Weil hier kürzlich von Systemtrotteln die Rede war ...
Düringer will mit neuer Partei bei Nationalratswahl antreten
Bild: Screenshot
Die
Satzung der Partei mit dem Namen "Meine Stimme gilt" wurde laut Roland
Düringer bereits am Mittwoch im Innenministerium hinterlegt.
(DiePresse.com)
Der Kabarettist Roland
Düringer gründet eine Partei und plant den Antritt bei den kommenden
Nationalratswahlen. Das kündigte er auf seinem Online-Blog (http://gueltigestimme.at)
an. Die Satzung der Partei mit dem Namen "Meine Stimme gilt" wurde
demnach bereits am Mittwoch im Innenministerium hinterlegt. Zu geplanten
Inhalten äußerte sich Düringer in dem rund zweiminütigen Video nur
vage. "Ich bin der Taxler. Die Partei ist das Taxi (...) und sie dürfen
dann alle mitfahren, ich bring die Fuhr wohin, mehr kann ich nicht tun."
Mensch, wat ham'wa jelacht, würde der Berliner sagen ...
Düringer, als Mensch durchaus sympathisch, als second Taxler (nach dem First Taxler) in Österreichs Politik allerdings ein durchaus entbehrlicher Zugewinn, will also eine Partei gründen. Die alle wählen sollen, denen "des System aafoch am Oasch geht" (wie man das nicht existierende Parteiprogramm unfein, aber treffend zusammenfassen könnte). Wer Düringers Interviews der Reihe "Gültige Stimme" gesehen hat, weiß etwa, worum es geht: jenen, die das herrschende Nomenklatura-System ablehnen, eine Möglichkeit einzuräumen, ihre Stimme anders als ungültig abzugeben.
Wenn Düringer allerdings seine Überlegungen so umsetzt, wie er sie seinerzeit in einer Diskussion mit mir darlegte, ist jede Stimme für "G!LT" zwar gültig, aber dafür völlig umsonst, denn (zumindest damals) wollte Herr Düringer mit seiner Aktion nur einen "Diskussionsprozeß ingangsetzen", und etwa erzielte Mandate unbesetzt lassen.
Meine Meinung dazu: es ist eine letztlich bloß systemerhaltende Pseudo-Aktion. Herr Düringer hat mir damals widersprochen (und wird es vermutlich auch jetzt noch tun), nur: plausible Gegenargumente hat er mir nicht geliefert.
Über den Ausdruck "Spaßpartei" zeigte sich Düringer verwundert, "weil Spaßparteien gibt es in diesem Land schon genug".
... schreibt DiePresse (von APA ab). Dem ist zuzustimmen, wenngleich der Unterhaltungswert der österreichischen Innenpolitik schon größer war. Vielleicht nicht für einen Kabarettisten wie Herrn Düringer, wohl aber für jene, die in von Bürokratien zu Tode regulierten Betrieben mit ehrlicher Arbeit ihr Geld verdienen müssen. Was einen Spaßmacher nicht zu kümmern braucht, denn wenn er nicht ein Ziegenfickergedicht über den erdowahnsinnigen GröTAZ verliest, wird er keine großartigen Probleme bekommen. Ein Gastwirt hingegen, dessen Speisekarte z.B. nicht EU-Richtlinienkonform sämtliche denkbaren Allergene eines Schweinsbratens mit Semmelknödel und Kraut auflistet, schon.
Um dies vielleicht zu ändern, wird es allerdings andere Aktionen brauchen als ein schlichtes "G!ILT". Vielleicht merkt das auch ein Düringer, bevor er zu den Wahlen antritt, und damit dem Ziel der Systemparteien, etwaige Proteststimmen möglichst zu zersplittern, Vorschub leistet.
Doch vielleicht ist genau das auch in Wahrheit sein Ziel. Denn was ist schöner für einen Kabarettisten, als eine unfähige Politikerriege durch den Kakao zu ziehen ... 's wäre doch blöd, wenn die auf einmal abgewählt wären, und man keine Vorlagen für sein nächstes Programm hätte ...
Das klang in seinem Buch "Das Ende der Wut" (der Fortsetzung von "Vom Systemtrottel zum Wutbürger") anders. Da hat er dafür plädiert, dem System den Rücken zu kehren und ihm so Energie zu entziehen. Was er jetzt vorhat - Partei gründen - systemkonformer geht es nicht.
