Samstag, 25. Januar 2014

Stimmungsbilder aus der Ballsaison

... zeichnet »Die Presse« von der gestern durch tausende Linksrandalierer gestörten, aber nicht verhinderten Veranstaltung des »Wiener Akademikerballs«:
... ein Paar, das offenbar zum Akademikerball, dem Auslöser der Proteste unterwegs ist, wird attackiert: Schwarz Vermummte reißen der Dame Kleidung vom Leib, bespucken sie und ihren Partner. Umstehende begleiten das Geschehen mit „Schleich di, Nazihure!“.
(Hier weiterlesen)
Man ersetze »Nazihure« durch »Judenhure«, und man befindet sich im Berlin 1933 oder im Wien 1938, als Frauen von Juden von grölenden SA-Männern genau in diesem Stil behandelt wurden. Mob bleibt eben Mob. Und Sozen, egal ob international oder national gefärbt, tendieren dazu, Mob zu sein.

Die Ausschreitungen zogen eine Spur der Verwüstung durch Wiens Innenstadt. Sachschäden im — vorsichtig geschätzten — Ausmaß von 1 Mio. Euro werden kolportiert, 11 Polizeiautos wurden zerstört, bei geparkten Privatautos Scheiben eingeschlagen und Rückspiegel abgebrochen, Auslagenscheiben von Geschäften und Büros gingen zu Bruch.

Kleines Detail am Rande: im »Schwarzen Kameel«, also Wiens beliebtem Teffpunkt der linken, staatsnahen Schickeria, wo man in herrlich gepflegten Jugendstil-Räumlichkeiten dinieren und champagnerisieren kann, letzteres zu köstlichen Brötchen, z.B. mit dem in aller Welt berühmten Beinschinken des Hauses, wurden die genüßlich tafelnden Gäste, die als ORF- & Regierungspresse-Journaillisten, als Bedienstete des Bundeskanzleramtes oder des nahe residierenden »Hofbürgers«, und als sonstiges staatsalimentiertes Gelichter ganz sicherlich keine Sympathien für diesen pöhsen Burschenschafterball in der Hofburg haben, unsanft gestört, als durch Pflastersteine die Scheiben des Lokals eingeworfen wurden. Unerhört! Doch nicht gegen uns, wir sind doch die Guten, werden sie sich gedacht haben, mit beklommener Bremsspur in der Unterhose ...

Der Sachschaden ist, wir hoffen es für den Besitzer, durch Versicherungen gedeckt — über die mentale Verstörung, die durch diese Aktion in den Köpfen der Gäste wohl entstand, kann LePenseur jedoch ein gewisses Amüsement nicht verhehlen ...

11 Kommentare:

  1. Mußt nicht alles glauben ... 1933 mit "Judenhure" und Anspucken ist (fast)auf dem Niveau wie die Blutgeysire von Baby Yar. Oder Moshe Peers sechsmalige Vergasung.

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  2. Cher »Anonym«,

    Man muß nicht alles glauben, da haben Sie natürlich ganz recht.

    Andererseits soll einen die Skepsis über somanche Geschichtsklitterung nach 1945 nicht dazu verleiten, deshalb alles in Frage zu stellen.

    Beispielsweise, daß es 1933 zu Beschimpfungen (und mehr) gegenüber Juden und »jüdisch Versippten« gekommen ist. Und 1938 in Wien. Zu letzterem habe ich noch Augenzeugen kennengelernt, deren Glaubwürdigkeit ich aus anderen Dingen und deren kritische Einstellung zu verschiedenenster post'45-»Umerziehungs«-Progaganda zu gut kannte, als daß ich ihnen die Erzählungen über diese Vorfälle, die sie selbst miterlebt hatten, nicht glauben würde.

    Noch eines, cher »Anonym«: dieser Blog ist nicht unbedingt politisch korrekt und gutmenschlich ausgerichtet — das wird Ihnen wohl schon aufgefallen sein. Er bemüht sich um eine kritische Bewertung auch von Tabuthemen. Er bemüht sich allerdings nicht um Geschichtsklitterungen in die Gegenrichtung. Wenn tradierte Fehlberichte zu korrigieren sind — gerne dafür zu haben. Fairneß auch gegenüber den Tätern (und erst recht gegenüber denen, die zu Unrecht oder in übertriebener Weise einer Täterschaft beschuldigt werden) liegt ihm am Herzen.

    Wenn es jedoch nur um primitive Polemik geht, oder um Geschichtsrevisionismus um des Revisionismus' willen — da sollten Sie sich besser andere Blogs und Foren suchen, bei deren Lesern Ihnen vermutlich mehr positive Resonanz zuteil wird.

    Ich lasse mal Ihr Posting so stehen — auch als Hinweis, wie ich mir nicht wünsche, daß auf diesem Blog kommentiert wird.

