Donnerstag, 12. Januar 2012

»Steuerfreies Millionenerben nicht zu rechtfertigen«

... meint Österreichs Ökommunisten-Chefin Glawischnig im heutigen Chat der »Presse«. Aha. Und warum nicht?
Steuerfreies Millionenerben ist aus meiner Sicht ein Steuerprivileg, das nicht zu rechtfertigen ist. Arbeit sollte deutlich niedriger besteuert werden. Und leistungslose Einkommen stärker.
Nun sind Erbschaften kein »Einkommen« (außer vielleicht bei professionellen Erbschleichern und Verwandtenmördern — aber das sind vermutlich ebenso seltene wie schwer beweisbare Fälle). Bei Erbschaften ist außerdem die Mißbrauchsgefahr, die ja doch beim Wegfall der Schenkungssteuer immerhin denkmöglich war, faktisch auszuschließen: wer beendet denn sein Leben, um dem Vertragspartner sonst anfallende Steuern zu ersparen?!

Ach, Madame meinen offenbar, daß jeder Vermögenszuwachs ein Privileg gegenüber denen ist, die keinen Vermögenszuwachs erfahren. »Egalité« lautet die Devise! Nun, sie sollte die heutigen Ausführungen von Kollegen »Morgenländer« über die »Philosophie des Neides« lesen. Da geht es zwar vordergründig um ganz was anderes, nämlich die bei uns üblichen irreführenden offiziellen Definitionen von »Armut«, aber letztlich dann doch um genau dasselbe: um die »mangelnde Verteilungsgerechtigkeit«. Eva Glawischnig wird zwar mental nicht in der Lage sein, folgende Ausführungen zu verstehen — lesen sollte sie diese dennoch:
Wenn wir von 'Verteilung' sprechen, fällt uns das Bild einer Mutter ein, die am Tisch die Suppe zuteilt. Und die Kinder wachen eifersüchtig darüber, dass niemand mehr von den geliebten Grießklößen bekommt als die anderen. Bei Tisch soll es gerecht zugehen.

Wenn demgegenüber Biologen von der 'Distribution einer Art in der Biosphäre' sprechen, meinen sie nicht, Gott (oder das Pseudosubjekt 'Evolution') hätte etwa Kängurus und Koalabären eigenhändig auf den verschiedenen Kontinenten verteilt; und wenn Linguisten die Distribution von Lauten beschreiben, meinen sie nicht, irgendjemand habe die Laute zuvor bewusst angeordnet - die fragliche 'Verteilung' ist das Ergebnis höchst unterschiedlicher Vorgänge, und keineswegs beabsichtigt.

Mit der Einkommensverteilung verhält es sich ähnlich.

In einer Marktwirtschaft ist sie Ergebnis von Zigtausenden Markthandlungen, die keineswegs nur innerhalb der nationalen Grenzen stattfinden. Die beklagte 'Ungerechtigkeit' ist deshalb keine, weil die Ergebnisse zufälliger Marktprozesse keinem Menschen zugerechnet werden können. Nur Handelnde aber können 'gerecht' oder 'ungerecht' sein.

Die Rede von der 'ungerechten' Einkommensverteilung wendet sich deshalb auch nicht an den 'Markt', sondern an den Staat, der nachträglich korrigierend eingreifen soll, um 'Gleichheit' herzustellen, wo der Markt Ungleichheiten erzeugt hat.

Der Staat wird hier als Übermutter eingesetzt, die jedem ihrer Kinde eine gleich große Portion Suppe zuteilt.
Unsere Ökommunisten wollen eben eine Gesellschaft auf Suppenausspeisungs-Niveau. Kleine ökologische Fußabdrücke, gepaart mit gleichem Taschengeld für alle (wir wollen doch nicht so kleinlich sein, überhaupt alles planwirtschaftlich zuteilen zu wollen!), und dem schönen Recht (nein, eigentlich: der schönen Pflicht!), stets im Sinne der gutmenschlichen Deutungshoheit Toleranz zu demonstrieren — außer gegenüber Rechten, selbstmurmelnd. Denn mit jeder Art von Rechten sind unsere Ökommunisten traditionell auf Kriegsfuß, außer den angemaßten Eingriffs»rechten«, mit denen sie und ihresgleichen die egalen Untertanen kujonieren ...

4 Kommentare:

  1. Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande?

    Unser Heiliger Vater pflegt seine Zitate sehr bewußt auszuwählen.

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    1. @Arminius:

      Nun, Augustinus ist mittlerweile ergänzungsbedürftig. Es ist ja weniger so, daß zu wenig Recht vom Staat eingehalten würde, sondern sein Räuberbandencharakter verwirklicht sich im Gegenteil in ständiger Setzung völlig überflüssigen, ja kontraproduktiven »Rechts«!

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  2. Warum darf ich nicht einmal lesen:
    "Bezahlte Bürokraten sind nicht zu rechtfertigen"?

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  3. Was mir immer wieder auffällt, ist, dass gerade die FrauInnen besonders laute KrakelerInnen nach Umverteilung sind. – Das muss offenbar evolutionäre Gründe haben. Denn ihre Jahrunderttausende bewährte Rolle war die der von männlicher Leistung Versorgten und Beschützten. Heutzutage, da alles Männliche mit seltener Gehässigkeit desavouiert und stigmatisiert wird, und damit auch „männliche“ Prinzipien, wie Leistung und Selbstverantwortung, ist der „holden Weiblichkeit“ indes dennoch der Habitus des Versorgtwerdens geblieben, der einfach von der verteufelten Person des Mannes auf ein fiktive „Gatten-Instanz“, dem Staat projiziert wird. – Daher auch die weibliche Affinität zum Feminismus, dem „Titten-Sozialismus“, der Frauen-in-die-Sänften-Religion, und aller anderen „Leistungsträger-Abzock“-Ideologien. Für Weltfremd-infantile Öko-Traumtänzereien und allerlei Schattierung von Esoterik-Kitsch scheinen die Damen ebenfalls besonders empfänglich zu sein, haben sie sich doch philogenetisch ,als Geschlecht insgesamt, nie den unmittelbaren Härten des sog. „Daseinskampfes“ stellen müssen, sondern hatten oft Freiräume zum Hineinfantasieren in wolkenkuckucksheimerische Märchenwelten.

    Obo

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