Donnerstag, 27. April 2017

Arbeit schafft Würde

von Fragolin

Das ist die neue Parole der Roten zu ihren traditionellen, jährlich immer dünner besetzten aber seit der Einführung 1933 trotzig weitergefeierten Feiertagsaufmärsche zum 1. Mai:

Also mir kamen da, als ich das heute plakativ am Straßenrand las, ein paar sehr gemeine Gedanken.

Erstens: Diese Parole erinnert mich dermaßen an die Dreiwortsätze des politischen Gottseibeiuns der Roten, dass man sich fragt, ob die denen jetzt den Parolenklopfer abgekauft haben. Statt „Daham statt Islam“ jetzt also „Arbeit schafft Würde“.

Zweitens: Die Ähnlichkeit zu dem Spruch „Arbeit macht frei“ tut weh. Scheinbar macht sich am linken Rand momentan ein Herdentrieb mitten hinein in eine ganze Armada von Fettnäpfen bemerkbar. Da reißen alle Fäden des guten Geschmacks, wie man nicht nur an den präsidialen Entgleisungen erkennen kann, sondern auch an der geschmacklosen Videoproduktion der Arbeiterkammer. Es hat den Anschein, als hätten die Propagandisten alles verschossen, was an Munition erreichbar war, und würden jetzt nur noch entgleisen.

Drittens: Irgendwie ist es den Roten entgangen, dass „Würde“ etwas ist, was laut Menschenrechtskonvention unveräußerlich jedem Menschen zusteht, egal ob er arbeitet oder nicht, egal ob er politisch mit ihnen an einem Strick zieht oder nicht, egal ob er Unternehmer ist oder nicht. Arbeit schafft keine Würde, Arbeit schafft Werte. Zumindest dann, wenn es sich um wertschöpfende (daher der Name) Arbeit handelt. Aber wir haben es ja hier mit Funktionären zu tun, die wissen nichts über wertschöpfende Arbeit sondern leben nur von dem Rahm, den sie andern vom Becher schöpfen.

Viertens: Seit Jahren trommeln die Roten, dass Arbeit, die der arme geknechtete Proletarier für den fiesen knechtenden Unternehmer schuftend erbringen muss, entwürdigend ist. Gleichzeitig implizieren sie, dass jene, die deshalb lieber Unternehmer werden, würdelose Ausbeuterschweine, Steuerhinterzieher und Volksschmarotzer sind. Und plötzlich „schafft Arbeit Würde“? Das würde ja bedeuten, dass Arbeitgeber gleichzeitig Würde-Schenker wären. Was kommt als nächstes? Dankbarkeit gegenüber Unternehmern?

Woher auch immer dieser dämliche Plakatspruch kommt, irgendwie scheint die SPÖ keinen Plan und keine Parolen mehr zu haben. Da ist Flasche leer.

3 Kommentare:

  1. Vorweg: ich bin frisch gekürter Kleingeld-Rentner und froh, dieser irren Hamsterrad-Marathon-Maloche für Nix einigermaßen gesund entronnen zu sein, denn für Würde kann man sich in keinem Laden etwas kaufen. Würde besitzt man auch ohne Arbeit oder eben nicht. Da nützen 8 Stunden täglich an einer Piep-piep-piep-ich-hab-dich-lieb-Supermarkt-Kasse verdammt wenig. Die produzieren eher das Gegenteil: Unwürdige Billiglohn-Jobs, die dann auch noch alle faulen Import-Nassauer im Lande alimentieren sollen.


    Warum also diese Verwunderung über solche typisch hirntoten Proll-Parolen?

    Schließlich geht es immer noch um 'Arbeit macht frei', wenn auch mit etwas weniger brutal tödlicher Endlösung.

    Die Eliten brauchen die nützlichen Nutzvieh-Sklaven jedoch wie damals, um sie per Gesetz auszubeuten und sich davon ein Luxusleben finanzieren zu lassen. Irgendwer muss all die fürstlichen Diäten, Beamtenbüttelgehälter und die späteren Protzpensionen unserer naiv verantwortungslosen Nichtsnutz-Obrigkeiten ja erwirtschaften.

    Und Manager bekommen selbst dann ihre Millionen, wenn sie den Betrieb durch ihre Entscheidungen in eine milliardenteure Krise steuern. Oder wurde bisher nur ein VW-Vorstand zu Regress herangezogen, obwohl der Abgasbetrug ja auch ein Minus in der Kfz-Steuer bedeutet? Nein, da ist der lobbyhörige Dobrindt dann sehr zurückhaltend, denn der muss ja wie ihm Raffgier-Wahn jeden Würde-Normalo per Maut ausplündern.

    Man fragt sich, wieso viele Deutsche solche Praktiken immer noch als akzeptabel werten oder gar lebenswert finden. Es muss wohl doch so etwas wie eine kollektive Verblödung geben, die alle Michels auf gehorsam devot blökenden Herdentriebkurs bringt.

    Wenn man solche grinsenden Neunmalklug-Kasper wie oben auf dem Bild anschaut, dann wird einem vieles klar. Und solche Typen findest du zuhauf in jeder Gemeindeverwaltung, besonders wenn die rot lackiert ist. Dann sind diese Sozial-Schwachmaten mitsamt ihrer jungen Quotenblonduschi auf ihre einfältigen Viefältigkeiten stolz wie Bolle.

    Wir schaffen das!

    Ja.

    Ein Kötervolk schafft sich ab, kapiert es aber nicht.

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  2. "da ist die Flasche leeer": na ein Wunder, wenn der Promille-Michi schon alles ausgesoffen hat!

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  3. Werter Honorist,
    irgendwie haben Sie mir - gekonnt wortgewaltig - meine Gedanken vorweggenommen, inklusive der Freiheits-Parole ... :-)

    "Arbeit macht frei" ist ja genau betrachtet auch die klammheimliche Parole des Feminismus.

    Statt an Kindern und Küchenherd angekettet zu sein, sind die feministisierten Weiber nun frei rund um die Uhr allerlei Piep-Piep-Piep zu machen. Die muselmanischen Weiber dagegen sind davon natürlich ausgenommen: die dürfen weiterhin - mit schwarzrotgrün feministischem Segen - "würdelos" im Haushalt fronen.

    (Ich werde nie die Kopftuch-Kassiererin im Türkenladen vergessen, die einer biodeutschen Kundin den Vogel zeigte, als die meinte, sich ungefragt für irgendwelche "Pogrome gegen Ausländer" entschuldigen zu müssen. Seitdem ahne ich, wer mehr Würde haben dürfte: unsere emanzipierten Weiber oder die Kopftuchfrauen...)

    meint
    Kreuzweis

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