Dienstag, 13. Mai 2014

So, noch ein letztes Mal zu diesem Thema

... dann ist — wenigstens auf diesem Blog — der Bart endgültig ab! Man muß sich nicht für jeden Schwachsinn interessieren (auch wenn die Berufstunten in Medien und »Zivilgesellschaft« einem das Thema, koste es was es wolle, als Agenda aufzwingen wollen). Der »papsttreue Blogger« schrieb gestern zu dem Medienhype völlig richtig:
Wäre das Ergebnis des ESC in Unkenntnis von Nationalität, Aussehen und sexueller Orientierung der Künstler das gleiche gewesen? 

Nein, in der Wahl von Conchita Wursts Titel sehe ich nicht einen Baustein des Untergangs des Abendlandes. Die Kommentierungen in den Mainstreammedien, von denen man annehmen sollte, dass sie durch Kulturredakteure geschrieben wurden und die über die Qualität des Liedes meist kein Wort verlieren, kann man allerdings schon so bewerten.
Ob das dämlich-gestelzte PC-Gesülze der Medien schon den Tatbestand »Untergang des Abendlandes« erfülllt, lassen wir mal außen vor. Den der kollektiven Besoffenheit erfüllt es jedenfalls. Was aber auch nicht wirklich neu wäre bei unserer Systempresse ...

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Edit 16:05

Ein Kommentar zu einem — den vorgenannten Begriff vom »dämlich-gestelzten PC-Gesülze« geradezu paradigmatisch ausfüllenden — Leitartikel in der »Presse« trifft den Nagel so gut auf den Kopf, daß er nicht in einem Kommentarthread untergehen sollte:

Minimaximus
13.05.2014 11:06

Sieg der political correctness

Mit dem Strom mitschwimmen, "tolerant" genau dort zu sein, wo es gerade modern ist, das kann jeder.

Für mich ist das ein Sieg auf der ganzen Linie für die "political correctness" des "establishments". Man feiert seine eigene Toleranz und findet sich super. Erinnert mich irgendwie an die Southpark-Folge, wo die Macher herrlich zynisch die Toyota-Prius-Fahrer durch den Kakao gezogen haben.

Ein WIRKLICHES Zeichen von Toleranz wäre es gewesen, die russischen Mädchen mit Anstand und Respekt zu behandeln. Stattdessen beflegelt man sie, einfach nur weil sie aus Russland kommen. Dabei haben die sicher genausoviel mit Putin zu tun, wie Wurst mit eigenem songwriting.
Touché! Und wer noch immer glaubt, das Ganze wäre »einfach so« passiert und eine totale Überraschung, der sehe sich die 180°-Drehung der ÖVP bei der Frage von Adoptivkindern für Schwule an — man muß schon sehr naiv sein, zu glauben, daß das siegestrunkene »We are unstoppable!« in Kopenhagen bloß die große Lippe eines singenden Damenbartes war ...

3 Kommentare:

  1. Man sollte den ESC nicht mit einer Schubertiade verwechseln ("Qualität von Lied und Gesang"), beim ESC geht's um Show, Spektakel, Inszenierung, Optik (irgendwo war z. B. zu erfahren, daß die gute Platzierung Polens durch die ausladende Oberweite einer Darstellerin günstig beeinflußt wurde). Von den "Kulturredakteuren" zu erwarten, einen Musikantenstadel mit dem gleichen Ernst wie eine Opernaufführung zu behandeln, erscheint mir unangemessen.

    Nebenbei bemerkt habe ich mich nie für den ESC interessiert und mich nun erstmalig ein wenig damit beschäftigt. Am interessantesten für mich waren - wegen der politischen Komponente - die Ergebnisse des Televoting und der Jury in den Ländern der ehemaligen UdSSR, die Berichte und Kommentare in den dortigen Zeitungen und Blogs sowie TV-Debatten (z. B. "Прямой эфир" vom 10.05.). Aber das alles ist ein eigenes Kapitel, das ich nicht in wenigen Sätzen darzustellen vermag...

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  2. @Senfgeber:

    Offenbar haben Sie das Zitat nicht genau gelesen. Der »papsttreue Blogger« mahnt nicht an, »einen Musikantenstadel mit dem gleichen Ernst wie eine Opernaufführung zu behandeln«, sondern findet, daß der Mißbrauch eines schrillen Transvestiten-Gags als Versuch, die mediale Schwulenlobby als Synonym für »Freiheit«, »Demokratie« und »Toleranz« hintenrum einzuführen (pun intended) durchaus ein Zeichen für den Untergang des Abendlandes wäre.

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  3. Wenn dieser Neuwirth – so steht's wahrscheinlich im Pass, so wird's auch betitelt ... – nicht bereits zuvor Instrument zum Aufbrechen von unliebsamen "Strukturen" war, so ist er es jetzt auf jeden Fall und das ist das wirklich Widerwärtige. Zwar alles andere als unbekannt, aber in den Konsequenzen doch jedes Mal aufs Neue scheußlich ...

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