Donnerstag, 30. März 2017

Vernaderung



von Fragolin

Unappetitlich, was die FPÖ da aufführt.
Aber noch unappetitlicher, dass es überhaupt Anlässe für so etwas gibt.
Und putzig, wenn man die Reaktionen anschaut. Besonders jene:

„Lehrervertreter Paul Kimberger zeigt sich über die blaue Plattform entsetzt: "Das ist inakzeptabel und gehört sofort abgestellt", sagt der VP-nahe Chef der Pflichtschul-Lehrergewerkschaft. "Ich wehre mich mit Händen und Füßen dagegen, dass von Politikern Druck auf Lehrer gemacht wird."“

Ach. Mit Händen und Füßen? Abwinken und weglaufen oder was?
Ich möchte es mal mit einem mir bekannten Junglehrer ausdrücken, der seinen ersten Karriereknick so formulierte: „Ich hab gesagt, dass ich parteifrei bleiben möchte, da bekam ich zur Antwort, dann kommst du eben auf die Warteliste. Geh zu den Roten, dann kommst du sofort in Arbeit, geh zu den Schwarzen, dann nächstes Jahr. Als Parteifreier musst du mindestens fünf Jahre warten.“ Er blieb standhaft, aber das System dahinter ist immer noch der gleiche widerliche Politklüngel wie vor 30 Jahren.
Von Politik und Parteien wird ständig Druck auf Lehrer gemacht, nur gibt es in der Wahrnehmung der Heckwellensurfer der Parteiyachten eben guten Druck, von den „richtigen“ Politikern, und bösen Druck, von den „falschen“.

Auch erheiternd die Reaktionen der Linken:

„Für völlig verfehlt halten SPÖ und Grüne die FP-Meldestelle: Das erinnere an "Spitzelwesen vergangener schrecklicher Zeiten", sagen SP-Landesgeschäftsführerin Bettina Stadlbauer und Grünen-Klubchef Gottfried Hirz unisono.“

Diese schrecklichen Zeiten sind nicht vergangen, denn es gibt diese Spitzelei schon lange und bis heute. Übrigens auch und sogar vor Allem im grünen und ultralinken Umfeld. Anonyme „Meldestellen“ gegen „Hasspostings“ oder „Rechtsextremismus“, wo von einfachen unbotmäßigen Twittermeldungen bis zur Sichtung am Rande irgend einer Demo alles gemeldet werden kann, gibt es ebenso wie die Möglichkeit, bei der stramm parteipolitisch besetzten Schulaufsicht einen Tipp abzugeben, dass ein Lehrer bedenkliche oder FPÖ-freundliche Aussagen getätigt hat. Was dann seiner Karriere sicher mehr schadet als eine Meldung auf der FPÖ-Vernadererseite.

Die Blauen haben’s nicht erfunden. Sie beweisen nur einmal mehr, dass sie zum Einsatz exakt der gleichen Unappetitlichkeiten bereit sind, mit denen die jetzt achso empört Aufjaulenden schon seit Jahrzehnten arbeiten.

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