Mittwoch, 20. November 2013

»Gaarder: „Wir wissen nichts über die Zukunft!“«


... betitelt »Die Presse« ein Interview mit dem norwegischen Schriftsteller Jostein Gaarder (seinerzeit mit »Sofies Welt« bekannt geworden), aus Anlaß seines neuen Buches »Noras Welt«, in dem er die Kinder der Welt aufruft »das Klima zu retten«:
Presse: Es geht zwar ums Klima statt um Philosophie, dennoch erinnert „Noras“ an „Sofies Welt“. Wollten Sie bewusst anknüpfen?

Gaarder: Überall auf der Welt hat man mich gefragt: Wenn Sie „Sofies Welt“ noch einmal schreiben würden, würden Sie etwas anders machen? Ich sagte, ja, ich würde auch über fernöstliche Philosophie schreiben, und über das Klima.
Mit einem Wort: wir wissen nichts über die Zukunft, aber wir retten sie mal schön fleißig. Getreu dem »Wüd'n mid seina Maschin'« und seinem bekannten Motto: »I hab zwoa ka Ahnung, wo i hinfoar, aber dafür bin i gschwinder durt'!«, oder klassischer: »Der Weg ist das Ziel« ...

Wie schon öfters auf diesem Blog äußert LePenseur auch über derlei Meinungen die Vermutung, daß Menschen, denen in ihrer Saturiertheit als Religions-Surrogat Sätze à la
»... wenn ich in der Natur bin, mache ich pantheistische Erfahrungen. Ich erlebe das Leben als Mysterium, als Rätsel, das ist eine Art religiöser Erfahrung.«
... problemlos über die Lippen gleiten, sich als Ersatz für nicht geglaubte jenseitige Himmel und Höllen ihre irdischen Eschatologien schaffen müssen. Und wären es bloß Traumerzählungen von einem 16-jährigen Mädchen, das beim Aufwachen merkt, daß sich etwas ändern muß.

Und da dies das Klima sich bekanntlich nicht darf, weil sonst spätestens 2084 schwitzende Eisbären hungernd über grönländische Wüsteneien flanieren müßten, muß sich halt sonst alles ändern ... na, das übliche halt. Das mag unser Zeitgeist (solang er sich nicht ändern muß!) und seine Medien — und deshalb bekommt so ein Autor per Interview auch Gratiswerbung für sein Buch ...

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P.S.: warum versuchte eigentlich noch keiner, angesicht von soviel Abgehobenheit, statt des Klimas lieber die Gravitation zu retten ...?

1 Kommentar:

  1. Von Tag zu Tag wird es deutlicher:
    Wir haben das Zeitalter der Aufklärung hinter uns gelassen.

    Zurück in die selbstverschuldete
    Unmündigkeit.

    AntwortenLöschen

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