Samstag, 2. Mai 2015

Der Links-Gutti & Journaillist Armin Thurnher

... entblödete sich nicht, vor einigen Tagen in seiner Postille »Falter« (sorry, auf dieses Presseprodukt verlinke ich nicht!) inter alia abzusondern:
Wie wäre es, wenn der österreichische Staat und wenn österreichische private Stifter ordentlich Geld in die Hand nähmen, um mit der Gründung eines Lehrstuhls und eines Instituts an der WU eine andere historische Schuld Österreichs zu korrigieren? Ich denke an die nach den Österreichern Friedrich August von Hayek und Ludwig von Mises so benannte Austrian School of Economics, an deren Folgen die Welt heute mehr leidet denn je.
Die flagrante Blödheit (oder Hinterfotzigkeit) dieses Vorschlages wurde bereits von Christian Ortner thematisiert. Jetzt hat »Die Presse« durch Nikolaus Jilch eine bewundernswert moderat formulierte Replik auf Thurnher veröffentlicht:
Dieser Absatz hat mich verwirrt, verstört und traurig gemacht. Ich schätze Armin Thurnher durchaus, auch wenn wir in vielen Dingen nicht einer Meinung sein dürften. Seine Kurse an der Fachhochschule für Journalismus in Wien sind mir in guter Erinnerung, seine Lektionen über die Vermeidung von Phrasen beim Schreiben gehörten sicherlich zu den hilfreichsten. 

Vielleicht kann ich den entsprechenden Absatz auch deswegen nicht unkommentiert stehen lassen. Die toten Österreicher Hayek und Mises, sowie alle aktuellen wie vergangenen Vertreter der "Österreichischen Schule" haben sich ein paar Widerworte verdient - auch wenn ich selbst sicherlich auch nicht der größte Experte auf dem Gebiet bin.
Einige Male macht Jilch natürlich vorsichtige Verbeugungen in Richtung Zeitgeist, wenn er z.B. schreibt: »Hayek hat sich in seinen späten Jahren durch positive Aussagen zum chilenischen Dikator Pinochet, der von den USA unterstützt wurde, wahrlich in kein gutes Licht gestellt« (wobei das ungute Licht, in das Pinochet durch seine US-Nähe gerät, ja nicht auf den ein Schlaglicht wirft, der ihn für seinen Wirtschaftskurs, und weiß Gott nicht wegen seiner Nähe zum CIA lobte!). So what? Daß der heute von allen Sozen und (Pseudo-)Neoliberalen der East-Coast so geliebt Keynes ein Bewunderer Lenins und Mussolinis war, wird von der linken Bagage exakt NULL thematisiert — und die beiden (besonders ersterer!) boten nun wahrlich andere Verbrechenskaliber als der Schmaslspurdiktator Pinochet!

Eine gewisse Süffisanz kann sich Jilch freilich zum Schluß seines höchst informativen Artikels nicht verkneifen:
Lieber Herr Thurnher, ich stimme Ihnen zu. Wir sollten "Geld in die Hand nehmen" und neue Lehrstühle in Wien schaffen. Wir sollten uns in Wien wieder auf die großen Söhne der Monarchie (Mises wurde in der heutigen Ukraine geboren) besinnen und ein Ludwig-von-Mises-Institut von Weltrang eröffnen. Dann können wir Österreicher vielleicht wirklich unser Stück zu einer besseren, gerechteren Welt beitragen.
Das passt auch zu Ihrem zweiten Vorschlag, eine neue Österreichische Schule auf der Erkenntnis zu begründen, dass das Individuum, also der Mensch, im Mittelpunkt des wirtschaftlichen Handelns steht. Da kann ich Sie beruhigen. Das ist gar nicht notwendig - denn genau dieser Gedanke steht im Zentrum des gesamten Werks von Ludwig von Mises, dessen Opus Magnum "Human Action" heißt. Die von Ihnen verdammten Austrians haben also exakt Ihren Vorschlag schon vor mehr als hundert Jahren umgesetzt.
Wird Armin Thurnher, werden seine linken Consorten diesen Arikel lesen? Vermutlich doch. Werden sie ihn verstehen — oder gar beherzigen? Mit Sicherheit nicht! Niemand ist mehr blind als der, der krampfhaft seine Augen verschließt ...

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