Freitag, 4. März 2011

The Show must go on — oder vielmehr: die Schmierenkomödie geht weiter ...

EZB-Ökonom: "Rückkehr zum Goldstandard utopisch"

... titelt »die Presse«, die einen Artikel des EZB-Chefvolkswirtes Jürgen Stark in der FAZ zitiert (nie auf die korrekten Zitate vergessen, scheint das Motto ...).
Auch feste Wechselkurse seien der falsche Weg, sagt EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark. Er spricht sich für flexible Wechselkurse aus.

Eine Rückkehr zum Goldstandard oder die Erneuerung des Systems fester Wechselkurse von Bretton Woods auf globaler Ebene sei "utopisch". Daher sollten insbesondere Schwellenländer wie China, die ihre Währungen gegenüber dem US-Dollar künstlich niedrig halten, mit der Flexibilisierung ihrer Wechselkurse die Grundlage für ein neues stabiles Währungssystem legen müssen.

"Der Weg zu einer stabileren internationalen Währungsordnung führt nicht über eine globale Fixierung der Wechselkurse", schrieb Stark.
Wie zumeist in wichtigen Fragen, sind die klaren Worte von Kommentarpostings unter dem Artikel aussagekräftiger als das »Artikel«-Bulletin, das schon längst wie die Verlautbarungen des ZK der SED im »Neuen Deutschland« wirkt. Denn die Systemmedien und ihre Lohnschreiber haben einen unschätzbaren Vorteil: man erkennt ihre bemühte Verschleierung der nüchternen Wahrheit bei etwas Training hundert Meter gegen den Wind. Ob es sich um die vertuschte Herkunft von Gewalttätern handelt, ob es ums geölte Schönreden katastrophaler Wirtschafsdaten geht — sie können vielleicht ein paar Unbedarfte mit ihren Worthülsen täuschen, aber die Deutungshoheit über die öffentliche Meinung hasben sie dank Internet und dezentraler Informationsverbreitung längst verloren. Wer nicht bloß einmal, sondern ständig lügt, dem glaubt man eben nichts mehr ...

Zum »Starken« Herumgerede meinten die Poster daher u.a. folgendes: Poster »Schweizer aus Bern« (4.03.2011 12:18):
Utopisch sind höchstens die Überlegungen von Herrn Stark. Solange Staaten eine freie Lizenz zum Gelddrucken haben, werden sie nie und nimmer glaubwürdige Geldpolitik betreiben.

Kurzfristig, in Legislaturperioden denkende Politikbetreibende sind schlicht unfähig, die Staatsfinanzen in den Griff zu bekommen.

Wenn man in die Geschichte zurückblickt kann man feststellen: Alle Länder die den Goldstandart kannten, hatten eine tiefe Inflation, stabile Wirtschaften, eine gesunde Währung. Diese Länder hatten NIE Zahlungsprobleme. Vor allem aber hat der Goldstandart die Menschen in diesen Ländern sehr wirkungsvoll vor den Lauenen der Politik geschützt! Die Überlegungen von Herrn Stark, so nobel diese auch sein mögen, sind nichts anderes als akademische Verrenkungen.
Poster »cerberus« (04.03.2011 11:50)
Rückkehr zum Goldstandard ist die sinnvollste Alternative zum Fiatmoney. Natürlich haben vor allem die Amerikaner, die die höchste Verschuldung aufweisen und rund um die Uhr die Notendruckpresse angeworfen haben, daran überhaupt kein Interesse. Daran scheitert derzeit (noch) die Rücehr zum Goldstandard. In spätestens 10 Jahren, nach vohergehender Währungsreform und massiver Geldentwertung, werden wir zwar den Goldstandard wieder haben, dafür aber alle Ersparnisse auf Sparbüchern, Anleihen etc. dank Entwertung und Währungsreform verloren haben.
Und schließlich Poster »Sinus« (04.03.2011 11:39)
Bretton Woods Abkommen — Bei diesem Abkommen wurde 1944 von den Siegermächten festgelegt, dass der Dollar die neue "Weltwährung" sein soll. Dabei wurde vereinbart, dass 25% des Wertes des Dollars in Gold hinterlegt werden muss. Somit mußten die anderen Staaten dies nicht selbst tun. 1971 wollte Charles de Gaulle die angesammelten Dollar in Gold umtauschen. Er bekam jedoch nichts, da es dieses Gold nie gegeben hat. Die Amerikaner haben auf Schulden (und Kosten der anderen) deren "american way of life" "finanziert". Man konnte also beliebig Geld drucken und so den Wert der Währungen aller Länder mindern.

Mittlerweile geht das Gelddruckspiel in nie da gewesener Manier weiter. Kein vernünftiger Mensch wird annehmen, dass die gleichzeitigen Krisen im arab. und nordafrikanischen Raum "vom Volk" ausgingen. Vielmehr stecken handfeste Interessen nach Rohstoffen dahinter, auch sprechen die "eingefrorenen = enteigneten" Milliarden Gadaffis die gleiche Sprache. Oder nimmt jemand ernsthaft an, dass die jeweiligen Staaten das Geld dem "armen Volk" zurückgeben werden?

Dieser EZB-Volkswirt ist genauso ein Clown wie die anderen Hampelmänner, welche nur danach trachten, ein kaputtes System zu prolongieren, von dem sie selber profitieren. Am Ende steht immer eine Währungsreform wie schon 2x im vorigen Jhrdt. Es ist immer das gleiche Spiel, nur mit wechselnden Personen.

"Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!" Alte Indianerweisheit.
Nun: daß die politische Klasse, inklusive EZB und ihrer willfährigen Systemmedien, mit einem Wort: die politisch-medialen Komplexler, nicht bloß »Teil des Problems« sind, sondern dieses sogar fast ausschließlich darstellen — das freilich ist ein Verdacht, der wohl nicht nur mir schon längst gekommen ist ...

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