker mit einem Viertel an Laufzeit aus.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Wie „Metropolis“ zum Beispiel.
Ich werde mir diese entfeminisierte Version nicht ansehen. Das Original auch nicht. Für mich besteht „StarWars“ aus genau drei Filmen. Einen vierten mit einem peinlich quasselnden Schlappohrhasen anzuschauen war schon zuviel des Guten.

Ach ja, eines kann man noch anmerken. Hätte es sich um eine Version gehandelt, in der Feministinnen, so sie technisch dazu in der Lage wären, die Männerrollen rausgeschnitten oder durch irgendwelche Laiendarstellerinnen ersetzt hätten, hätte es natürlich keine Empörung gegeben. Das wäre als Meisterwerk der Girl-Power und Beweis der Überlegenheit der Frauen gefeiert worden. Jaja, diese Heuchelei.

Auch wissenswert ist, dass #metoo jetzt Toni Sailer eingeholt hat und irgendeine Geschichte von 1974 hochgekocht wird. Man muss inzwischen über vier Jahrzehnte zurückgraben, um irgendwelche Skandale zu finden, mit denen man noch seine Spalten füllen kann. Man fabuliert über verschwundene Ausgaben des „Stern“, der ja spätestens seit dem Fall Kujau 1983 im gesamten deutschsprachigen Medienraum für seine Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit bekannt ist (die „Hitler-Tagebücher“). Und ignoriert damalige Zeugenaussagen, die Sailers Unschuld bestätigten, während die investigative und bekannt nüchtern berichtende „Krone“ zum Kronzeugen aufgerufen wird. Was für eine überflüssige Schmiere. Wenn man nichts anderes mehr hat, pinkelt man auf die Gräber alter Helden; man kann deren Demontage nie zu spät beginnen.

Auch wissenswert wäre etwas anderes gewesen. Aber da war es bis tief in die Nacht sehr ruhig in meinem Libelingsforum.
Der Sultan lässt seine Panzer weiter in den kurdischen Teil Syriens vorrücken, bombardiert Dörfer und zerlegt auch ein Krankenhaus, besorgt sich neues Reichsgebiet (oder holt es, nach seinem Geschichtsverständnis, wohl eher heim ins Reich, denn es war ja schon einmal osmanisch). Zivilisten gelten als Kollateralschäden, zerbombte Spitäler sind zu vernachlässigen, immerhin verwendet der Größenwahnsinnige vom Bosporus keine Fassbomben, außerdem hält er uns eine Völkerwanderung vom Hals, also alles nicht so schlimm. Nichts passiert, es gibt nichts zu sehen, gehen Sie weiter!
Solange die „syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ schweigt, diese radikalmuslimische Ein-Mann-Hetzagentur aus Mittelengland, ist alles in Ordnung.

2 Kommentare:

  1. Was lernen wir also aus der-vermutlich EU-finanzierten- Riesenstudie über die fragwürdige Mikrowelle?
    Es ist ökologisch gesehen exakt 19-fach bessèr, auf der Mikrowelle in die Arbeit zu reiten und das Auto in der Küche stehen zu lassen als umgekehrt.

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  2. Na, wenn das kein feuriger Appell an alle pflichtbewussten deutschen Klimaretter ist, sich fortan und besonders im Energie verschlingenden Winter nur an kalter Küche zu erfreuen und besser auch gleich auf jeder Form von Heizung zu verzichten, dann will ich zukünftig Unkraut heißen.

    Allerdings bleibt die Frage offen, wie der Piefke ohne seine geliebte Mikrohirnwelle überleben soll, denn für Makro ist er kognitiv leider nicht ausgerüstet.

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