Samstag, 3. Dezember 2011

Derivativ? Definitiv!

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, heißt es ja — und das unschöne Wort »707,569 Billionen« sagt uns dieses Bild:


Was es sonst noch sagt (nämlich allerhand, und zwar — ich verrate es bereits vorweg — nichts Gutes!), das kann man in einem Artikel von Frank Meyer unter dem süffisanten Titel »Gestern wurde ein Eisberg gerammt. Und schön gefeiert« nachlesen.

Warnhinweis:
Da Lesen dieses Artikel fügt Ihrer Ahnungslosigkeit
nachhaltigen Schaden zu.

7 Kommentare:

  1. Ich würde diesen Artikel ja gerne lesen, aber irgendwie scheint der Link defekt zu sein:

    Not Found
    Error 404

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  2. Derivate sind nichts für Lulus!04 Dezember, 2011 07:51

    "707,569 Billionen"

    Ja und? Welche Kinder sollen damit geschreckt werden?

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  3. @Derivate sind nichts für Lulus!

    Darf ich gleich auf Ihren beziehungsreichen Nickname antworten?

    »Vielleicht nichts für Lulus, aber vermutlich etwas für hirnlose Zocker!«

    Was natürlich nicht ganz richtig ist: es gibt durchaus sinnvolle Gründe, bspw. Geschäfte in Fremdwährungen durch entsprechende Währungsoptionen abzusichern. Nur — wenn dieser Markt mittlerweile mehr als das 11-fache des weltweiten BIP ausmacht, dann ist jede Änderung im Derivatenmarkt hochexplosiv für alles andere, und auch für das, was man so schön die »Realwirtschaft« nennt.

    Denn wir leben halt nicht mehr im Holland der Tulpenzwiebel-Hausse, wo der Bauer auf dem Lande im wesentlichen Natural- und Tauschwirtschaft betrieb und dadurch in der Tat mehr von Regenfällen, als von den Notierungen der Tulpenbörse in Amsterdam abhing (sofern er sich an dem Wahnsinn einfach nicht beteiligte, sondern weiterhin Rüben anbaute).

    Heute ist das eben anders: Ausfälle von Derivaten können — scheinbar — solide internationale Mega-Banken in den Ruin treiben, und mit ihnen unzählige Sparer und kleine, keineswegs spekulativ veranlagte Investoren in div. Vorsorgefonds etc. Denken Sie etwa an Pensionskassen, Freiberufler-Wohlfahrtsfodns & Co., denen ja keiner »auskann« ...

    Wenn Sie das alles mit einem vollmundigen »Ja und? Welche Kinder sollen damit geschreckt werden?« kommentieren, dann kostet es mich schon etwas Mühe, Ihnen (rein virtuell natürlich!) nicht einen ebensolchen Schrecken zu wünschen, wenn Sie als kühl spekulierendes, selbstdeklariertes Nicht-Lulu einmal ohne Hemd und Hosen dastehen.

    Wie gesagt: es kostet mich etwas Mühe, aber noch kann ich mich — alter Menschenfreund, der ich bin — beherrschen ...

    @Arminius:

    Link repariert. Sorry for the inconvenience!

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  4. Derivate sind nichts für Lulus!04 Dezember, 2011 13:11

    @ LePenseur

    1) Ich glaube - ohne es zu wissen -, daß diese ominösen 707 Billionen nach viel mehr ausschauen, als es tatsächlich ist. Vermutlich ist das eine aufgeblasene Bruttozahl (wer zählt das seriös zusammen? Quelle?), die konsolidiert netto sehr viel weniger ausmacht.

    2) Die "kleinen, keineswegs spekulativ veranlagten Investoren in div. Vorsorgefonds, Pensionskassen, Freiberufler-Wohlfahrtsfonds & Co" sind da oft selbst recht munter dabei, ich sage als Stichwort nur "investieren in Rohstoffe". Die Pensionsfonds etc. sind neben den Versicherungen die größten Spieler - in jeder Bedeutung des Wortes - am Markt.

    3) Es gibt natürlich auch die Fälle - da haben Sie schon recht -, in denen Banken in den derivativen Abgrund gerissen werden (geben wir mal zwei B als Beispiel: BAWAG und Barings). Banken sind allerdings generell sehr verletzlich aufgrund ihrer geringen Eigenkapitalquote, da kann es auch im stinknormalen althausbackenen Kreditstammgeschäft schnell zum Absaufen kommen. Es genügen ja schon Immobilienkredite...

