Als der Papst am Morgen mit einer italienischen Militärmaschine nach Lampedusa flog, erwartete die Insel gerade die Ankunft eines weiteren Flüchtlingsbootes.setzt die »Neue Zürcher Zeitung« fort — und süffisant, wie LePenseur ist, juckt es ihn natürlich, dazu gleich zwei Bemerkungen anzubringen:
Papst verlangt Solidarität
Franziskus forderte «brüderliche Solidarität» mit den Flüchtlingen, die aus Afrika und Asien über das Mittelmeer nach Europa kommen.
1.) ob die Insel die Ankunft eines weiteren Flüchtlingsbootes wirklich »erwartet«, scheint doch etwas zweifelhaft. Die könnten mittlerweile ganz gut ohne weitere Flüchlingsboote auskommen, nach den Eskarpaden, die sich somancher »Flüchtling« auf dieser Insel schon leistete — und
2.) Solidarität, Ew. Heiligkeit, ist nichts, was man »verlangen« oder »fordern« kann, sondern man kann darum ersuchen, dazu einladen, darauf hoffen — was auch immer! Es zu »verlangen« ist seitens des Papstes entweder eine eklatante Überschätzung des Gewichtes seiner Stimme, oder gedankenloses Gutmenschen-Neusprech. Oder beides.
Wer den durch das geschickte Zusammenwirken von Gutmenschen- und Schlepperorganisationen ständig wachsenden Ausländerstrom verfolgt, der mittlerweile längst innerhalb von ein, zwei Generationen zu einer völligen Umvolkung Europas führen muß (denn die vorgeblichen »Flüchtlinge« vermehren sich — durchaus profitabel für die Höhe ihrer Sozialhilfebezüge — auch noch geradezu karnickelartig!), der wird Europa was auch immer, aber keine »Gleichgültigkeit« unterstellen können. Wenn man noch die Abermilliarden an Entwicklungshilfegeldern dazurechnet, die da geflossen sind (und bei den Empfängern versickerten), dann stellt Europa schon seit Jahrzehnten unter Beweis, daß es keineswegs »gleichgültig« ist — doch Europa genau dies wider besseres Wissen vorzuwerfen ist, wie Ew. Heiligkeit eigentlich wissen sollten, eine Sünde gegen die Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit. Nur so ganz nebenher gesagt ...
Und noch eines so ganz nebenbei: was denkt sich so ein Papst eigentlich, wenn er eine dermaßen stillose Krücke — sorry, man kann's nicht anders nennen! — wie diese hier
... in aller Öffentlichkeit spazierenführt? Wenn ihm sowas gerade von einer Behindertenwerkstatt oder einem Kindergarten, den er gerade besucht, geschenkt wurde, na gut ... was soll er schon tun — aber freiwilllig mit sowas unterwegs zu sein verrät Franzens konsequente Linie, die in den Zeitgeistmedien gern als »Bescheidenheit« bezeichnet wird, wiewohl »Geschmacklosigkeit« wohl das bessere Wort dafür wäre.
Aus der dankbaren, ja geradezu begeisterten Aufnahme solch geschmackloser Armseligkeit läßt sich schließen: offenbar verdient unsere Zeit nichts anderes. Zu den kleinkarierten Pfeifen, die unsere politischen, wirtschaftlichen und (möchtegern-)kulturellen Eliten bevölkern, paßte ein Papst mit sichtbarer Würde einfach nicht, und so hat nicht nur jedes Land nach einem boshaften, doch wahren Diktum die Regierung, die es verdient, sondern auch jede Zeit ihren Papst ...
Das ist für Ihre Verhältnisse aber ein Watschen für die "Kirche", die sich gewaschen hat...
AntwortenLöschenAngeblich ist dieses eigenartige »Trumm« aus Holz von Flüchtlingsbooten gemacht wurden. Na ja, wer's braucht ...
AntwortenLöschen@FDominicus:
AntwortenLöschenDas ist für Ihre Verhältnisse aber ein Watschen für die "Kirche" ...
Was wissen Sie über meines "Verhältnisse"?
Lassen Sie's mich so ausdrücken:
Ich bin konservativ genug, die enorme Kulturleistung, die die Kirche (und hier insbes. die katholische) in den letzten eindreiviertel Jahrtausenden (davor waren die Christen eine verfolgte Untergrundsekte) erbracht hat, zu würdigen und für deren Erhaltung und organische Weiterbildung zu kämpfen.
Ich bin andererseits libertär genug, die aus kirchlichem Dogmatismus erwachsenden Gefahren für die Freiheit des Einzelnen zu erkennen und zu bekämpfen.
Und ich bin schließlich nonkonformistisch genug, für mich selbst (und für niemand anderen!) zu entscheiden, was und wem ich »glaube«. Und das ist für mich halt nur recht partiell mit dem deckungsgleich, was die RKK (oder eine beliebige andere christliche oder nichtchristliche Denomination) mir zu glauben vorlegt.
Damit können selbstbewußte Katholiken (und andere) im Normalfall durchaus leben. Probleme haben die 150%igen, für die ich natürlich ein rotes Tuch bin. Aber das bin ich nicht nur in Religionsfragen, sondern mutatis mutandis auch in anderen Belangen. Solange das »rote Tuch« sich nur in heißen Diskussionen auswirkt, kann ich damit leben. Wüste Beschimpfungen ignoriere ich, bzw. lösche ich einfach. Tätliche Bedrohungen habe ich noch keine erlebt (dank meines Pseudonyms wäre das auch schwer vorstellbar).
Wenn ein Papst sich als Zeitgeistpolitiker geriert, stehe ich nicht an, ihn offen — wie es einem nonkonformistischen Libertären geziemt — zu kritisieren. Höflicher wohl als irgendwelche Politruks (wer meinen Blog kennt, weiß wovon ich spreche) — das ist eben meine konservative Seite, der es widerstrebt, einen Papst (oder auch einen König) mit denselben epitheta ornantia zu bedenken, die ich für einen Parteiapparatschik bereithalte, auch wenn er zur Würde eines Staatsoberhauptes hinausgeschwemmt wurde.
Das ist eine Stilfrage, so etwa im Sinne des sterbenden Fürsten Talleyrand, der — er war in jungen Jahren schließlich ein Bischof gewesen, wenn auch alles andere als ein vorbildlicher! — bei der Erteilung der Letzten Ölung dem Priester die beiden Handrücken entgegenstreckte und mahnte: »Vergessen Sie nicht, Abbé, daß ich Bischof bin«.
Er »glaubte« wohl nicht viel mehr daran, als ich — aber »es gehört sich einfach« ...
Addenda & corrigenda:
AntwortenLöschen»hinaufgeschwemmt wurde« muß es heißen.
Und zur Belehrung für Unkundige: Laien werden bei der Letzten Ölung die Handflächen gesalbt. Da diese bei einer Weihe bereits gesalbt wurden, werden dann eben die Handrücken gesalbt.