... wurde der österreichische Komponist und Musiktheoretiker Ludwig Thuille, enger Freund des etwas jüngeren Richard Strauss, zu Bozen geboren. Und viel zu früh, 1907, erst im 46. Lebensjahr stehend, ist er an plötzlichem Herzversagen in Müchen, wo er Professor für Kompositionslehre und Musiktheorie an der Königlichen Musikschule war, verstorben.
Die Schar seiner Schüler liest sich wie ein Who is Who der deutschen und internationalen Musikszene der Jahrhundertwende; in der Tat war seine ausgeprägte stilistische Eigenart für viele von ihnen durchaus prägend, sodaß man geradezu von einer "Münchener Schule" spricht, die er begründete.
Sein sicherlich bis heute bekanntestes Werk (neben einer Reihe von Liedern) ist das meisterhafte Sextett für Klavier und Bläser. Doch soll zu seinem Gedächtnis das ebenso großartiges Konzert für Klavier und Orchester in D-Dur aus dem Jahre 1886 vorgestellt werden, das mit seiner schwungvollen Thematik ebenso fesselt, wie mit der meisterhaften Instrumentation und der formalen Geschlossenheit, mit der die Themen sich entwickeln und mit einander verwoben werden:
Obwohl zu Lebzeiten als Komponist durchaus be- und anerkannt, verschwanden wohl durch seinen frühen Tod die Werke allmählich von den Opernbühnen und aus den Konzertprogrammen; erst in den 90er-Jahren kam es wieder zu einer kleinen Wiederentdeckung eines zu Unrecht vergessenen Großen, den ein tragisches Schicksal gehindert hatte, in die Reihe der ganz Großen einzutreten ...
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