    Es ist nämlich so: Zensur schätze ich nicht, und habe sie daher auch in der Vergangenheit nur in überaus seltenen Fällen (z.B. dem eines verrückten Spam-Kommentators, der zu allen möglichen und unmöglichen Themen seitenlange Suaden an sedisvakantistischem Nonsense vom Stapel ließ) nicht vermeiden können.

    Ich gedenke nun, dies auch in Zukunft so zu halten, und wäre Ihnen daher sehr verbunden, durch Sie (und ähnlichgesinnte Kommentatoren) nicht zu einer restriktiveren Praxis gezwungen zu werden. Denn, und auch das bitte ich zur Kenntnis zu nehmen: auf diesem Blog habe ich das Hausrecht — und ebenso, wie ich einen Partygast, der auf die »brillante« Idee käme, ein Hakenkreuz in meine Klotüre zu schnitzen, aus meiner Wohnung rausschmeißen würde, schmeiße ich auch Kommentarposter, die diesen Blog mit einem Mistkübel für unausgegorene Gehirnblähungen verwechseln, hinaus. Oder, weil ich trotzdem ein verbindlicher Mensch bin: komplimentiere sie hinaus.

    Soweit muß es aber nicht kommen. Bspw. indem man vor dem Absenden eines Postings nochmals kurz nachdenkt, was man da gerade zu schreiben im Begriffe ist.

    Danke.

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  3. "Andererseits soll einen die Skepsis über somanche Geschichtsklitterung nach 1945 nicht dazu verleiten, deshalb alles in Frage zu stellen."
    Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht-und wenn er auch die Wahrheit spricht.

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  4. @Molot:

    Da Sie in Ihren Leben sicherlich wohl auch schon das eine oder andere Mal gelogen haben werden (welcher Mensch, wenn er nicht lügen will, könnte solches denn bestreiten), wäre Ihnen daher auch nichts mehr zu glauben? Etwas schräg ...

    Manche »Volksweisheit« ist halt cum grano salis zu nehmen ...

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  5. Lieber Le Penseur: Zur Thematik Judenhasser-Mob '38 folgende Geschichte, die ein mit meinen Eltern befreundeter Jude erzählt hat: "Wir sind 1938 (nach dem Anschluß) von Wien nach Berlin gezogen und wurden dort so freundlich behandelt, daß wir geglaubt haben, wir sind im Ausland."

    Tom Jericho

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  6. @Tom Jericho:

    Das Zitat kenne ich in Abwandlung mehrfach. In Berlin war 1938 halt die Sache schon insoweit »gegessen«, als die hochgeschwemmten üblen Elemente der »Bewegung« teils schon finanziell saturiert waren, teils in der Niederschlagung des sogen. Röhm-Putsches ausgeschaltet. In Wien wurde all das eben 1938 nachgeholt, und getreu dem eher miesen Wiener Charakter noch in gesteigerter Form.

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  7. @Le Penseur
    "Da Sie in Ihren Leben sicherlich wohl auch schon das eine oder andere Mal gelogen haben werden.... "
    Eine Lüge an sich führt natürlich noch nicht zum Verlust der Glaubwürdigkeit. Dafür muß man dieser nämlich auch noch überführt werden.
    Aber auch dann ist noch zu differenzieren:
    Einer der z.B. das Finanzamt belügt, verliert deshalb in den meisten Fällen nicht das Vertrauen seiner Freunde und Geschäftspartner.
    Auch dem Herrn Kachelmann werden die meisten Leute weiterhin seine Wetterprognosen glauben.
    Beamte im ersten, oder potentielle Betthäschen im zweiten Fall, sehen das naturgemäß etwas anders

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  8. Um zum eigentlichen Artikel-Thema zurückzukommen: Angesichts der vielen zerbrochenen (im Jargon der Täter: "entglasten") Auslagenscheiben, sonstigen Fensterscheiben und Autofenster fällt mir spontan ein Wort ein:
    Kristallnacht.

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  9. Angesichts des deutschblütigen Pöbels, der da als "Antifa" verkleidet durch die Straßen marschiert, kann man sich deren Großeltern und Urgroßeltern in brauner Uniform lebhaft vorstellen. Es gibt immer einen Teil im Volk, der den Zeitgeist zur Auslebung der eigenen niedersten Triebe zu gebrauchen weiß.

    Von daher ist die "Judenhure", wenn vielleicht auch geschichtlich nicht einwandfrei belegt, eine treffende Parabel.

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  10. ... ah so, Entschuldigung und Kniefall: die Separatisten mögen mir die "Deutschblütigkeit" nachsehen.

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  11. Wie sagt Gottliebchen in "Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung"? - "Ich werd's Maul halten".
    Derselbe Anonymus ---

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