Montag, 25. Juli 2011

Auf den Punkt gebracht

.. wird die derzeitige Breivik-»Berichterstattung« des politisch-medialen Komplexes vom Blog »Politplatschquatsch«, der seinen Artikel wie folgt abschließt:

Auch über die Wortwolken aus Berlin hinaus ist die mediale Widerspiegelung des Falles Anders Breivik ein Lehrbeispiel dafür, wie ähnliche Umstände völlig gegensätzlich interpretiert werden können, wenn nur der Wille da ist. Gipfelt die Nachbereitung eines jeden islamistischen Anschlages darin, die Täter aus der Menge der Gleichgläubigen herauszunehmen und ihren ideologischen Motiven ein Moment des Wahnsinns unter Hinnahme eines Verstoßes gegen die von allen korrekt Gläubigen akzeptierten Werte der eigenen Religion zuzuschreiben, läuft es hier nun andersherum. Breivik, zweifellos ein nicht nur ein wenig Wahnsinniger, wird zur Speerspitze einer weltumspannenden Bewegung fremdenfeindlicher Gewalt geschrieben: Sein Gedankengut enthält, die Wortwahl ist kein Zufall, die "kruden Thesen", die zuletzt Sarrazin zur Last gelegt wurden. Seine Brüder im Geiste sind "Hassblogger", sein Abschied aus der norwegischen Rechtspartei fällt unter den Tisch, mitgeteilt wird viel lieber seine frühere Mitgliedschaft dort.

Ein Bild wie das Negativ des Panoramas, das nach den Anschlägen von London und Madrid, ja selbst nach denen von New York gezeigt wurde. So wie den in Gruppen organisierten Tätern damals, hinter denen Unterstützer und Sympathisanten standen, trotz planmäßigem Handeln Verwirrung über die Grundsätze des grundsätzlich friedlichen Islam zugutegehalten wurde, unter denen keinesfalls alle, ja nicht einmal viele und bestimmt nicht die meisten Muslime litten, wird Breivik offenkundige geistige Verwirrtheit ausgeblendet und er zum rational handelnden Aktivisten einer latent mordlüsternen Angst vor Ausländern gemacht. Ein Bild von ihm, ein Bild von Geert Wilders, ein Blick auf sein "Manifest", ein Zitat von Broder. Virtuell wird der Einzeltäter zum Werkzeug einer Gruppe, die sein Handeln quasi vorab durch verbale Äußerungen gebilligt hat. Der Täter ist schon nach zwei Tagen nicht mehr Christ, nicht mehr Biobauer, nicht mehr Absolvent einer Handelsschule, nicht mehr Bodybuilder, Geisteskranker oder zorniger Sohn. Sondern nur noch ein Mann, der "Kontakte in die rechtsextreme Szene hatte" und damit genau dort steht, wo er für die unweigerlich folgende "Debatte über Sicherheitspolitik" (n-tv) am nützlichsten ist.
Touché! Treffender kann man's eigentlich kaum ausdrücken. Nur kotzen ...

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