Samstag, 18. Februar 2017

Auch ein (fast) Vergessener: Max Klinger

Wer kennt ihn heute noch (von Kunsthistorikern abgesehen)? Und doch war der heute vor 160 Jahren, am 28. Februar 1857 in Leipzig geborene Max Klinger (neben dem knapp eine Generation wirkenden Reinhold Begas) der sicherlich bekannteste Bildhauer Deutschland im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Sein Beiname "der deutsche Rodin" (so wenig er vom Stil in Grunde zutreffen mag) ist durchaus passend: Klinger kam damals wohl eine ähnlich herausragende Wirkung zu, wie eben Rodin in Frankreich.

Doch Klinger war mehr als ein Plastiker: ein begnadeter Graphiker, ein "Designer" (wie man heute sagen würde), ein Maler von großem Können und ebenso unbestreitbarer Originialität, wie z.B. sein humorvolles Gemälde "Eine Gesandtschaft" (1882) beweist:

(Quelle: Wikipedia)
Seine Schriften über Kunst und Literatur (Klinger war nicht nur mit vielen Schriftstellern befreundet, sondern verfaßte auch selbst Gedichte) brachten Avenarius keineswegs unbegründet dazu, ein Werk mit dem Titel "Klinger als Poet" zu veröffentlichen. Sein Einfluß überhaupt auf das Geistesleben seiner Zeit war fast unüberschaubar vielfältig.

In einem wirklich hervorragend aufbereiteten Wikipedia-Artikel kann man einen guten Überblick über dieses reiche, erfüllte und erfüllende Künstlerleben gewinnen. Umso unbegreiflicher seine weitgehende Vergessenheit heutzutage. die wohl nicht gegen Klinger, aber sehr wohl gegen unsere Zeit sprechen dürfte ...



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