Dienstag, 17. April 2012

Wir arbeiten weniger, damit es uns besser geht

Strom kommt bekanntlich aus der Steckdose, Geld aus dem Bankomaten, und der Wohlstand wächst mit der Verteilung des Arbeitsleides auf möglichst viele Menschen (geteiltes Leid ist halbes Leid, wie wir wissen!) überhaupt ins Unermessliche. 180.000 Vollarbeitsplätze können geschaffen werden, wenn man in Österreich ein Überstundenverbot erläßt. Kaum untersagt man dem Software-Programmierer oder dem Bilanzbuchhalter, mehr als 38,5 Stunden in der Woche zu arbeiten, sitzt doch, schwupps!, auch gleich ein bis dahin Notstandshilfe beziehender Hauptschulabsolvent am neu geschaffenen Computerarbeitsplatz und entwirft die Über-drüber-Lösung für Archivierungssoftware bzw. bosselt an der nächsten Konzernbilanz. Oder so ...
"Arbeitszeitverkürzung sichert Lebensqualität und Arbeitsplätze", erklärte der Leitende Sekretär des ÖGB, Bernhard Achitz. Er plädiert vor allem für eine Reduzierung der Überstunden: "Als Einstieg in die Arbeitszeitverkürzung könnte man damit beginnen, die Überstunden zu reduzieren, indem man sie für die Arbeitgeber teurer macht. Und zwar um einen Euro pro Überstunde, der jeweils zur Hälfte an Arbeitslosen- und Krankenversicherung fließen sollte." Achitz verwies darauf, dass alleine im dritten Quartal 2011 laut Eurostat 5,5 Millionen Überstunden in Österreich geleistet worden seien - "und das zu knapp einem Viertel unbezahlt".

Eine Verkürzung der Arbeitszeit würde auch keine Arbeitsplätze vernichten - "wie in den Angst- und Panikträumen der Industrie" behauptet werde, so Achitz. Das Gegenteil sei der Fall: Eine Arbeitszeitreduktion um zehn Prozent würde 90.000 zusätzliche Arbeitsplätze bringen. Mit einem Aus für die Überstunden würde man 180.000 Vollzeitarbeitsplätze schaffen, so Achitz.
... weiß »Die Presse« zu berichten. Geniale Logik. Zehn Prozent weniger hackeln und keine Überstunden — und Österreich hat keinen einzigen Arbeitslosen mehr. Das Konzept ist ausbaufähig! Wenn man beispielsweise die Arbeitszeit — nicht kleckern, sondern klotzen! — um 30% verkürzt, dann könnten wir sogar noch jede Menge Immigranten bitten, bei uns ebenfalls weniger zu arbeiten. Und wenn alle überhaupt nix mehr arbeiten, hätte die ganze Welt bei uns Platz. Arbeitsplatz wenigstens.

Das Geld dazu haben wir ja dank dann aufblühender Wirtschaft. Und es kommt aus dem Bankomaten, wie wir wissen ...

1 Kommentar:

  1. Delebets sind gut im zerstören. Das wird ja mal wieder eindrucksvoll bewiesen. Dieser Beweis wurde aber schon bis zum Erbrechen erbracht. Wie schrieb jemand mal:


    http://blog.jan-filter.de/2012/04/09/soziale-gerechtigkeit-meets-buerokratieabbau-fuer-die-35-stunden-woche-fuer-politiker/

    Leider sind diese Experten wie eine Seuche. Sie verbreiten sich mit atemberaubender Schnelligkeit und bringen dabei alles noch Lebende auf Ihrem Weg unter die Erde.

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