... bebte in Österreich kurz die politische Erde: bei den Nationalratswahlen wurde die FPÖ unter Jörg Haider knapp, aber doch die zweitstärkste Partei (und bildete in der Folge mit der ÖVP die erste »schwarz-blaue Koalition« der Geschichte der Zweiten Republik. Die Sozialisten rutschten auf damals unvorstellbare 33% der Stimmen (heute wäre Faymännchen heilfroh, das auch nur annähernd zu erreichen!), und das Liberalsozialistische »Liberale Forum« (LiF) flog mit 3,65% aus dem Parlament.
Inzwischen hat die ÖVP weiter abgebaut, die FPÖ ist unter der konturlosen Führung Straches, der peinlichst vermeidet, kontroverse Themen aufzurühren, derzeit wieder auf Wachstumskurs (und in Umfragen bisweilen auf dem 1. Platz), und das LiF feiert im Verein mit vergrämten Links-ÖVPlern als NEOS fröhliche Urständ.
Aber die Machtkartelle der Sozialpartner haben gelernt: eine bürgerliche Koaltion mit einer nicht im »System« verankerten (d.h. total korrumpierten) FPÖ ist viel zu gefährlich. Da mauscheln wir lieben mit den Sozen vom Gewerkschaftsbund, und legen uns sogar mit den grünen Spinnern und Weltverbesserern ins Bett — alles ist ihnen lieber, als eine Entfilzung Österreichs aus dem Würgegriff des Kammern- und Funktionärsstaates. Denn das würde ihre Pfünden kosten.
Das Erdbeben vom 3.10.1999 blieb ohne nachhaltige Folgen für das politische System des Landes. Und das war denn auch der größte Schaden, den es anrichtete ...
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