Wer freilich auf den Text schaut, dem wird etwas blümerant zumute! Kurz gesagt: Griechenland + Portugal + Irland (also die drei, die schon in der Intensivstation gelandet sind) machen gerade mal ein Spanien aus. Zweimal Spanien plus Griechenland+Portugal+Irland zusammen machen ein Italien. Und Deutschland toppt sogar Italien.
Nun ist schon klar: Deutschland ist größer und wirtschaftskräftiger als der ClubMed. Aber die Vorstellung, daß es für die Schulden der anderen auch noch die Haftung übernehmen kann, ohne restlos pleite zu sein, erinnert eher an folgendes Bild:
Ach ja, die Überschrift sollte ich noch erklären: Sie kennen doch den alten Witz mit den zwei Männern, die von der Aussichtsterrasse des Empire State Building abstürzen, und beim Vorbeifliegen am 22. Stockwerk zueinander meinen: »Bis jetzt ...«
Schönen Abend noch.
Als die DDR zusammengebrochen ist, wurde nach und nach offen zugegeben, was ohnehin jedermann wusste oder ahnte.
AntwortenLöschenZ.B. dass das Staat verschuldet war.
Die Zahlen habe ich vergessen, erinnere mich aber, dass die mir seltsam niedrig vorkamen.
Irgendwann hatte ich dann begriffen, dass er verschiedene Arten von Schulden gibt.
Zuerst sind das die direkten Verbindlichkeiten, die in den Büchern stehen und die die Gläubiger anhand des Schuldscheins beweisen und notfalls einklagen können.
Aber es gibt auch indirekte Verbindlichkeiten. Die unterscheiden sich von den direkten durch die Art der Dokumentation. Die stehen in den Büchern nicht unter Debt und es gibt keine Schuldscheine und keine Gläubiger. Nichtsdestotrotz existieren die Zahlungsverpflichtungen.
So liegt es hier. In den deutschen Büchern stehen Schulden von ca. zwei Billionen Euronen. Tatsächlich ist die Summe der Zahlungsverpflichtungen vier Mal so hoch.
Mindestens. Denn es ist fraglich, ob in der Zählung auch die Bad Banken, Bürgschaften und sonstige verschleierte Schulden eingeschlossen sind.
@Volker
AntwortenLöschenWo es Zahlungsverpflichtungen gibt, da gibt es auch Gläubiger. Z. B. Pensions-/Rentengläubiger. Und wie es bei Gläubigern i. a. zu sein pflegt, gibt es vorrangige und nachrangige Gläubiger. Erstrangigen Gläubigern ist eine Pleite meist egal, weil sie ihr Geld zu 100% bekommen. Dafür schauen nachrangige Gläubiger dann mehr oder weniger durch die Finger. Wer bei Staatspleiten erstrangig bzw. nachrangig behandelt (werden) wird, ist eine (nicht sehr schwere) Spekulationsfrage. Spekulation ist aber - zumindest in Ösiland - sowas von pfui-gack, daß wir uns an dieser Stelle angewidert abwenden.