Montag, 6. November 2017

Kläffer

von Fragolin

Soll ich jetzt irgendwas zu dem Irrsinn von Sutherland Springs schreiben? Einige Mitleser hier echauffieren sich ja, wenn man mal ein Massaker in der Bewertung auslässt, darin den eindeutigen Beweis sehend, dass hier eben Missetaten weißer Männer ignoriert werden und nur aufgezeigt wird, wenn unseren goldlockigen Engelchen der Heiligenschein einmal ein bisschen verrutscht. Harter Rassismus der ultrarechtsrechten Blogger eben. Kläffer brauchen was zum Kläffen. Geschenkt.

Dass hier ebensowenig über den Terroranschlag von Mogadischu, der erst vor zwei Wochen über 300 Tote produziert hat, und das zu Ruhm und Ehre des Götzen der Mohammedaner, geschrieben wurde, wird wahrscheinlich ein weiteres Zeichen für Rassismus sein. Mein für linke Idioten glasklar erkennbarer Bannstrahl rassistischen Hasses verschonte somit zwar die durchgeknallten Hardcore-Museln der Al-Shabaab, einer der dutzenden blutrünstigen muselmanischen Gotteskämpfergruppen, die alle ungefähr soviel mit dem Islam zu tun haben wie die Pius-Bruderschaft mit dem Christentum, nur dass sie sich nicht auf die reine Theorie beschränken und das Reich ihres Götzen auf Erden nicht erst im Jenseits errichten wollen, traf dafür aber opferignorierend jene hunderte Afrikaner, die diesem Irrsinn zum Opfer fielen. Wohl eben, weil sie „nur“ Afrikaner waren. Oder so.

Besonders schlimm und verdammenswert war ja auch noch, über den Pick-Up-(nein, nicht die Kekse)-Mörder von New York nichts weiter zu vermelden, handelte es sich dabei doch um einen Usbeken, was die linken Kläffer sofort davon überzeugte, dass man ein jubelnder Putinverehrer sein muss. Was usbekische muselmanische Fanatiker mit einem orthodoxen russischen Präsidenten zu tun haben, konnten die Geiferer zwar nicht schlüssig darstellen, aber ich bin mir sicher, dass, hätte ich darüber geschrieben, dies den gleichen Kläffern ein Beweis meiner lodernden Islamophobie gewesen wäre.

Anders gesagt: eigentlich egal, was man den Kläffern vorsetzt, die kläffen immer. Weil sie im Kläffen ihren Selbstzweck sehen. Dass ich nicht Zeit und Lust habe jeden Terroranschlag und jeden Amoklauf zu kommentieren, weil es dann hier keine anderen Themen mehr gäbe (die wahre Dichte der Einschläge ist ja mangels Berichterstattung über alles, was weltweit so abläuft, nicht erkennbar), merke ich nur am Rande an. So ein Blog ist eben ein reines Freizeitvergnügen. Ohne den Begriff „Vergnügen“ jetzt näher definieren zu wollen.

Also schreibe ich erstmal nichts weiter zu Sutherland Springs, was man nicht auch in den Medien finden kann. Man muss sich ja nicht auf die deutschsprachigen Lückenproduzenten verlassen. Die amerikanischen Medien bringen die unterschiedlichsten Meldungen und Gerüchte, von (eher unwahrscheinlicher, aber nicht unmöglicher) muslimischer Blitzradikalisierung (was wohl an diesem Foto liegt:)
über einen Antifa-Anhänger (Haben die Antifanten nicht für den 5. November den offenen Krieg gegen Trump angekündigt? Ist schon seeeehr zufällig, dass just an diesem Tag jemand in einer Baptistenkirche im Bible Belt zuschlägt…) bis hin zu einem Amoklauf aus persönlicher Rachlust. Nichts davon wurde bis jetzt bestätigt, noch weiß keiner was. Interessant ist nur, dass alle drei Erklärungen von sehr vielen Leuten als glaubwürdig oder zumindest wahrscheinlich eingestuft werden. Sollte zu denken geben, falls man nicht gerade durch eigenes Kläffen abgelenkt ist.

