Mittwoch, 25. April 2012

»Seriosität bei Budgetfragen: Ja. Lebenslange Sparpolitik: Nein«

François Hollande träumt, wie der Wiener so plastisch sagt, von warmen Eislutschern. Wie alle Sozen. Wer wünscht sich nicht ohne sparen zu müssen ein ausgeglichenes Budget (wir wollen an Budgetüberschüsse zur mählichen Abdeckung früherer Schuldenexzesse doch garnicht zu denken wagen)! Setzen, nichtgenügend, Monsieur Hollande! Im Fach Ökonomie sind Sie bereits durchgefallen. Wie alle Sozen.

Einer der ersten Grundsätze der Ökonomie lautet bekanntlich: Güter sind knapp. Geld ist ein Gut, somit ist auch Geld knapp. Also muß man sparen. Und wenn man nicht spart, sondern Schulden macht, muß man in Zukunft noch mehr sparen, weil man die Schulden (plus Zinsen) sonst nicht zurückzahlen kann. Das leuchtet eigentlich bereits einem mittelbegabten Grundschüler ein. Oder der sprichwörtlichen schwäbischen Hausfrau. Oder eigentlich jedem, der nicht im Wolkenkuckucksheim linker Ideologien lebt, welche sich allesamt dadurch auszeichnen, daß sie fleißig nur in einem sind: im Ausgeben von Geld — dem anderer Leute, wohlgemerkt!

Denn derselbe Soze wird auf einmal ökonomisch überaus vernünftig, wenn es um sein eigenes Geld geht. Da klappt es auf einmal auch wieder mit dem Verständnis des sparsamen Wirtschaftens. Wie mir ein Spitzen-Gastronom aus Wien einmal unter der Hand über die vielen Politiker sagte, die in seinem Lokal verkehren: »Wenn sie dienstlich unterwegs sind, kann's nicht teuer genug sein. Den Bordeaux aus bester Lage, und das Essen mindestens fünfgängig. Wenn sie dann privat mit Familie kommen, tut's der Wein des Hauses, und man muß statt des obligaten Käsewagens auf einmal auf die schlanke Linie achten ...«

Hollande meint (und darin ist ihm ausnahmsweise — wenn auch aus anderen Gründen als den von ihm insinuierten — rechtzugeben) über die derzeit dominierenden Machthaber Europas: »Sie (Merkel) hat ihre Wahl getroffen: Sie hat Europa mit Nicolas Sarkozy geführt - man sieht das Ergebnis

Er sagt natürlich nicht dazu, daß besagte IM Erika und der klassische Etatist Sarközy wirtschaftich nichts als klassische Linke sind. Wie alle Mittäter in unseren Macht»eliten« unserer EUdSSR. Wann haben Sie dort den letzten staatsskeptischen Ton gehört? Oder den letzten Liberalen gesichtet — das muß etwa zur Zeit Ludwig Erhards gewesen sein ...

Denn »liberal« ist heute höchstens eine Tarnbezeichnungen für schwule Außenminister. Wobei mir übrigens seine Schwulität herzlich egal ist (wenn er sie uns nicht medial so penetrant unter die Nase riebe) — aber als Mann mit einem ebensolchen das Bett zu teilen ist bloße Geschmackssache, nicht Liberalismus.

Mittlerweile hat sich Europa von diesen seinen liberalen Wurzeln, die es einst zum weitaus erfolgreichsten Kontinent der Welt machten, schon meilenweit entfernt. Das Urteil der Geschichte wird dementsprechend ausfallen. Denn nicht die Frage, ob ein Außenminister schwul sein »darf« (sowas »durfte« einer bekanntlich schon zur Zeiten Adenauers, als es offiziell noch bei Strafe verboten war — aus Sicht des Freiheitsfreundes natürlich völlig daneben!), sondern vielmehr die des ökonomisch sinnvollen (und das heißt: sparsamen) Wirtschaftens, des Abbaus bevormundender Bürokratien und überzogener Sozialstaatsmodelle, der Innovationshemmnisse in Gestalt ebenso unzähliger wie unüberblickbarer »Schutznormen« für und gegen alles und jedes, werden über die Zukunft unseres Kontinents entscheiden. Wer glaubt, nach französischen Modell durch aberwitzige Staatsanteile am BIP »die Wirtschaft steuern« zu können, wird feststellen, daß derlei Flausen bloß in der Verwaltung allgemeiner Armut enden.

Was, zugegeben, einem Verwalter der Armut, der diese wenigstens durch die Gesetzgebungsgewalt von sich abwenden und den Untertanen zuwenden kann, relativ egal sein kann. Was vermutlich auch der Grund für die Beliebtheit sozialistisch-etatistisch-kollektivistischer Modelle bei der Herrscherklasse ist. Sie profitieren davon, die Kosten tragen die anderen. Oder, wie es ein befreundeter englischer Geistlicher mir gegenüber einmal ausdrückte: »I would'nt mind living in a monastery — provided, I'm the abbot!«

3 Kommentare:

  1. Hollande handelt völlig korrekt. Schließlich weiß er sehr genau:
    Le boche payera tout

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  2. "Was vermutlich auch der Grund für die Beliebtheit sozialistisch-etatistisch-kollektivistischer Modelle bei der Herrscherklasse ist. Sie profitieren davon, die Kosten tragen die anderen."

    Ich denke damit kann man die "Aktionen" speziell auch der letzten 4 Jahre ziemlich kurz und bündig "zusammenfassen".

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  3. Ich denke, der ESM samt allen Ablegern ist letzten Endes nur der Versuch die deutschen Zahlungen aufrecht zu erhalten (bzw. die aufgrund des Geburtszeitpunkts abnehmende Bereitschaft der Deutschen, für die verlorenen Kriege zu zahlen, zu kompensieren). Sollten die Deutschen - aus welchen Gründen auch immer - ihre Zahlungen einstellen, wäre die gesamte EU-Bürokratie am nächsten Ersten bankrott. Da unsere nördlichen Nachbarn aber immer noch glauben, daß das Einhalten von Spielregeln, egal wie nachteilig für sie, wichtiger ist, als das gegenwärtige Spielfeld zu verlassen, kann das noch eine Weile dauern.

    Tomj

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