Donnerstag, 13. Dezember 2012

Lichtbanken und Schattenbanken

Ja, ja, die Schattenbanken sind die große Gefahr! Tante Presse durfte vor einem Monat gleich nach der Lektüre eines reißerischen, aber informationsarmen SPON-Artikels (so nach dem Strickmuster »Das dunkle Reich der Schattenbanken — Wichtige Finanzplätze auf der ganzen Welt sind auf die Mächte im Dunkeln angewiesen«) drauflosschwadronieren:
Vier Jahre nach der Lehman-Brothers-Pleite, als das weltweite Finanzsystem an der Kippe stand, sind sie wieder dick da: Die sogenannten Schattenbanken, deren Transaktionen nicht der üblichen Finanzmarktregulierung unterliegen. Im vergangenen Jahr haben sie rund 67 Billionen Dollar (52,6 Billionen Euro) umgesetzt. Damit sei ihr Umsatz im Vergleich zu 2010 um fünf bis sechs Billionen Dollar gewachsen ...
Und die EZB und die Fed, die noch viel weniger Regulierungen unterliegen bzw. sie unter Applaus der ständig mehr Geld brauchenden Politik schlicht aushebeln können nach Belieben — die wären keine Gefahr ... Lichtbanken, sozusagen?

Umgekehrt wird ein Schuh daraus: gäbe es die Zentralbanken mit ihrem Gelddruckmonopol nicht, und wäre die Bankenlandschaft nahezu weltweit nicht derart überreguliert, sondern würden Banken wie ganz normale Unternehmen behandelt, dann hätten wir all jene Probleme nicht, die unser gesamtes Wirtschaftssystem in Bälde in den Abgrund zu reißen drohen. Ein mit realen Werten gedecktes Währungssystem läßt nämlich keine Schlaraffenland-Phantasien der Politiker zu. Kredite werden mit steigendem Finanzbedarf und Rückzahlungsrisken unter natürlichen Marktbedingungen schnell teurer — und zwar so teuer, daß ein vernünftiges Haushalten quasi vorprogrammiert ist.

Das ist nun nicht nach dem Geschmack unserer Polit-Nomenklatura, die doch nur eines will: im Amt bleiben und Macht ausüben. Und ein paar Kastanien für die eigene Tasche dabei aus dem Feuer holen (bzw. noch besser: irgendwelche nützliche Idioten holen lassen). Und ein paar Brosamen — oder auch mehr, 's zahlen eh die anderen! — an die Wähler verteilen.

So bringt man seine Budgets in Schieflage — und wenn man dann auf Spekulationen, die das alles wieder hereinbringen, setzt, dann kommen eben Dinge wie in jetzt in Salzburg, früher schon Linz, oder — (noch) wortreich geleugnet — Wien heraus.

Man kann diesen Polit-Verbrechern einfach kein Geld anvertrauen, so einfach ist das! Wenn man durch die Mechanismen unserer Parteien»demokratie« praktisch ausschließlich (sic!) den untersten Abhub der Bevölkerung, charakterlich kaum über, sondern wohl gar unter dem Niveau von Zuhältern, Dealern und Hütchenspielern angesiedelt, in Entscheidungspositionen spült, dann darf man sich nicht wundern, wenn das jedem Computer-Programmierer bekannte Prinzip »shit in — shit out!« Platz greift.

Und man fragt sich eigentlich nur eines: warum läßt es sich eine Bevölkerung, die im statistischen Mittel deutlich erkennbar über diesem Abschaum angesiedelt ist, gefallen, von solchen Gesocks regiert und abgezockt zu werden?

1 Kommentar:

  1. Ich bedanke mich beim Denker. Treffend.

    Ich habe mich vor kurzem über "Der größte Raubzug der Geschichte" geäussert.

    Ich habe dieses Buch als "Schwamm drüber" bewertet. In den Kommentaren wird es anders gesehen. Daher weiß ich, das wirklich Problem unsers Papierzwangszahlungsmittelsystems (dazu mit "Mindestreserve") wird offenbar nur von einer absoluten Minderheit als Problem angesehen.

    Was offenbar auch nicht eingesehen wird sind die Monopole speziell eben auf dem "Papierzwangszahlungsmittelmarktes" (von Geld weigere ich mich zu schreiben und zu sprechen)

    Fakt ist unser Geldsystem schafft etwas aus dem Nichts (dagegen is Alchemie mit Gold aus Blei geradezu noch seriös) und die Banken kassieren für dieses Nichts Geld. Kein Wunder das uns da die Zinsen überrennen. Die Bank kann locker mit 2-4% EK "handeln" und dann bekommen wir eben "gigantische" Hebel. Wehe aber nur 10 % der Kredite werden notleidend, dann geht das Gejammere los und die Politiker finden nichts besser als dann "einzugreifen".

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