So, wie aus dem »Raub der Sabinerinnen« in und aus der Not schließlich die Tugend der »Pension Schöller« gemacht wurde, so wird heute aus der Not der lahmenden Berichterstattung über die immer peinlichere NSU-Schmierenkomödie — mit ihren feuersicheren CD-Roms, die in einer Brandruine »gefunden« werden, auf denen sich bekenntnislosen Bekennervideos finden, aus denen angebliche Täter, die sich später wechselseitig in teilweise bereits totem Zustand erschossen haben müßten, für Taten erschlossen werden sollen, deren Begehung durch sie etwa so wahrscheinlich ist, wie eine Ehrenmitgliedschaft Papst Benediks XVI in der KPdSU — die Tugend eines Berichtes über den NSU-Bundestagsausschuß gemacht.
»Pension Schöller« spielt also jetzt nach dem Zwischenvorhang, nachdem unseren Machtcliquen das Weiterspielen des »Raubs der Sabinerinnen« endgültig im Chaos der Unmöglichkeiten zu versinken droht: »Pension Schöller« alias »NSU-Untersuchungsausschuß«. Und alle spielen mit, inklusive Publikum, dem eigentlich schon damals, im »Raub«, der jähe Wechsel der Epoche von der Antike zur Belle Epoque auch hätte auffallen müssen. Ach, welch ein Publikum! Nun, auch dies ist eben nicht mehr das, was es einmal war — von hunderten »Reality-Shows« im Prolo-TV gegen alles, was Realität ist, perfekt abgestumpft, läßt es sich neben »Frauentausch« und »Dschungelcamp« eben auch Neonazis, bzw. in Ermangelung realer, lebender solcher behelfsweise eine angebliche ehemalige Neonazibraut als Monstrum vorführen, oder eben ersatzweise die angeblich monströsen Versäumnisse unserer Behörden im »Kampf gegen rechts«. Muß einfach sein — wo käme sonst der Gründungsmythos Nachkriegseuropas hin ...
Und die Medienredaktionen, fest in linksgrüner Hand, spielen und klatschen brav mit, bis weit hinein in »bürgerliche« Publikationen ... sogar die »Neue Zürcher Zeitung«, die sonst nicht jeden Schwachsinn abdruckt, nickt getreulich dazu:
Nun: »Tölpel und Trottel« trifft's schon irgendwie! Nur sind die »Tölpel« die ungeschickten Regisseure der NSU-Klamotte in den Chefetagen der deutschen Geheimdiensten, und die »Trottel« die Medienleute, die den schmarr'n geglaubt haben und immer noch glauben.Wer in der NSU-Affäre Fehler machte
Tölpel und Trottel
Monströs waren die Taten der braunen Mordbande NSU, monströs waren aber auch die Anschuldigungen gegen die deutschen Inlandnachrichtendienste. Deren Mitarbeiter hatten angeblich den Rechtsextremisten bei den Verbrechen geholfen; anschliessend – so die von allen Parteien verbreitete Kolportage – verdeckten die Behörden ihr Fehlverhalten durch gezielte Löschaktionen. Unterdessen sind gut 2000 Seiten an verschiedenen Untersuchungsberichten vorgelegt worden, der letzte am Donnerstag vom Bundestag, und der Befund ist eindeutig. Der happige, das Vertrauensverhältnis zwischen Bürgern und Behörden gefährdende Vorwurf der Komplizenschaft und der grossangelegten Vertuschung hat sich nicht erhärtet. (Hier weiterlesen)
Wenn der Ausschussvorsitzende Edathy von einem »beispiellosen Desaster« spricht, hat er natürlich völlig recht: der Rechtsstaat, die Rechtskultur in unseren Landen erleidet ein beispielloses Desaster, wenn ein Schauprozeß mit plump gefälschten Beweismitteln und nur allzu offensichtlich zusammengelogenen Zeugenaussagen abgeführt wird, um dadurch wieder einmal mit dem Popanz der »Gefahr von rechts«, der sich alle Wahlen wieder so trefflich zur Disziplinierung aufmuckender Wähler eignet, wackeln zu können.
Der höchst verdienstvolle Nachrichten- & Satireblog »Politplatschquatsch« faßte all das unfaßliche in seiner Serie »Ein Land schreibt einen Thriller« zusammen, dessen bislang letzte Klappe hier fiel. Doch wer wagt zu prognostizieren, ob das wirklich das Letzte war, das uns in dieser Causa serviert wurde? Dieses Land, oder präziser: das Machtkartell dieses Landes schreibt eben nicht nur seinen Thriller, sondern auch die Ermittlungsakten, die Dienstbeurteilung seiner ausführenden Organe und die publizierte, willl heißen: die — wenigstens in zugelassenen Medien — einzig publizierbare Kritik der Aufführung. Irgendwann werden die Machtkartellbrüder draufkommen, daß sie die Publikumsbeteiligung am Spiel nicht wirklich benötigen, denn das Spiel geht auch von alleine weiter. Alternativlos.
Und, Hand auf's Herz: wer braucht eigentlich noch Alternativen, wenn auch diese vom Kartell mühelos inszeniert werden können ...?
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Na ja, die Ankläger in Sachen NSU üben halt noch. dabei gibt es genügend Lehrmaterial. In der SU zu Stalins Zeiten wurden Schauprozesse entschieden sorgfältiger vorbereitet. Auch Hilde Benjamin hätte nicht so stümperhaft arbeiten dürfen.
AntwortenLöschenSeit Jahren zähle ich die NZZ genau so zur Gossenpresse wie etwa die David-Frankfurter-Allgemeine. Wie die Blah-Zeitung, den Schweinekurier, Blick, Kronen-Zeitung ... es ist EINE Bande.
AntwortenLöschenNach Louis Aragon ist Journalist der vornehmere Ausdruck für Drecksau.
Derselbe Anonym -
AntwortenLöschenDie NZZ zum Thema Syrien und Giftgas: Unsäglicher Dreck. - - - Immer mehr Schmeißfliegen verwahren sich dagegen, mit Journalisten verglichen zu werden. (M.Klonovsky)