Na, kaum ist er aus dem Amt, blubbern Meinungen hoch, die in den
letzten acht Jahren zu veröffentlichen absolut undenkbar war.
„…Barack
Obama war ein arroganter Kerl, der nicht gut zuhören konnte – und letztlich wie
ein rhetorisch begabter Professor geführt hat, dessen einzige Mission es war,
andere von seinen Lehren überzeugen zu wollen.“
Also ich halte das ja für übertrieben. Also
nicht den Führungsstil, denn Arroganz hat der Mann vom ersten Tag an ausgeatmet,
aber die rhetorische Begabung. Es gibt da so ein paar Tuben-Videos, wo Obama
beim Ausfall seines Teleprompters in ein Gestammel verfällt, gegen das Merkels
hilflose Blockflöten-Improvisationen wie hochgeistige Ergüsse klingen. Diese
Marionette Clintons wurde sofort hilflos, wenn sich auch nur ein einziger Faden
verhedderte.
„Er habe
sich nie auch nur bemüht, Kompromisse zwischen Republikanern und Demokraten im
amerikanischen Kongress zu moderieren…“
Strammer Linker eben. Die faseln nicht lange
sondern weisen an. Und willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich dir
den Schädel ein.
„Obama
hat eine unmögliche Politik gegenüber Russland gemacht…“
Ja. Wissen wir.
„Die
deutsche Regierung sei in diesem Spiel nur eine Getriebene gewesen. Für den
Rest hätten Erpressungen und unverhohlene Drohungen gesorgt.“
Das verstehe ich jetzt aber nicht. Wenn es so
wäre, würde ja die deutsche Regierung nach Obamas Abtreten sofort zur Vernunft
zurückkehren. Wer treibt die jetzt? Wer erpresst die? Oder gilt auch hier
wieder, dass Obama nur eine Sockenpuppe war und hinter ihm Leute stehen, die
auch nach seinem Abgang noch genug Macht haben, europäische Regierungen am
Nasenring durch die weltpolitische Manege zu führen? Sind das alles
Sockenpuppen? Und wenn das alles Tanzbären sind – wer hält dann die Kette und
wer spielt die Musik?
„Politisch
weitergekommen sei man dadurch nicht einen Millimeter. Im Gegenteil: Die Russen
fressen Schnee, bevor sie sich irgendwelchen ausländischen Mächten beugen.
Putin habe das alles nur noch stärker gemacht.“
Wissen wir auch. Das Einzige, was die Sanktionen
gebracht haben, ist massiver Schaden für unsere Wirtschaft und tausende
Arbeitslose. Politiker, die keine Sockenpuppen sind, würden sich Gedanken
machen, wie es in der Seele eines Volkes aussieht, und darauf verzichten, Stolz
auszuhungern oder Stammesgesellschaften Demokratie einzubomben.
„Drogen aus
Mexiko überfluten den gesamten amerikanischen Mittleren Westen.“
Aber eine Mauer, die es den Drogenschmugglern
schwer macht, ist unmenschlich, gelle? Kein weiterer Kommentar.
Schön, dass solche Artikel auch erscheinen.
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