    4) Ihre menschenfreundliche Beherrschung weiß ich sehr zu schätzen!

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  5. @Derivate sind nichts für Lulus

    Ich bin nicht mehr der Jüngste. Mit den Jahren erlebt man so dies und das. Besonders erlebt man, dass man Angst haben muss, wenn was besonders einfach aussieht oder besonders leicht geht.

    Die westlichen Sozialstaaten geben nun schon jahrzehntelang mehr aus als sie einnehmen. Ausgaben für Investition wären unkritisch. Aber leider geht das meiste drauf für „soziales“; reine Geldverbrennung (40% des Bundeshaushalts).

    Gleichzeitig wird die Sozialstruktur zerstört. Mittelstandsmännern wird das Gründen einer Familie immer mehr unmöglich gemacht.
    Einen Geburtenboom gibt es in der Unterschicht. In den letzten Jahren wurden 50% der Kinder im Archipel Hartz-IV geboren. Als Degenerationsbeschleuniger kommt hinzu die Masseneinfuhr ausländischer, bildungs- und deutschlandfeindlicher, gewalttätiger Unterschichten.

    Was mir Angst macht: Man spürt es kaum.
    Die Verdummung müsste ja monetär spürbar sein. Ebenso die Vergreisung.

    Warum ist das so?
    Es liegt sicher an der enormen Produktivität und am Fleiß der noch Arbeitenden, die mit dem riesengroßen Mehrprodukt einen Teil des Wahnsinns finanzieren.
    Aber das kann nicht alles sein.
    Wir spüren von den negativen Folgen auch deshalb nichts, weil die Probleme ausgelagert wurden in die Cloud, in Bad Banks, Schattenhaushalte, Derivate und sonstige Konstruktionen.

    Das geht eine Weile gut, natürlich.
    Aber die ganzen neuen angeblichen Fachbegriffe haben letztlich doch nur den Sinn, den Schwindel zu vertuschen. Man kann eine Schwindelkonstruktion ablösen durch zwei noch raffiniertere. Das Spiel kann man noch ein, zwei mal treiben.
    Aber irgendwann fliegt das auf.
    Wer hat noch einen Überblick über die Werthaltigkeit der „Derivate“?
    Ich vermute mal: Keiner.

    Als einfacher Techniker ist man auch gewohnt mit den Energieerhaltungssatz zu denken. Wie geht das eigentlich, dass mit dem x-fachen Hin- und Herschieben und Mischen von Wertpapieren Mehrwert entsteht?
    Tatsächlich müsste doch das Gegenteil der Fall sein. Jede Transaktion verursacht Kosten; Kosten, die den Wert der Folie mindern.
    Und trotzdem machen alle irgendwie Gewinn – mal abgesehen von den öffentlich rechtlichen Banken.
    Die finanziert wer?

    Nur eine Frage der Zeit, bis es richtig knallt.

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  6. Derivate sind nichts für Lulus!04 Dezember, 2011 14:57

    @ Volker

    Schließe mich Ihrer Betrachtung an. Mit 2 Anmerkungen:

    1) "Was mir Angst macht: Man spürt es kaum."

    Ja, das ist das Teuflische bei solchen Entwicklungen, lange Zeit unmerklich und plötzlich kippt es. Dann aber mit Pauken und Granaten.

    2) "Energieerhaltungssatz, Mehrwert"

    Es geht im wesentlichen um Kredit und um die Verteilung des Ausfallsrisikos. Das "x-fache Hin- und Herschieben und Mischen von Wertpapieren" ist nichts anderes als die ständige Neubewertung und Neuaufteilung des Risikos. Der Mehrwert für die Realwirtschaft liegt darin, daß es Marktteilnehmer gibt, welche Risiko übernehmen. Für diese Risikoübernahme sind natürlich Prämien zu zahlen. Auf der Ebene der Hin-und Herschieber ist es ein Umverteilungsspiel - wer ist der bessere Spieler.

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  7. Derivate sind nichts für Lulus!04 Dezember, 2011 15:37

    Noch ein Zitat vom Kartentisch aus der "Tante Jolesch" als P.S. zu den 707 Billionen Derivaten:

    "Oscar, gib dem Beda siebzehn Schilling, dann ist mir der Leopoldi nix mehr schuldig."

    Schöner, klarer und einfacher lassen sich m. E. die kinderschröcklichen 707 Billionen nicht erklären.

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