Dienstag, 17. Januar 2012

»The Making of a Scandal«

Selten, aber doch gelingt es einem Zeitungsartikel heutzutage, zu überraschen — positiv nämlich (das Gegenteil kommt nämlich bei aller Abgebrühtheit von Medienbeobachtern doch immer wieder mal vor). Das glückte vor einer Woche Malte Lehming in den »Postdamer Neuesten Nachrichten«.

Nein, ich verrate nichts — außer, daß der Artikel die Leser perfekt in die Irre führt (und das gleich zweimal). Und daß, umso bemerkenswerter, diese Irreführung nicht nur beabsichtigt, sondern sogar ethisch »alternativlos« (um ein beliebtes Unwort unserer Zeit zu verwenden) ist.

Lesen. Dann nachdenken ... was denn eigentlich die Aufgabe von Medien wäre ... und wie diese bloß dorthin gelangen konnten, wo sie jetzt sind (nämlich: links außen am Hochsitz der patentiert-einbetonierten moralischen Überlegenheit) ... und warum sich das ändern sollte.

Und wie man das kann ...

3 Kommentare:

  1. Der (wirklich sehr gute) Artikel stammt ursprünglich aus dem "Tagesspiegel" - das ist insofern interessant, als die selbe Zeitung ihre Leser noch vor zehn Tagen zur heiteren Wulffsjagd eingeladen hat:

    "Liebe Leserinnen, liebe Leser, haben Sie auch im Netz Witze oder satirische Beiträge über Christian Wulff gesehen? Schicken Sie uns die Links im Kommentarfeld, wir nehmen sie mit in die Sammlung auf."

    Vielleicht ist den intelligenteren unter den Medienmachern zwischenzeitlich aufgegangen, dass nicht alle Leser derlei Medienspektakel goutieren?

    Viele Grüße
    Morgenländer

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  2. Medienkonsument17 Januar, 2012 23:16

    "... was denn eigentlich die Aufgabe von Medien wäre ..."

    Also, ich sach ma.... Die primäre Aufgabe ist es, das Interesse des Medienherausgebers zu befriedigen.

    Das kann Propaganda, schnöder materieller Gewinn oder vielleicht auch idealistische Selbstverwirklichung, Hobby, Eitelkeit usw. sein. Oder ein Mix aus diesen und anderen Komponenten.

    Ach ja, und dann gibt's da noch so etwas wie "öffentlich-rechtliche". Deren Aufgabe wäre es wohl, möglichst neutral, objektiv und ausgewogen zu informieren, um demokratische Meinungsbildungsprozesse zu unterstützen. Theoretisch...

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  3. Ja, so funktionieren Medien. Doch es gibt einen Punkt, der in dieser Auflistung übersehen wurde: Die Medien können so auch ihre Macht austesten. Wie viele Politiker wurden schon (aus nichtigem Anlass) zur Strecke gebracht? Es geht nicht nur um Auflage, sondern auch (vielleicht sogar vor allem) um Macht.

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