"Dem System ... Energie zu entziehen" geht nur, indem man die Steuerleistung minimiert. Das bedeutet, sein Leben mit so wenig Geld (besteuerte Arbeit/Konsum) wie möglich zu gestalten.
An Wahlen nicht teilzunehmen stärkt nur die alten Systemparteien. Mit neuen Kleinstparteien den Einzug nicht schaffen allerdings auch.
Ich sehe G!LT ehrlich gesagt nicht so negativ. Meiner Meinung nach gibt es eine Reihe von Wählern, die derzeit gar nicht oder halt-immer-noch rot oder schwarz wählen und für die die FPÖ zu pfui ist. In Summe also angefressen, aber propagandahörig. DAS ist genau die Zielgruppe für G!LT und somit aus meiner Sicht perfekt.
Forums-Trolls, die die Kommentarfunktion zugemüllt hatten, machten die Moderation von Kommentaren nötig. Da der Blogbetreiber weder Zeit noch Lust hat, ständig den Blog zu beobachten, können auch mehrere Tage vergehen, bevor ein Kommentarposting freigeschaltet wird. Bitte um Verständnis.
Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die gem. DSGVO notwendige Zustimmung, daß dieser im Falle seiner Freischaltung auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger«-Software vorgegeben ist weiters, daß Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie sie bekanntgeben, gespeichert wird. Dasselbe gilt für für Meldung als »Follower« u. dergl. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars begehren, können Sie dies unter Angabe des bezughabenden Artikels, sowie von Datum und Uhrzeit ihres Kommentars tun. Ihr Kommentar wird dann innerhalb einer dem Blogbetreiber zumutbaren Zeit gelöscht wird (auch dies kann mehrere Tage dauern).
Ob etwaige Daten eines Kommentators (IP-Adresse etc.) von der »Blogger«-Software automatisch gespeichert und/oder weiterverarbeitet werden, entzieht sich der Kenntnis des Blogbetreibers, ist von diesem aber weder beeinflußbar noch kontrollierbar. Zu diesem Fragen wenden Sie sich bitte an:
https://www.google.de/contact/impressum.html
Hier finden Sie auch einen Hinweis zur »Datenschutzerklärung«:
https://policies.google.com/privacy?hl=de
Auf diesem Blog herrscht auch hinsichtlich der Kommentare weitestgehende Redefreiheit. Gelöscht werden jedoch Kommentar 1. durch deren Stehenlassen sich der Blogbetreiber strafrechtlichen Sanktionen aussetzen würde; 2. die dazu dienen, diesen Blog öffentlich zu diskreditieren; 3. Werbeeinschaltungen (auch in Form von Schleichwerbung); 4. persönliche Beleidigungen und ähnliches (bitte argumentieren Sie möglichst sachlich). 5. Kommentare, die ohne oder nur geringen inhaltlichen Zusammenhang mit dem Artikel oder dem daran schließenden Kommentarverlauf gepostet werden (»off topic«), können — evtl. nach Abwägung der Informationsinteressen im freien Ermessen des Blogbetreibers — durch den Administrator gelöscht werden.
Wem das nicht frei genug ist, dem sei dringend geraten, seinen eigenen Blog zu eröffnen.
Das klang in seinem Buch "Das Ende der Wut" (der Fortsetzung von "Vom Systemtrottel zum Wutbürger") anders. Da hat er dafür plädiert, dem System den Rücken zu kehren und ihm so Energie zu entziehen. Was er jetzt vorhat - Partei gründen - systemkonformer geht es nicht.
AntwortenLöschenFritzLiberal
"Dem System ... Energie zu entziehen" geht nur, indem man die Steuerleistung minimiert. Das bedeutet, sein Leben mit so wenig Geld (besteuerte Arbeit/Konsum) wie möglich zu gestalten.
AntwortenLöschenAn Wahlen nicht teilzunehmen stärkt nur die alten Systemparteien. Mit neuen Kleinstparteien den Einzug nicht schaffen allerdings auch.
Ich sehe G!LT ehrlich gesagt nicht so negativ. Meiner Meinung nach gibt es eine Reihe von Wählern, die derzeit gar nicht oder halt-immer-noch rot oder schwarz wählen und für die die FPÖ zu pfui ist. In Summe also angefressen, aber propagandahörig. DAS ist genau die Zielgruppe für G!LT und somit aus meiner Sicht perfekt.
AntwortenLöschenTomj