Dienstag, 9. August 2011

Sicherheiten zu verkaufen!

Zettels Raum macht sich zutreffend lustig über eine Fehlübersetzung in einem Trichet-Interview, welches in der gestrigen Tagesschau wie folgt klang:
Wenn die Märkte in Aufruhr sind, erreichen unsere geldpolitischen Maßnahmen, unsere Zinsentscheidungen, nicht mehr alle Volkswirtschaften. Dann können wir aus geldpolitischen Gründen auch außergewöhnliche Maßnahmen ergreifen, zum Beispiel die, Sicherheiten aufzukaufen.
Nun heißt »securities« bekanntlich nicht nur (ganz allgemein) »Sicherheiten«, sondern im Finanzbereich schlicht »Wertpapiere« — und genau das tut die EZB derzeit recht schwunghaft mit den Schrottpapierl'n aus dem »Club Med«. Etwas, was eiligst aufgekauft werden muß, um einen Wertverfall ins Bodenlose zu verhindern, würde ich jedoch mit Sicherheit nicht als »Sicherheiten« bezeichnen, sogar »Wertpapier« ist angesichts der zu erwartenden Wertlosigkeit (oder wenigstens des massiv eintretenden Wertverlustes) dieser Papierl'n noch zu hochgegriffen — wie wär's mit »public junk bonds«? Träfe die Sache doch weit besser ...

Darf ich da auch ein paar ähnlich werthaltige Papiere, die ich auf meinem Laserdrucker produzieren könnte, anbieten, und deren Sicherheit mit Sicherheit nicht schlechter ist, als die von griechischen oder italienischen Staatsanleihen. Liebe EZB: rasch zugreifen, bevor ein anderer das Geschäft seines Lebens macht!


Und für die kleinere Geldbörse gäbe es noch ein paar Aktien — die EZB muß ja nicht allein von meiner Generosität profitieren ...


4 Kommentare:

  1. Im Handelsblatt rechtfertigt sich Trichet damit, durch sein Eingreifen die schwerste Krise seit dem 1. (sic!) Weltkrieg verhindert zu haben.

    Wer so redet, ist am Ende.

    AntwortenLöschen
  2. Kuponschneider09 August, 2011 17:15

    :-))))

    Dieses Liebhaber-Papier wird bestimmt einmal eine gesuchte Rarität! ;-)

    P.S.: Warum fällt mir jetzt gerade die Rapid-Aktie ein?.. ;-)

    AntwortenLöschen
  3. @Arminius nicht dem 1. Weltkrieg dem 2.. Das will sich wohl jemand als Retter der Welt etablieren....

    Soviel wie ich k... möchte kann ich gar nicht essen.

    @Le penseur, diese Anleihen haben zumindest einen künstlerischen Wert. Was man von dern derzeitigen Delebets nun ganz und gar nicht behaupten kann.

    AntwortenLöschen
  4. @Friedrich
    Nein, das ist leider wirklich so. Er sagte wörtlich (ist im verlinkten Artikel nachzulesen): Es ist die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg und es hätte die schwerste Krise seit dem Ersten Weltkrieg werden können, wenn die Führung diese wichtige Entscheidung nicht getroffen hätte.

    AntwortenLöschen

Forums-Trolls, die die Kommentarfunktion zugemüllt hatten, machten die Moderation von Kommentaren nötig. Da der Blogbetreiber weder Zeit noch Lust hat, ständig den Blog zu beobachten, können auch mehrere Tage vergehen, bevor ein Kommentarposting freigeschaltet wird. Bitte um Verständnis.

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die gem. DSGVO notwendige Zustimmung, daß dieser im Falle seiner Freischaltung auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger«-Software vorgegeben ist weiters, daß Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie sie bekanntgeben, gespeichert wird. Dasselbe gilt für für Meldung als »Follower« u. dergl. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars begehren, können Sie dies unter Angabe des bezughabenden Artikels, sowie von Datum und Uhrzeit ihres Kommentars tun. Ihr Kommentar wird dann innerhalb einer dem Blogbetreiber zumutbaren Zeit gelöscht wird (auch dies kann mehrere Tage dauern).

Ob etwaige Daten eines Kommentators (IP-Adresse etc.) von der »Blogger«-Software automatisch gespeichert und/oder weiterverarbeitet werden, entzieht sich der Kenntnis des Blogbetreibers, ist von diesem aber weder beeinflußbar noch kontrollierbar. Zu diesem Fragen wenden Sie sich bitte an:

https://www.google.de/contact/impressum.html

Hier finden Sie auch einen Hinweis zur »Datenschutzerklärung«:

https://policies.google.com/privacy?hl=de

Auf diesem Blog herrscht auch hinsichtlich der Kommentare weitestgehende Redefreiheit. Gelöscht werden jedoch Kommentar
1. durch deren Stehenlassen sich der Blogbetreiber strafrechtlichen Sanktionen aussetzen würde;
2. die dazu dienen, diesen Blog öffentlich zu diskreditieren;
3. Werbeeinschaltungen (auch in Form von Schleichwerbung);
4. persönliche Beleidigungen und ähnliches (bitte argumentieren Sie möglichst sachlich).
5. Kommentare, die ohne oder nur geringen inhaltlichen Zusammenhang mit dem Artikel oder dem daran schließenden Kommentarverlauf gepostet werden (»off topic«), können — evtl. nach Abwägung der Informationsinteressen im freien Ermessen des Blogbetreibers — durch den Administrator gelöscht werden.

Wem das nicht frei genug ist, dem sei dringend geraten, seinen eigenen Blog zu eröffnen.