Mittwoch, 11. Juni 2014

Ein Musterbeispiel hinterhältiger Stimmungsmache

... bietet der folgende Artikel von Dr. Detmar Doering auf dem Blog des Friedrich-Naumann-Instituts:
Putins rechtsextreme Freunde 

Rechts oder links? Die Begriffe verschwimmen bisweilen. So auch im Falle Wladimir Putins. Der Mann aus dem kommunistischen Geheimdienstapparat hat derzeit auffallend viele Freunde in der westeuropäischen extremen oder populistischen Rechten. (Hier weiterlesen
Nun ist es ja verständlich, daß der treue FDP-Parteisoldat Doering über das katastrophale Abschneiden seiner Partei bei den Bundestags- und EU-Parlaments-Wahlen seine Wunden leckt — aber rechtfertigt das jeden Untergriff?

Natürlich kann man den Artikel nicht der eklatanten Lüge bezichtigen, dazu ist Doering zu geschickt. Er insinuiert eben bloß ein Stimmungsbild, das da lauten soll: »Nur Nazis sind für Putin«. Cui bono? Man darf (und kann unschwer) raten ...

Eine wegen ihres Verrats am liberalen Gedanken abgestrafte Funktionärs- und Lobby-Partei wie die FDP gewinnt für sich eigentlich nichts durch solch ein Putin-Bashing — aber das »System«, also die »Internationale Front der pseudodemokratischen EU«, jene informelle, aber desto wirksamere ständige »Koalition« der Blockparteien, also der willigen Abnicker der US-, Bankster- & Konzern-Interessen auf Kosten der Bürger und der nicht staatsverflochtenen Privatwirtschaft, dafür umso mehr!

Aber gehen wir doch den Artikel in all seiner Untergriffigkeit kurz durch: was, bitteschön, außer letztklassiger Stimmungsmache soll eine pauschalisierende Überschrift wie »Putins rechtsextreme Freunde«, wenn gleich drei Zeilen weiter aus »rechtsextremen Freunden« bloß solche der »extremen oder populistischen Rechten« werden — denn daß dieses »oder« kein gleichsetzendes, sondern ein alternatives ist, ergibt sich aus dem Satz doch wohl eindeutig.

»Rechtspopulisten« (und für die Systempresse scheint es Populismus nur auf der Rechten zu geben, obwohl in Wahrheit alle Linken, quer durch die Parteifarben, von ihrer wirren, resentimentgeladenen Programmatik her insgesamt ein einziger Populistenhaufen sind!) als »Erben des europäischen Faschismus« zu denunzieren, ist kühn: was, bitteschön, hätte bspw. ein Wilders, was ein Nigel Farage, was eine dänische Volkspartei (wenn man die alle schon unbedingt als »rechtspopulistisch« anpatzen will) denkmöglich mit »Faschismus« zu tun? Das ist schlicht und einfach Rufmord! Aber auch jene, die vielleicht aus der Vorgeschichte ihrer Parteien eher in den Geruch einer solchen »Erbschaft« kommen könnten, wie z.B. die FPÖ oder der Front National — inwiefern sind die heute »faschistisch«? Außer, natürlich, in der verschobenen Wahrnehmungsachse der Linken, die alles rechts von Joschka Fischer und Cohn-Bendit schon als »faschistisch« abkanzeln ...

Einem Blog, der mit derlei Artikeln auf so offensichtliche Weise die Illiberalität und den Aufbau von billigen Feindbildern bedient, den Namen »Denken für die Freiheit« zu geben, ist kühn. Wer freilich weiß, daß Detmar Doering auch Autor in »The European — das Debatten-Magazin« ist, wundert sich da schon weniger. Interessen wollen eben bedient werden, koste es, was es wolle. Und wären es auch »nur« die Glaubwürdigkeit und Integrität.

1 Kommentar:

  1. Die FDP ist zur korrekten Überzeugung gelangt, daß sie immer noch viel zu viele Stimmen auf sich vereint.

    Herr Doering hat deshalb einen richtigen und wichtigen Beitrag geleistet, um diesem ,als bedauernswert erkannten Zustand, endgültig abzuhelfen.

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