Freitag, 16. Juni 2017

Merkel hat Kohl



... als »Glücksfall für uns Deutsche« (meint sie damit bloß die schon länger hier lebenden, oder alles auf zwei Beinen, was innerhalb der ungeschützten Grenzen des EU-Mitgliedslandes BRD herumwest?) bezeichnet. Nun, für sie selbst war er natürlich ein Glücksfall — andere Stasi-Spitzel brachten es nicht annähernd so weit, und mußten nach ihrer Enttarnung zumeist den Platz räumen —, daß der alte Kanzler zu »seinem Mädchen aus dem Osten« einfach Vertrauen hatte. Das sie täuschte.

Seine schließliche Ent-Täuschung führte zur Konsequenz des totalen Rückzugs von der politischen Bühne, was einem homo politicus (der er zweifellos war) sicherlich nicht leicht gefallen sein dürfte.

Wenn die Frau, die ihn per schäbiger Intrige mattsetzte, jetzt Betroffenheit heuchelt, dann ist das ein Stil, der zu ihr paßt. Und erweckt so den schwer unterdrückbaren Drang, ihr in die verlogene Fresse zu kotzen. Was aber nicht gentleman-like wäre — also lassen wir's lieber ...

In Kohls Leben liegen große Würfe und tragische Fehleinschätzungen eng beieinander. Im Streben, die Einheit wenigstens für den aus Siegerwillkür zusammengeschnippselten, durch maßlose Zerstörung, Ausbeutung und massenhafte Ausrottung und Vertreibung rückgratgebrochenen, schäbigen Rest dessen, was davor seit Jahrhunderten Deutschland war, zu erreichen, machte er Frankreich und Großbritannien, den traditionellen Feinden seines Landes, Zugeständnisse, die er als unvermeidlich erachtete, die jedoch eine zentnerschwere Hypothek für alle Folgegenerationen darstellen.

Kohls Streben nach Wiedervereinigung Deutschlands »verdanken« wir den Euro, die Umgestaltung der »E[W]G« zur »EU«, diesem EUrokraten-Turmbau von Brüssel. Wir »verdanken« ihm die bis heute nachwirkende Phase einer von Amerikas East-Coast-Establishment unilateral gelenkten und gelinkten Welt. Nicht pietätvoll, daran zu erinnern? Sorry, ich höre schon auf.

Und dennoch: Kohl war, wie Kollege Fragolin in seinem Nachruf treffend formulierte, nach Schmidt und Genscher »der letzte Politiker, den man nicht nach seinem Tod mangels Rückgrat einfach zusammenrollen kann«. Und das ist in der Tat der angemessenste Nachruf, den man für ihn finden dürfte. 

So möge ihm die Erde leicht sein ...



3 Kommentare:

  1. Ich war stets ein treuer Wähler dieses Mannes, dessen Verdienste um die deutsche Einheit unübertroffen sind.

    Leider hat er sein Lebenswerk durch die Einführung des Euros und die Förderung Merkels nachhaltig zerstört.

    Requiescat in pace!

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  2. Werter Arminius,
    zum ersten Fehler muss man sagen, dass er diesen Preis gezahlt hat um den Franzosen das Ja zur Deutschen Einheit abzukaufen. Ihm war die Einheit wichtiger als die D-Mark, und da er mehr Politiker als Wirtschaftler war, ist er einem Irrtum aufgesessen, was die Folgen anging.
    Merkel war sein Versuch, eine schnelle innerdeutsche Integration zu fördern, er wollte bewusst eine schnelle Mischung aus West- und Ost-Politikern erreichen. Dass er einer Stasi-geschulten Machtbesessenen, die sich zum Werkzeug eines machtbesessenen Konkurrenten in der Partei machte (Schäuble) aufgesessen ist, hat ihn menschlich auch sehr fertig gemacht. Unter dem Messer Merkels im Rücken hat er sichtbar gelitten.
    MfG Fragolin

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  3. Werter Fragolin, auf das Nein der Franzosen hätte er es ruhig ankommen lassen können. Welche Option hätten die schon gehabt? Noch einmal das Ruhrgebiet besetzen?
    Und zum Theme Merkel: Nur die größten Kälber ...

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