Dienstag, 10. Februar 2015

Die FAZkes brechen offenbar eine Lanze für Internet-Zensur

... indem sie Mathias Müller von Blumencron in einem larmoyanten Artikel beklagen lassen: 
Der ungleiche Kampf um die Deutungshoheit 

Angela Merkel sprach als erste aus, was hinter den Kulissen der Münchner Sicherheitskonferenz Anlass zur Sorge war: Russland hat einen Vorsprung im Informationskrieg. Sicherheitspolitiker des Westens sind ratlos.  

Der Zweifel ist eine der Grundlagen der westlichen  Gesellschaft. Während er in den düsteren Epochen des Mittelalters als Schwäche oder Sünde galt, ist er heute ein essentieller Bestandteil von Fortschritt und Demokratie. Konsequenterweise unterdrücken autokratische Regime die Zweifler, während offene Systeme sie hegen.

Doch auf der Münchner Sicherheitskonferenz war am Wochenende zu beobachten, wie der Westen in Zweifel über den Zweifel geriet. Zumindest wenn er so weit geht, dass die Grundlagen einer freiheitlichen Wertegemeinschaft erschüttert werden. Mit Ratlosigkeit brachten die führenden Sicherheitspolitiker der westlichen Welt ein ums andere Mal ins Gespräch, wie rasch die russische Seite im Informationskrieg Geländegewinne erzielt, bevor ein richtiger Konflikt zwischen West und Ost überhaupt in Gang gekommen ist.