Jedenfalls ist der Täter wohl wegen schlechten Verhaltens bei der Air Force rausgeflogen und hat angeblich gerne über Waffen getwittert.(*) Mehr weiß man nicht, mehr kommentiere ich nicht. Und keiner weiß (noch), wie er zu Tode kam. Aber selbst, wenn es verdächtig klingt, dass ein Anwohner den Typen mit seinem Wagen verfolgt hat und der dann später tot aufgefunden wird, kann ich mir vorstellen, dass der Ermittlungseifer der Behörden eher schaumgebremst sein dürfte. Wenn einer um sich ballernd Wehrlose, Kinder, Schwangere niedermäht, dann würde ich für die Umstände seines Ablebens auch mangelndes Interesse zeigen. Hauptsache weg. Es gibt Menschen, bei denen der Tod ein Grund zur Freude ist.
So, das war‘s meinerseits. Betroffenheitsgesülze überlasse ich den professionellen Betroffenheitssülzern. Ich mache mir eher Gedanken über die Richtung, in die generell unsere Welt geht.
Später vielleicht mehr.
Vielleicht auch nicht.
Was auch immer die Kläffer daraus machen.

(*) Weil es einfach sein muss: auf deutschsprachigen TV-Kanälen wurde daraus selbstmurmelnd eine glühende Anklage gegen Trump gebastelt, der es auch nach fast einem Jahr Präsidentschaft immer noch verabsäumt hat, die Amerikaner zu entwaffnen. Dass Waffenrecht in Amerika Staatsrecht und nicht Bundesrecht ist, also nicht aus Washington sondern in den einzelnen Staaten gesetzlich geregelt wird, blenden die Entwaffnungsfanatiker ebenso aus wie die Frage, die sich mir zwangsläufig stelle: Warum wird Trump permanent für etwas angegriffen, was sein Vorgänger, der messianische Reverent des Friedens, der nicht nur Guantanamo nicht schloss oder die Aufrüstung der atomaren Streitkräfte Amerikas beschloss sondern auch das Waffenrecht nicht antastete, getan oder eben nicht getan hat? Weil er Trump ist, und es ist egal, was er tut oder sagt, es ist eben trumpig und lässt die Kläffer kläffen. Egal was in Amerika passiert, Trump ist schuld. Und wenn mal wieder einem Eisbären die Scholle unter dem Pelzhintern wegtaut, hat der teuflische Trump ihm wahrscheinlich mit einem von Putin geschenkten russischen Fön… ach, lassen wir das.

5 Kommentare:

  1. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  2. Sorry, cher (chère?) "Anonym",

    aber Ihr Posting könnte von einem übelwollenden Maasmännchen meinem Blog als "NS-Wiederbetätigung" oder dergleichen zugerechnet werden — und das muß ich wirklich nicht haben.

    Ich zitiere daher den (sonst unveränderten) Inhalt Ihres kurzen Postings wie folgt:

    Mr. Kelly pflegte seine Schreiben mit der pittoresken Wendung "H... H....." zu schließen

    Kurz zum Inhalt: was wollen Sie uns mit dieser Botschaft sagen? Daß ein Mörder ein Neonazi sein kann? Nun, das haben wir auch schon vorher gewußt.

    Oder was sonst?

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  3. Die Piusbruderschaft hat ganz ironiefrei sehr wohl mit dem Christentum zu tun.

    Natürlich nicht wenn das hausgemachte Credo aus (nur z.B.) einer Dan-Brown-Lektüre entnommen wurde.

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  4. Und was bitteschön hat die "Piusbruderschaft" mit dem Christentum zu tun?

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  5. Gegenfrager: was hätte sie nicht mit dem Christentum zu tun?

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