Donnerstag, 12. Oktober 2017

Vorgestern war es fünfundsiebzig Jahre her

... daß einer der kultiviertesten und geistvollsten Österreicher seiner Zeit (und wohl nicht nur seiner Zeit!) am 10. Oktober 1942, in ein besseres Jenseits hinüberging: Richard von Schaukal, Lyriker, Novellist und Essayist von Rang; und doch heute vergessen — wie fast alles, was einst Rang und Namen hatte ...

Sein tiefstes, bedeutendstes Werk ist wohl das aus unzähligen Aphorismen, die zu Essays zusammenwachsen, die sich letztlich als einzelne Kapitel eines geschlossenen Gesamtwerkes darstellen, im Jahre 1910 erschienene Buch »Vom unsichtbaren Königreich«, aus dem — wie auch aus anderen Essays des Autors — in den nächsten Tagen immer wieder Zitate den LePenseur-Blog bereichern sollen.

Die bekannteste Schöpfung Schaukals ist sicherlich »Leben und Meinungen des Herrn Andreas von Balthesser« (1907), welches in sich eine gar köstliche Persiflage eines in der vergehenden Habsburgermonarchie des endenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts birgt, wie sie feiner und scharfzüngiger kaum sonst geschrieben wurde.

Als Lyriker fand Schaukal bald seinen eigenen, »impressionistisch« angehauchten Ton, wie man ihn etwa hier findet:
Über deine Augenlider
zärtlich sacht
strich mit weichem Flaumgefieder
der Wundervogel der Nacht.

Seine grossen grünen Schwingen
sind von Träumen schwer.
Horch: er will singen
von Palmenwäldern und seltnen süssen Dingen ·
weit weit kommt er her ...



Aber für heute nur ein kurzer, und zum aktuellen SPÖ-Slogan »Hol dir, was dir zusteht« wie angemessen passender Aphorismus:


Geben kann man lernen,
nehmen muss man können.


 Denn nicht jeder kann nehmen — wie Silberstein ...

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