„Verunsicherbarkeit unserer Gesellschaften“

Angela Merkel brachte als erste vor, was hinter den Kulissen viele sorgt: Mehr als eine etwaige Aufrüstung der Ukraine beschäftige sie derzeit die hybride Kriegsführung Russlands. „Wir müssen uns damit auseinandersetzen, mit Misinformation, Infiltrierung und Verunsicherung“, sagte die Kanzlerin. Sie sei zutiefst besorgt über die „Verunsicherbarkeit unserer Gesellschaften.“
Nun, die mangelhafte »Hege« der Zweifler (indem z.B. die FAZkes, nachdem ihnen die Reaktionen ihrer Leser um die Ohren geknallt waren, daß es schepperte, die Kommentarfunktion abdrehten) scheint darauf hinzuweisen, daß der Westen mehr und mehr von einem »offenen System« zu einem »autokratischen Regime« mutiert. Das ist für den aufmerksamen Beobachter nicht wirklich eine Neuigkeit — aber es belustigt, wenn ein prominenter Mitspieler in der Liga der Lügenpresse es (wohl unbeabsichtigt) selbst zugibt. Des edlen Müllers von Blumencron pathetisches Geschwurbel der Sorte:
Es ist ein Psycho-Krieg, der mit teuflischem Geschick auf das Herz der offenen Gesellschaft zielt, das Suchen nach gemeinsamer Wahrheit und Gewissheit.
... enthüllte nur auf peinliche Art, daß unseren Berufslügnern von der Transatlantik-Brücke (und ähnlichen CIA-Vorfeldorganisationen) ihre Desinformations-Felle davonschwimmen, und sie als Kaiser (bzw. Müller) ohne Kleider recht fröstelnd nackt im Regen stehen. Da hilft es auch nicht, beschwörend den Zeigenfinger zu erheben:
„Wir müssen das zerstörerische Narrativ“ der Gegner entlarven, entfuhr es der deutschen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Und der estnische Präsident Toomas Hendrik Ilves warnt: „Wenn wir das Konzept der empirischen Wahrheit aufgeben, dann sind wir zurück im Mittelalter.“
... wenn die Leser dem noch weitaus zerstörerischeren »Narrativ« von Washingtons Gnaden den Mittelfinger zeigen, indem sie bspw. folgendermaßen kommentieren:
Josef Pasch 
Verzweifelte Deutungsversuche!
 Putin und seine Mannschaft sind beileibe keine Wahrheitsfanatiker. Tatsache ist aber, dass sie mit ihren Beschreibungen der Krise weit näher an der Wahrheit liegen, als Obama, Merkel, Stoltenberg. Hier liegt das Dilemma des Westens. Seine Politiker sind unglaubwürdig, weil man weiß, sie lügen wie gedruckt und ihre Äußerungen sind meist bloße Propaganda. Außerdem, wenn Putin uns belügt, was soll's. Aber Frau Merkel? Obama? Das nehmen wir den Saubermenschen echt krumm. Kein Euro-Bürger der bei Trost ist will Krieg. Alle wissen, dass er durch Verhandlungen verhindert werden kann. Wer dann Sanktionen loslässt, ist nicht glaubwürdig. Er hilft nur den USA, europäische Märkte in Russland zu übernehmen. Es gibt für uns keine Alternative zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit Europas mit Russland. Europas Politiker sollten den USA und der Nato schleunigst Einhalt gebieten bei ihren Kriegstreibereien. Sonst wird irgendwann auf uns geschossen. Nicht auf die USA. 
oder
Duncan Reign
Nicht umsonst bedauert der Artikel die Niederlage der USA im Kampf um "Deutungshoheit" statt im
Kampf um Wahrheit, denn der um Deutungshoheit setzt Macht, Gewalt und Kontrolle, der um Wahrheit jedoch lediglich Redlichkeit voraus. Durch Geheimdienste und gleichgeschaltete Massenmedien werden Falschinformationen und emotional aufgeladene Lügen in der ganzen Welt verbreitet, mit denen Krieg zur Wahrung von Demokratie und Menschenrechten gerechtfertigt werden soll. Der USA ging es nicht um Redlichkeit als 1898 der Span.-Amerik.-Krieg mit der “Explosions-Lüge” (ein US-Kriegsschiff wurde im Hafen von Havanna von INNEN gesprengt) begann. Bei Pearl Harbour zweifele ich zumindest. Die "Brutkasten-Lüge" 1990 (Iraker killen kuwaitische Babys behauptete eine "Hilfskrankenschwester", die sich später als Tochter des kuwaitischen Botschafters entpuppte), die “Massenvernichtungswaffen-Lüge” Irakkrieg 2003 und die aktuelle "Maidan-Lüge" (demokrat. Revolution statt gesteuertem Putsch von außen (=USA)) sind jedem politisch Informiertem bekannt. Es gibt ein Glaubwürdigkeitsdefizit. Ein massives. 
Und dieses Glaubwürdigkeitsproblem durch die Abschaltung der Kommentarfunktion in den Griff bekommen zu wollen, enthüllt erst recht die Kläglichkeit, mit der die ertappten Lügner nun gegen die greinen und schmollen, die sich nicht länger verarschen lassen wollen. Immer mehr Leute wachen auf, wie Kommentarposter Volker Weingaertner schreibt:
Verlust der Deutungshoheit oder schlicht Verdrossenheit? 
Ich glaube kaum, daß sich der deutsche Durchschnitts-Nachrichtenkonsument implizit mit den Aussagen russischer Meinungsmacher oder gezielten Desinformations-Kampagnen der russischen Medien auseinandersetzt. Ebenso wenig mit dem Schicksal des ukrainischen Staates. Sehr wohl aber setzt er sich mittlerweile mit seiner eigenen Politikergilde auseinander. Er findet schrittweise heraus, daß die noch vor wenigen Jahrzehnten als unangreifbare Götter geltenden von Lambsdorffs, Genschers oder Zimmermanns sich in Gabriels, Nahles oder de Maizieres verwandelt haben. Und nun bekommt er - verständlicherweise ob dieser Erkenntnis - Oberwasser. Er rebelliert, stellt in Frage, schränkt ein. Wunderbares Zeichen für die Entwicklung unserer Demokratie. Schlechtes Zeichen für die gemütliche Berufspolitiker-Kuschelecke.
Willkommen in der Realität, liebe Politruks (und journaillistische Handlanger dieser Volksverräter)! Ihr bekommt, was ihr verdient: unser aller Verachtung!

2 Kommentare:

  1. Mir gefällt der Artikel. Man merkt richtig, wie dem Schreiberling die kalte Angst den Rücken hochkriecht ...

    FritzLiberal

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  2. @FritzLiberal
    Nichts was man nicht mit einer Demokratieabgabe oder einer "Abgabe für die politische Meinungsvielfalt" beheben könnte.

    Ich wette 100 : 1. Irgendwann kommt in den Zeitungen, das Thema auf irgendwelche öffentlichen Gelder zu bekommen. Die GEZ Sachen sind ja auch "nur" eine Demokratieabgabe.

    Dem einzigen Gott Demokratie, kann kein Opfer zu groß sein.

    AntwortenLöschen

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