Montag, 6. Juni 2011

Das hat Österreich nun davon!

Da kriecht unser HeiFisch der Rose — nicht der von Stambul, sondern der von Ankara — beim letzten Staatsbesuch so rein, daß er schon vorne wieder rausschaut, da kann ein türkischer Botschafter, der als Gesandter nun wirklich kein geschickter sein dürfte, Österreich ungestraft anpöbeln, ohne daß man seine Abberufung als persona minus grata verlangt oder ihm wenigstens zu verstehen gibt, daß er außer dem Portier des Außenministeriums von niemandem mehr empfangen wird — und jetzt stanzen die Türken die österreichische Ex-Außenministerin Plassnig als OSZE-Kandidatin.

Spindelegger »reagierte sehr verärgert und spricht von einem „deutlichen Schatten auf den bilateralen Beziehungen“ der beiden Länder«. Na, bei der nachdrücklichen Power, mit der unser fleischgewordener Schreibtisch im Außenamt seines Amtes waltet, wird sich die Türkei sofort verschreckt ins hinterste Anatolien verkrümeln, oder wie? Blog-Kollege Bellfrell bringt es auf den Punkt:
Außenminister Spindelegger ist verärgert, womöglich gar überrascht? Also ich bin gar nicht überrascht und verärgert bin ich ohnehin schon seit das Gefasel für Beitrittsverhandlungen und all die damit verbundenen Schleimereien gegenüber dem stolzen Volk am Bosporus angefangen haben.

Das war genau die Reaktion, die man sich von einem arroganten und Völkermord leugnendem Staat und dessen gleichermaßen arroganten Vertretern zu erwarten hatte. Und so gesehen ist der einzige Grund “verärgert zu sein”, daß Ursula Plassnik im Oktober 2005 bei den Verhandlungen in letzter Minute ja doch wieder mit einem großem Plumpser “umgefallen” ist.
Ein anderes Land hätte auf die Pöbeleien eines ausländischen Botschafters nicht mit der Vereinbarung eines Staatsbesuchs, sondern mit der Bitte um Abberufung des Botschafters reagiert. Aber für Österreichs Politik des rückgratlosen Einschleimens gilt leider jener von mir schon öfter zitierte Satz aus Herbert Rosendorfers Roman Ballmanns Leiden: »Sie machen in jede Hose, die man ihnen hinhält!«

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