Doch war dieser Hummel wirklich bloß ein spätgeborener Mozart-Klon? In seinen Frühwerken wohl schon — aber hören Sie einmal sein 2. Klavierkonzert:
Da weht — bei aller »Wiener Klassik« — schon ein deutlich »romantischeres« Lüftchen durch das Orchester! Mozart goes Chopin, sozusagen (auch das Klavierkonzert in a-moll op. 85 weist schon ein wenig in diese Richtung) ...
Hummel ist der Mann »zwischen den Generationen«, eine Position, die zur Zeit seines Lebens ihm manche Vorteile verschaffte, ihm damit posthum aber den Ruhm verhagelte. War er zu Lebzeiten der auf dem sicheren Fundament der Klassiker ruhende Meister, der sein darob begeistertes Publikum mit einigen, mit leichter Hand hingeworfenen Vorgriffen auf die (damalige) Zukunft in Bewunderung und Staunen versetzen konnte, so ist nun der Epigone, der sich den Durchbruch zu wirklich Neuem nicht ganz traute. Und doch brachte uns diese gönnerhafte Geringschätzung gegenüber seinen »größeren« Komponistenkollegen um viel Hörvergnügen, nein, mehr noch: um manch echte Schätze der Musik! Wie bspw. um das Klavierquintett in es-moll op. 87:
Oder um Hummels beschwingt-energisches Klaviertrio op. 93:
Heute vor 180 Jahren, am 17. Oktober 1837, ist Johann Nepomuk Hummel zu Weimar verstorben, wo er seit 1819 als Hofkapellmeister des Großherzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach wirkte (und auch Musiklehrer der jungen Prinzessin Augusta, späterer Königin von Preußen und Deutscher Kaiserin, war).
Sehr geehrter LePenseur,
AntwortenLöschenich möchte Ihnen doch einmal herzlich danken. Gerade Ihre unpolitischen, weitaus weniger aggressiven Artikel gefallen mir besonders gut, auch wenn Romantik, Moderne und Jazz mir eher liegen. Weiter so!
Unbedingt hinzufügen möchte ich, dass Hummel aus Pressburg stammt, Wiens Schwesterstadt donauabwärts. Soviel bin ich meiner Verwandtschaft schuldig.
AntwortenLöschenCher Rizzo Chuenringe,
AntwortenLöschenendlich einer, der nicht das gräßliche Kunstwort "Bratislava" benutzt ...
Danke!
Schöne Auswahl....
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