Mittwoch, 28. August 2013

Ein Kommentar

... zum diesem Artikel von Susanne Kablitz / Alphachamber aus der Feder des Posters »Kreuzweis« (der öfters auch auf diesem Blog kommentiert), ist zu trefflich, als daß er in einem Kommentar-Thread auch eines ausgezeichneten Artikels irgendwann untergeht, daher sei er hier zitiert:
Es geht hier – und es ist eigentlich unmißverständlich – um den verlogenen “Altruismus” der Herz-Jesu-Sozialisten, die sich auf anderer Leute Kosten (“Gib DU den Armen mal was!”) einen Heiligenschein aufsetzen wollen und nicht selten – soviel Verschlagenheit gönnt man sich schon – durch die edle Umverteilerei ein auskömmliches Pöstchen erhaschen.
Nietzsche hatte richtig erkannt, daß das Christentum eine Religion ist, die alles Minderwertige liebt.
Doch solange das Christentum den Mißratenen nur das Himmelreich als Trost versprach und die Wohlgeratenen zu Demut und (freiwilliger!) Caritas ermahnte, war es dem Wettbewerb der Fleißigen und der Genialen nicht allzu hinderlich. Die natürlichen Unterschiede in den Begabungen und damit im Wohlstand galten als gottgegeben und nicht als Legitimation zu Mißgunst und Klassenhetze: Jedem das Seine, nicht jedem das Gleiche!

Doch mit dem Sozialismus (= Demokrattismus) kam die Naherlösungserwartung auf die Welt – das Himmelreich schon auf Erden anzustreben – und Gott und sein Himmelreich wurde konsequenterweise überflüssig bzw. nur noch zur beliebig auslegbaren Traditionsfigur. Nun mußte man nicht mehr selbst fromme Werke zur Gewinnung des Himmelreiches vollbringen, nein man konnte es multipel-profitabel als “Recht auf …” an den Gottvater Staat delgieren. Kein geringerer als Dostojewski, der sicher kein unmoralischer Mensch war, hat es in z.B. “Die Brüder Kamarassow” vorhergesagt.
In der Form des “Herz-Jesu-Sozialismus” wurde das “Christentum” in logischer Umkehrung des Faust zu Kraft, die stets das Gute will und nur das Böse schafft.

Ein sozialistischer “Christ” ist keiner mehr, er schmückt sich nur mit den fremden Federn einer vergangenen Zeit, da er Gottes Plan, der ja Unterschiede (Diskriminierungen!) zwischen den Menschen geschaffen hat, als fehlerhaft verwirft und alles – per Zwang! – in Gleichmachrei ersticken will.
Nun bleibe einmal dahingestellt, ob die Meinung Nietzsches über das Christentum wirklich so vollständig richtig ist — etwas Wahrheit ist sicher darin! Und wie so oft ist Nietzsche hier ebenso begabter Diagnostiker wie unbrauchbarer Therapeut. Doch braucht es den Verweis auf Nietzsche für das Verdikt über den »Herz-Jesu-Sozialismus« überhaupt? Vermutlich nicht ...

3 Kommentare:

  1. Oh mein Gott, oh mein Gott,
    ich habe es auf die Hauptseite des edlen LePenseurs geschafft!

    Schon das "Posting" eines meiner Sätze von den "gewinnsüchtigen Unternehmern" hatte meinem Ego ganz und gar geschmeichelt; hoffentlich steigt mir dieser Aufstieg nun nicht zu sehr zu Kopfe! ;-)

    Bedankt sich
    Kreuzweis

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  2. Kreuzweis — geben S'nur acht, daß ich nicht die gelbe Karte wegen LePenseur-Verarschung zücke ;-)

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  3. Auch ich habe nicht mehr als ein das "oh mein Gott" raugekriegt, als mir gleiches wiederfuhr. Besonders hat mich das überrascht, weil ich bis dahin mit meiner oft holzhammerartigen Sprache dem Hausherrn viel Kummer bereitet habe.
    Mit dem zu Kopf steigen ist es vorbei, seitdem mein Sklave mich den ganzen Tag mit dem „Memento moriendum esse!" vollquatscht.

    Um den Bogen zum Thema zu kriegen:
    "Eine Religion, die bei Sozialproblemen angelangt ist, hat aufgehört, Religion zu sein."
    (Oswald Spengler, Untergang des Abendlandes)

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