Donnerstag, 2. Oktober 2014

Am 2 Oktober 1989

... wurde eine der Sumpfblüten des österreichischen Sozialismus verhaftet: Udo Proksch, der dreiste Versicherungsbetrüger und kaltblütige Mörder einer Schiffsmannschaft. Der »bunte Hund«, nach dessen Pfeife kleinkarierte Genossen tanzten, die auf seinen Koks- & Hurenparties endlich den Duft der großen weiten Welt schuppern wollten, und nicht merkten, daß sie, die lächerlichen kleinen Parteikassiere aus der Wiener Vorstadt noch lange nicht prominent in den Medien, sondern bestenfalls (oder eher: schlechtestensfalls) mit versteckter Kamera beim Vögeln irgendwelcher Partyschlampen und Nebenerwerbs-Callgirls gefilmt wurden, damit Proksch sie mit diesen Filmchen dann erpressen konnte. Wie denn sonst wäre die Nibelungentreue mancher, ja vieler Roter gegenüber einem mehr als dubiosen Typen, der höchst ungeniert den Kotzbrocken raushängen ließ, zu erklären?

Der ganze »Fall Lucona«, der letztlich zum Fall von Udo Proksch führte, wurde von der knallrot durchgefärbten Wiener Staatsanwaltschaft (und dem ebenso monocoloren Justizministerium) höchst »dilatorisch« behandelt. Daß ein vorsichtiger Versicherungsdirektor vor Auszahlung der hohen Versicherungssumme den Fall lieber von einem Detektiv geklärt haben wollte, und daß ein paar Journalisten lieber genau recherchierten, statt sich mit dieser roten »Partie« karriereförderund zu verhabern, das hatte der Udo halt nicht einkalkuliert, als er mit seinem Spezi Peter Daimler den Plan schmiedete, wertloses Alteisen auf einem Schrottschiff hochversichert als Uranaufbereitungsanlage im indischen Ozean zu versenken, und dafür eine fette Schadensprämie zu kassieren.

Und das Pech für Udo wollte es, daß das marode Schinakel nicht gleich mit Mann und Maus unterging, sondern ein paar lästige Überlebende von einem zufällig vorbeifahrenden Schiff beizeiten gerettet werden konnten. Und die berichteten von einer Explosion im Laderaum. Ach, was damals nicht gleich alles an Theorien herumschwirrte, in den Räumen des »antifaschistischen« Club 45, in dem sich die rote Crème de la crème (welchen Ausdruck Karl Kraus überaus treffend mit »der Abschaum« verdeutschte!) — Minister, Abgeordnete, Bürgermeister, Staatsanwälte, Gerichtspräsidenten & Co. (auch ein roter späterer Bundespräsident war darunter) —  ihr Stelldichein gab! Gab es nicht verlorene Treibminen aus dem Zweiten Weltkrieg? Konnte nicht ein Piratenakt verantwortlich gewesen sein? Und war die Bundesländer-Versicherung nicht eine böse »schwarze« Gesellschaft, die einem braven Roten bloß die verdiente Entschädigung vorenthalten wollte?

Irgendwann war dann das Buch »Der Fall Lucona« in den Buchhandlungen. Alle Versuche der roten Staatsanwaltschaft und roter Parteianwälte, das Buch blitzschnell aus den Regalen zu holen, schlugen fehl. Und so erfuhr eine ungläubig staunende Öffentlichkeit, in welche Bananenrepublik die Aufeinanderfolge sozialistischer Kabinette Österreich verwandelt hatte — und verwundert es einen zu hören, daß dieses Buch nach kurzer Zeit nicht wieder aufgelegt wurde? Bis heute nicht.

Selbst nach dem Erscheinen dieses Buches dauerte es noch über zwei Jahre, bis Proksch endlich verhaftet wurde: am 2. Oktober 1989. Und daß die Mordanklage verhandlungsreif wurde, ist auch nur einem zufall zu verdanken: man fand — gegen alle Verschleppungstaktik — auf dem Grund des Indischen Ozeans das versenkte Schiff. Mit eindeutigen Explosionsspuren, die jede Treibmine oder sonstige Beschädigung von außen ausschlossen.

Dem Autor des Buches, Hans Pretterebner, ist das Buch letztlich nicht gutbekommen. Er wurde später von einem roten Bundeskanzler durch Prozesse fast in den Ruin getrieben und gesundheitlich dadurch fast fertiggemacht. Er hat das überlebt. Dann kam als nächste Aktion der Vorwurf, in eine Kinderponro-Geschichte verwickelt zu sein. Auch davon blieb nichts über ...

Warum nur erinnert das ganze Vorgehen der roten Krake so fatal  an heutige Vorkommnisse — wenn etwa ein pensionierter OGH-Präsident wegen angeblicher Falschaussage angeklagt werden soll, weil er lästige Fragen an die (rote) Staatsanwaltschaft und (rote) Wiener Polizei im Falle Kampusch stellte? Oder wenn der (freilich durch frühere gute Beziehungen zu Bruno Kreisky irgendwie »immunisierte«) frühere Präsident des Verfassungsgerichtshofes, Ludwig Adamovich, in derselben Causa nach lästigen Fragen durch eine Verleumdungsklage fertiggemacht werden sollte.

Der 2. Oktober 1989 zeigte Österreich, wie es leibt und lebt, bis heute. Und was das Jubiläumsjahr 1989 angeht: nicht alles, was jetzt 25 Jahre her ist, ist ein Grund zu jubilieren! Auch gewonnene Erkenntnisse können schmerzen. die über den zustand unserer Republik, beipsielsweise ...

3 Kommentare:

  1. Auf jeden Exzess folgt der Backlash. Hoffentlich bald.

    FritzLiberal

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  2. Ähnliches läuft in D. derzeit ab: Die Erfindung des "NSU", der immer noch nicht aufgeklärte Polizistenmord in Heilbronn, oder das Attentat am Oktoberfest München.

    Es scheint eine zwingende Begleiterscheinung sozialistischer Politik/Regierungen.

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  3. Der Sozialismus war und ist stets ein ewiges Projekt ultrareicher klandestiner Mächte. Sozialismus fällt nie und nicht vom Himmel, wie viele Libertäre zu glauben geneigt sind und daher nie nach heimlichen Protagonisten suchen. Ein Beispiel:

    www.eike-klima-energie.eu/news-cache/woher-stammen-die-gelder-der-european-science-foundation-ausschuss-des-us-senats-beklagt-fragwuerdige-einflussnahme-durch-umweltaktivistischen-milliardaersclub/

    Kreuzweis

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