... und streicht den Nobelpreisträger Konrad Lorenz aus der Liste ihrer Ehrendoktoren, wie uns der »
DrehPunktKultur« berichtet. Nun ist zwar vermutlich in einem mumifizierten Zehennagel von Konrad Lorenz mehr Geist als in den Zeitgeistgremien, die solche Beschlüsse fassen — aber sei's drum! Freilich ist die Purifizierung der Geisteswelt um Personen mit heute als problematisch angesehenen Ansichten sicherlich mit Konrad Lorenz noch nicht abschlossen.
Was tut beispielsweise die Philosophie, wenn sie nicht länger verschweigen wollte, daß die von ihr als Ahnherren hochgeehrten griechischen Philosophen Aristoteles und Platon nicht bloß Sklavenhalter waren, sondern gegen die Sklaverei auch nichts einzuwenden hatten, ja sie sogar in ihren Lehrschriften rechtfertigten. Wenn »wüste« Äußerungen von Konrad Lorenz, wie z.B.
Die Unbeliebtheit der sich eine Auslese ‚auf Anständigkeit‘ anmaßenden
Menschen wird dann sehr verständlich, wenn man sich vor Augen hält, daß
sie eine biologische Rolle übernehmen, die in der Vorzeit der Menschheit
von feindlichen Außenfaktoren gespielt wurde
oder
So wie beim Krebs… der leidenden Menschheit nichts anderes geraten
werden kann als möglichst frühzeitiges Erkennen und Ausmerzen des Übels,
so beschränkt sich auch die rassehygienische Abwehr gegen die mit
Ausfallserscheinungen behafteten Elemente auf die gleichen recht
primitiven Maßnahmen…
.... ausreichen (denn daß er sich persönlich etwas zuschulden kommen hätte lassen, wird ja nirgends auch nur behauptet), ihn als »Unehrendoktor« zu brandmarken — wie sollen dann Auslassungen eines Aristoteles oder Platon hingenommen werden? Muß ein Lord Keynes posthum aus dem Oberhaus verstoßen werden, weil er 1946 die Eugenik »zum wichtigsten und ehrlichsten Zweig der Soziologie« erklärt hat? Muß der Wiener Sozi und Arzt Julius Tandler gar um seinen nach ihm benannten Platz und die ihm zu Ehren gestiftete
Medaille fürchten, weil er bspw. schrieb:
Welchen Aufwand übrigens die Staaten für völlig lebensunwertes Leben
leisten müssen, ist zum Beispiel daraus zu ersehen, daß die 30.000
Vollidioten Deutschlands diesem Staat zwei Milliarden Friedensmark
kosten. Bei der Kenntnis solcher Zahlen gewinnt das Problem der
Vernichtung lebensunwerten Lebens an Aktualität und Bedeutung. Gewiß, es
sind ethische, es sind humanitäre oder fälschlich humanitäre Gründe,
welche dagegen sprechen, aber schließlich und endlich wird auch die
Idee, daß man lebensunwertes Leben opfern müsse, um lebenswertes zu
erhalten, immer mehr und mehr ins Volksbewußtsein dringen.
... wobei insbesondere die Formulierung »... daß man lebensunwertes Leben opfern müsse, um lebenswertes zu
erhalten ...« im Hinblick auf die angeblich so »wüsten« Lorenz-Äußerungen wohl nicht weniger wüst genannt werden kann — sondern wohl noch weit wüster ...
Und wie geht man erst mit wüsten Äußerungen des Wüsten-Propheten der rechtgeleiteten Gläubigen um, zu deren unantastbaren Glaubensschätzen bis heute gehört, daß die Sklaverei die allein zulässige (und profitable) Alternative zur Ermordung von ungläubigen Kriegsgefangenen darstellt (wie uns die führende Universität des Muselmanentums, die
Al-Azhar in Kairo, gerne beflissen versichert)? Und daß nicht einmal diese Alternative bei jenen Böslingen zulässig ist, die etwa irgendwann nach auch bloß einmaliger, u.U. auch unfreiwilliger oder gedankenloser Rezitation der
Schahada auf die Idee verfallen, die Religion des Friedens verlassen zu wollen, und daher um einen Kopf kürzer zu machen sind.
Aber das alles steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt, welches die p.t. Zeitgeistgremialisten der Uni Salzburg erst gar nicht aufschlagen wollen! So, wie sie sicherlich auch nicht ein Jahr vor Konrads Ehrendoktorat zurückblättern wollen, wo sie nämlich eine ebensolche Verleihung an den langjährigen Diktator der Republik Senegal, Léopold Sédar Senghor, fänden, über dessen Meriten der
Senegalhilfe-Verein 1999 zu berichten wußte:
Nach einem 1962 versuchten Staatsstreich von
Ministerpräsident Mamadou Dia trat 1963 eine neue Verfassung mit
erweiterten Befugnissen des Präsidenten in Kraft. Aufgrund der
Selbstbereicherung seiner Regierung und seiner Günstlingswirtschaft
wurde Senghors Regierungsstil heftig kritisiert. In seiner Amtszeit
schaltete er die politische Opposition immer wieder mit oftmals
illegalen Methoden aus. 1968 und 1973 gab es große
Stundentendemonstrationen gegen die Machtfülle des Präsidenten.
Aber was sind schon derlei Peanuts wie Selbstbereicherung, Günstlingswirtschaft, Präsidialregime und Ausschaltung der Opposition durch illegale Methoden, Hinrichtung eines angeblichen »Putschisten« etc. etc. — sofern sie bloß Taten eines guten Linken sind — gegen die hochgefährlichen verbalen, abscheulich »wüsten« Auslassungen eines pöhsen Nazis wie Konrad Lorenz ...
Peinlicher geht es nicht. Im Bemühen um politische Korrektheit stellen sich diese Rektalakrobaten der Uni Salzburg ein geistiges Armutszeugnis aus. Lorenz war ab 1940 Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie der Uni Königsberg und stand somit in der Nachfolge Kants.
AntwortenLöschenAchja, es ist immer wieder dieselbe Leier mit diesen Universitäten. Schon kurz nach dem Tode des Hl. Thomas von Aquin, der ja nun wirklich über jeden Zweifel erhaben war, versuchten ein paar Kretins einer nicht genannten Pariser Uni ihm einen Ketzerprozeß postum anzuhängen. Letztlich ging es vor allem darum, das große Werk des Aquinaten in ein schlechtes Licht zu rücken, um den eigenen, eher zweitklassigen Kram zu befördern. Dieser Coup konnte dank römischen Qualitätsbewußtseins verhindert werden. Seither hat die geistige Verzwergung in jeder Generation solche Unbilden aufkommen lassen. Hitler, Stalin und Co feiern fröhlich Urständ und die Handlanger des Totalitarismus wähnen sich als Verteidiger der "Guten Sache".
AntwortenLöschenEin Merkmal von Dummheit ist, immer wieder denselben Fehler zu machen und nichts, rein gar nichts daraus zu lernen.