von Fragolin
Ich möchte eine Lanze brechen. Für die Insel Usedom.
Ich habe dort, und das bedeutet aus dem fernen Österreich eine ganz
schön lange Anreise, in der Vergangenheit mehrmals Urlaub gemacht.
Wunderschöne Zeltplätze mitten im Wald und doch nur wenige Meter
von einem Sandstrand entfernt, der faktisch die gesamte Nordseite
dieser schmalen Insel bildet. Ein Sandstrand, den man sich in
Verbindung mit wärmerem Klima als Paradies vorstellen könnte, doch
die Ostsee ist eher spröde und italienverwöhnten Adriaplanschern
wohl zu kalt. Aber ich habe es genossen, zu Tageszeiten, als meine
Zeltnachbarn erst schlafen gingen, auf stundenlange Nachtspaziergänge
bis in den unvergleichlichen Sonnenaufgang von Koserow bis
Heringsdorf zu gehen, die Stille, das Plätschern der Ostsee auf der
Seebrücke und das Alleinsein unter einem klaren Sternenhimmel zu
genießen. Schlafen konnte ich tags am Strand, als die Kinder meiner
Zeltnachbarn um mich herum von unendlichen Sandmassen herausgefordert
zu Baumeistern heranwuchsen.
Neben den Zeltplätzen gibt es wunderschöne Appartements und am Tag
kann man Dinge aus dem Meer essen, die für uns Bergmenschen
exotischer kaum sein können, und wer schon einmal in eine
räucherwarme Flunder biss, der weiß, dass das, was man in den Alpen
als Meeresfisch verkauft, damit etwa so viel gemein hat wie
Hundefutter mit einem frisch gegrillten Steak. Es waren wunderschöne
Urlaube jenseits der Hektik mediterraner Strandabfertigung auf dem
Niveau norditalienischer Sonnenschirmreihen in militärischer
Anordnung mit dazwischen herumhuschenden Anbietern von Massagen,
Sonnencremes, Ledergürteln und unbemerkter Taschenerleichterung.
Genau das ist es, was Usedom so genießbar macht: die Abwesenheit von
Hektik, Halligalli und Trara; die Ruhe und Gelassenheit einer
ausreichend frequentierten aber leicht pensionistenlastigen Oase der
Ruhe.
Und eines hat mich die ganze Zeit eigentlich überhaupt nicht
interessiert: Ob meine Zeltnachbarn oder Zimmervermieter Linke,
Rechte, Grüne, Rote, Schwarze oder Blaue waren, was die beim letzten
Mal gewählt haben und wie sie dem Islam, dem Judentum, dem
Katholizismus, dem Hinduismus oder den Pastafari gegenüber
eingestellt sein könnten. War egal und ist egal. Denn ich war mir
sicher, dass das im Urlaub keine Rolle spielt. Und spielt es auch
nicht.
Außer man ist ein Propagandist und Populist. Wie der
islamophobenphobe Aiman
Mazyek. Denn der ruft indirekt zum Boykott der Insel Usedom
als Urlaubsdestination auf. Nachdem dort die AfD bei der
Bundestagswahl nämlich stärkste Kraft mit über 32% geworden ist,
was niemals an den auf Usedom stationierten mehrheitlich muslimischen
jungmännlichen „Flüchtlingen“ und deren teilweise durchaus
kreativem Verhalten liegen kann sondern nur an dem verkappten Nazitum
und der krankhaften Islamophobie der Fischköppe liegen muss, kann er
sich nicht mehr vorstellen, dort oder überhaupt in MeckPomm, das nun
mal nichts dafür kann, Kanzleusenbrutstätte zu sein, weshalb ich
mir meinen Urlaub auch nie durch die Herkunft von Königin Angela der
Alternativlosen vergällen ließ, Urlaub zu machen.
Ich halte das erstens durchaus für verkraftbar für den Tourismus
auf Usedom, zweitens gönne ich Herrn Mazyek von Herzen einen sehr
langen Urlaub in der sonnig-warmen südlichen Heimat seines
friedliebenden Glaubens und drittens ist das garantierte Fernbleiben
von Herrn Mazyek und all seinen glühenden Anhängern die beste
Werbung für diese wunderschöne Insel. Mit Ausflugsmöglichkeiten zu
den majestätischen Kreidefelsen im Norden Rügens und den dahinter
liegenden Feuersteinfeldern, oder hinüber nach Polen, wo der
Sandstrand sich in Unendlichkeit und berghohen Dünen verläuft.
Danke, Herr Mazyek! Ehrlich und aufrichtig! Sie haben mit Ihrer
billigen populistischen Hetze die Erinnerung zurückgebracht und ich
überlege, all das im nächsten Sommer meinen Kindern zu zeigen. Ich
kann Usedom nur empfehlen.
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