P.S.: da das Englisch des sicherlich höchst ehrenwerten EU-Parlamentariers nicht so ganz die gepflegte Aussprache Ihrer Majestät aufweist, hier sicherheitshalber die Übersetzung:
Guten Morgen, Herr van Rompuy. Sie sind jetzt ein Jahr im Amt, und in dieser Zeit beginnt das ganze Bauwerk zu bröckeln, Chaos herrscht und das Geld geht zu Neige — ich sollte Ihnen danken! Vielleicht sollten wir Sie zum Pin-Up-Boy der Euroskeptiker machen. Sehen Sie sich doch heute morgen nur mal um hier im Parlament. Sehen Sie sich bloß diese Gesichter an. Sehen Sie diese Angst, diesen Zorn? Der arme Barroso sieht aus, als hätte er ein Gespenst gesehen! Selbst sie beginnen nun zu verstehen, daß das Spiel aus ist. Aber in ihrer Verzweiflung versuchen sie, ihren Traum doch noch zu retten, indem sie die letzten Spuren von Demokratie aus dem System tilgen wollen. Und es ist ziemlich klar, daß niemand von Ihnen auch nur das kleinste bißchen gelernt hat.Übersetzung: Berna Kühne-Spicer (mit ein paar stilistischen Änderungen von LePenseur. Und natürlich in die alte Rechtschreibung transkribiert. Aber das versteht sich ohnehin von selbst ...)
Wissen Sie, Herr van Rompuy, Sie selbst sagen, daß der Euro uns Stabilität gebracht hat. Eigentlich könnte ich Ihnen für den Humor applaudieren, den Sie damit zeigen — aber handelt es sich nicht viel eher um Bunkermentalität? Sehen Sie, Ihr Fanatismus ist jetzt für jeden sichtbar. Sie sprachen davon, daß es eine Lüge sei zu behaupten, Nationalstaaten könnten in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts existieren. Das mag ja auf Belgien zutreffen, wo man seit sechs Monaten keine Regierung mehr hat. Aber nicht auf uns andere Staaten. In jedem einzelnen Mitgliedsstaat dieser Union — und deshalb sehen wir die Angst in den Gesichtern — sagen die Leute immer deutlicher: Wir wollen diese Flagge nicht, wir wollen die Hymne nicht, wir wollen diese politische Klasse nicht, wir wollen den ganzen Kram auf dem Müllhaufen der Geschichte haben.
Anfang des Jahres hatten wir diese griechische Tragödie, und jetzt haben wir die Situation in Irland. Ich weiß natürlich, daß die Dummheit und Gier irischer Politiker daran erhebliche Mitschuld trägt. Aber Irland hätte niemals dem Euro beitreten dürfen. Er brachte ihnen niedrige Zinsen, einen falschen Boom und eine kolossale Pleite. Und wie verhält man sich ihnen gegenüber? Während ihre Regierungskoalition zerbricht, bekommen sie zu hören, daß es sich nicht gehören würde, eine neue Regierung zu wählen. Kommissar Wren hier hat sogar gesagt, eine Neuwahl würde ihnen erst erlaubt, wenn sie den nächsten Haushalt verabschiedet hätten. Wer zum Teufel glauben Sie eigentlich, wer Sie sind?!!
Sie sind wirklich sehr, sehr gefährlich. Ihre Besessenheit, unbedingt diesen Eurostaat schaffen zu wollen, läßt darauf schließen, daß Sie sich freuen, die Demokratie abschaffen zu können. Es scheint Ihnen Spaß zu machen, Millionen und Abermillionen von Menschen zu Arbeitslosigkeit und Armut zu verdammen. Ungezählte Millionen müssen leiden, damit Sie Ihren Eurotraum weiterträumen können! Nun, es wird nicht funktionieren. Weil Portugal mit einem Schuldenberg von 325 Prozent des BIP der Nächste sein wird. Und danach ist Spanien an der Reihe, nehme ich mal an. Und die Finanzhilfe für Spanien würde siebenmal so umfangreich sein müssen wie die für Irland, und dann ist die Kasse leer. Noch mehr Geld wird es nicht geben.
Aber das Problem ist nicht auf die Wirtschaft beschränkt. Wenn Sie den Menschen ihre Identität und ihre Demokratie rauben, bleiben ihnen am Ende nur noch Nationalismus und Gewalt. Ich kann nur hoffen und beten, daß die Märkte das Euro-Projekt beseitigen, bevor es wirklich so weit kommt.
Wahsinn!
AntwortenLöschenDa sagt einer markerschütternde Sätze und nix passiert, goarnix!
Unglaublich!