Mittwoch, 10. Oktober 2012

In der bunten Welt der Scheine

... die nach Draghis & seiner Consorten Willen nicht untergehen soll darf gibt es eigentlich fast nur eine einzige Referenzgröße, die sich zwar kurzfristig, aber nicht auf Dauer manipulieren läßt: Gold.


Die instruktive Graphik über die Entwicklung der letzten 13 Jahre (und paar zerquetschten Monate) verrät uns deutlicher als alles andere, wie sehr die Inflation bereits gewütet hat (daß die Verbraucherpreisindizes dem nicht voll gefolgt sind, hat nämlich viel mehr mit kreativer Manipulation als mit realen Preisentwicklungen zu tun). Auf Bankhaus Rott & Meyer wird das in einem instruktiven Artikel unter dem treffenden Titel »Unbegrenzte Liquidität: Bis alles ersäuft oder betrunken zur Ausnüchterung torkelt« illustriert. Darin finden sich durchaus unschöne Sätze wie z.B. der folgende:
Wer heute aus Furcht vor Inflation Aktien kauft, sollte bedenken, dass Unternehmensgewinne in einem inflationären Umfeld nicht automatisch mitsteigen müssen, sondern angesichts des damit verbundenen extrem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeldes auch „völlig überraschend“ einbrechen können. Und dass die Aktienmärkte selbst in einem Umfeld galoppierender Inflation nicht einmal nominal steigen müssen, belegen die 1970er Jahre nur all zu eindrucksvoll!
Thorsten Polleit zeigt das in demselben Forum in einem Artikel klar auf:
Eigentlich ist der Grund für diese Entwicklung ökonomisch ganz offensichtlich. Jedoch wird er vielfach ignoriert oder gar heftig bestritten: Es ist die Geldpolitik der Zentralbanken, durch die die Geldmengen immer weiter ausgeweitet werden, um Pleiten von Staaten und Banken abzuwehren. Die Inflation wird früher oder später zutage treten, wenn diese Geldpolitik weiterverfolgt wird. Bislang haben sich die Zentralbanken darauf beschränkt, Banken Wertpapiere abzukaufen und dafür mit neu gedrucktem (Basis)Geld zu bezahlen. Bald werden sie aber wohl dazu übergehen, auch Nichtbanken (Versicherungen, Pensionsfonds und private Sparer) Wertpapiere abzukaufen. Geschieht das, so steigen die für die Nachfrage wirksamen Geldmengen (M1 bis M3) unmittelbar an. Der Verfall der Kaufkraft des Geldes ist dann vorprogrammiert. (Hier weiterlesen)
Ach, denken sich Otto und Ottilie Normalverbraucher, erstens kann man sich das alles garnicht vorstellen, zweitens betrifft's und nicht und drittens kann man eh nix machen. Und finden Renditeversprechen von Lebensversicherungen (am besten fondsgebundenen, selbstmurmelnd!) interessant. Man sorgt doch vor. So, wie mein Großvater, der k.u.k. Kriegsanleihen zeichnete ... Die weitere Entwicklung solcher Sachen ist dem Historiker nicht ganz unbekannt. Und was in Weimar beginnt, kann schnell in Potsdam enden (oder am Roten Platz — die Unterschiede sind vernachlässigbar).

Nur unsere »Eliten« sehen keine Gefahr. Oder wenigstens keine unkontrollierbare. Oder wenigstens keine, die man durch Meinungsdiktate nicht auf Dauer verheimlichen könnte. Oder wenigstens für lange Zeit. Oder wenigstens für kurze. Oder wenigstens bis zur nächsten wahl, oder wenigstens ...

Willkommen im Karussell des immer schneller drehenden Geldes! Wer jetzt noch aussteigen will, fällt auf die Schnauze und kotzt. Wer drinnenbleibt, bohrt sich später beim Achsbruch ungespitzt in den Boden und ist tot.

Faites votre choix.

1 Kommentar:

  1. Nun denn weil es sich "gerade so trifft".
    http://mises.org/community/blogs/fdominicus/archive/2011/02/03/my-predictions.aspx

    Ich denke man kann hinter einiges langsam ein "abgehakt" oder "in der Mache" setzen.

    Es kann niemanden überlassen der ein wenig versteht was wirtschaften heißt. Für alle anderen (und darunter fallen nun mal gerade die "Regierenden") ist das ein völlig unverständliches Konzept.

    Der Strom kommt aus der Steckdose, das Geld aus dem Automaten.

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