Auch vor Österreichs selbsternannter Qualitätszeitung »Die Presse« machen solche Änderungen nicht halt, und so beglückt uns das Qualitätsblatt mit einem wunderbar abgewogenen Artikel über die bevorstehende Steinigung einer angeblichen Ehebrecherin im Iran. Und das geht dann etwa so:
Moses, Mohammed und die SteinigungZum Schreien komisch, könnte man fast sagen — aber, werden wir sogleich von unserer munter dahinerwägenden Qualitätszeitung beruhigt, ...
Es ist der Kampf der technischen Moderne gegen eine archaische Bestialität: Dank Internet, Twitter etc. versuchen seit Monaten weltweit hunderttausende Menschen, darunter Politiker und Prominente, die 43-jährige iranische Volksschullehrerin Sakineh Ashtiani vor der Steinigung zu retten. [...]
„Es ist immer eine komische Geschichte, wenn jemand plötzlich zum Symbol für die Rechte aller Frauen und aller Männer wird“, schrieb der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy.
Die Steinigung ist natürlich keine islamische Erfindung, es gab sie, seit es Menschen gibt. Sie hatte auch ihren Platz im Rechtsempfinden der alten Griechen (wenn auch nicht als offizielles Gesetz).Na isses nicht schön, schon die alten Griechen haben, wenn auch nicht offiziell ... aber Moment mal, zwischen den alten Griechen (inoffiziell) und Mohammed (offiziell) liegt doch eine gewisse Zeit ...? Aber unsere Qualitätszeitung hat das natürlich voll im Griff:
Auf den fast ein Jahrtausend später lebenden Mohammed wirkte nicht nur die unvergleichlich primitivere arabische Stammeskultur, sondern auch das Alte Testament, in dem Gott bzw. sein Prophet Moses nicht müde werden, die Steinigung als Gesetz zu verkünden: etwa bei Gotteslästerung („Wer des Herrn Namen lästert, der soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen“, Lev 24,6), Unzucht („Wenn sich keine Beweisstücke für die Unberührtheit des Mädchens beibringen lassen,... sollen die Männer ihrer Stadt sie steinigen“, Dtn 22,13) oder kindlichem Ungehorsam („Vater und Mutter sollen zu den Ältesten der Stadt sagen: ,Unser Sohn hier ist störrisch und widerspenstig, er hört nicht auf unsere Stimme, er ist ein Verschwender und Trinker.‘ Dann sollen alle Männer der Stadt ihn steinigen“, Dtn 21,21).Ich weiß net — aber bei so viel Milde fällt mir spontan der Satz der Tante Jolesch ein: »Gott soll uns behüten vor allem, was noch ein Glück ist!« Die angebliche (und demnächst vermutlich fast milde gesteinigte) Ehebrecherin im Iran dürfte ähnlich darüber denken ...
Im Vergleich zu Jesus' revolutionärem Satz über eine Ehebrecherin „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie“ erscheint der Gründer des Islam brutal – im Vergleich zu seiner Zeit und Tradition fast milde.
Ist „der Islam“ oder überhaupt das monotheistische Erbe nun schuld, dass Menschen immer noch gesteinigt werden – wie etwa die von drei Männern vergewaltigte 13-jährige Aisha Ibrahim Duhulow 2008 in Somalia? So einfach ist es nicht.Sorry, aber jetzt muß ich mit dem Zitieren dieses rückgratlosen Herumgesülzes aufhören, sonst bekomme ich noch einen Schreikrampf! Alle sind schuld: die alten Griechen, Moses, die primitive Stammeskultur Arabiens (die natürlich nur primitiv war, weil sie von Mohammed noch nicht zum wahren Glauben bekehrt wurde!), alle, alle — nur nicht der Islam!
Mein Online-Kommentar, der — wen wundert's — vom Qualitätsblatt nicht veröffentlicht wurde, lautete:
Auch wenn der Artikel in seinem Bemühen, durch Verweise auf Moses' Zeiten und Gesetze den Anschein von "Objektivität" zu wahren, herumeiert — der entscheidende Unterschied wird ausgeblendet. Und zwar der einzige, auf den es wirklich ankommt:
Im einzigen Land der Welt mit jüdischer Mehrheitsbevölkerung, nämlich Israel, ist die Zahl der gesteinigten jüdischen Ehefrauen exakt wie hoch? Na, ist ja nicht so schwer! Sie ist nämlich exakt NULL. Seit der Gründung Israels! Ebenso gibt es im christlichen Europa schon seit Jahrhunderten keine Todesstrafe für Ehebruch.
Dagegen werden in Staaten mit mohammedanischer Bevölkerung mit unschöner Regelmäßigkeit aus diesem Grund Steinigungen vorgenommen. Nicht in allen, aber noch immer in den allermeisten: in Afghanistan, Indonesien, Irak, Iran, Jemen, Nigeria, Pakistan, Somalia, Sudan, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Daß irgendwann in grauen Vorzeiten höchst verwerfliche Rechtspraktiken bei Juden wie Nichtjuden üblich waren, ist bekannt. Es ist nur nicht die kleinste Entschuldigung dafür, daß sie heute noch immer — und zwar nur im Geltungsbereich der Scharia! — vorkommen.
Diesen Skandal sollte eine angebliche Qualitätszeitung herausarbeiten — und nicht hinter betulichen Relativierungen mit irgendwelchen Zuständen zu Olims Zeiten verunklären!
Wenn Werner Finck des zweifelhaften Vergnügens teilhaft wurde, im Frühjahr des Jahres 1933 braun werdende Blätter zu erleben, so wird uns heute, im Herbst des Jahres 2010, das nicht weniger gemischte Vergnügen zuteil, die Grünwerdung der Medien mitzuverfolgen. Wobei dieses Grün einerseits für die Tarnfarbe der früheren marxistisch-maoistischen Studenten-Kader steht, andererseit für die Farbe des »Propheten« ... na, Sie wissen schon: der Alte, der neunjährige Mädchen deflorierte, aber deshalb nicht als Kinderschänder bezeichnet werden darf, weil das »religiöse Gefühle verletzt« ...
Gut dazu paßt, daß nach einer Schrecksekunde, in der die hohe Politik vor dem Unmut der Bevölkerung doch glatt in die Hosen machte, und die Auslassungen des türkischen Botschafters zwar nicht als das bezeichnete, was sie waren (nämlich als verbalen Amoklauf eines präpotent-chauvinistischen Kotzbockens), aber doch immerhin zu kritisieren wagte, daß also nach einer kurzen Schrecksekunde die Beschwichtigungshofräte der Republik schon wieder das Ruder fest in der Hand haben (was zu ihren gestrichen vollen Hosen keinen Widerspruch darstellt), und über die Systemmedien verbreiten lassen, der Botschafter habe vielleicht ein bisserl unbedacht formulierte, aber doch durchaus wahre Worte gesprochen.
Und die von Rot/Grün gekauften Medien verstärken dies durch beifällige Berichterstattung. Kein Wunder, schließlich droht der Rot-Grüne-Koalitionspakt, daß es »... kein Inserat für Zeitungen mit fremdenfeindlichen Ideen ...« geben werde. Angesichts des Inseratenvolumens der Gemeinde Wien (und der ihr nahestehenden Ministerien und Organisationen) eine Ansage, die eine Zensur fast unnötig macht: zumindest als Printmedium leistet sich sicher keiner mehr eine Kritik am Einbürgerungswahnwitz, der sich jetzt noch rasant verstärken wird (die Rot/Grün-Wähler für die nächste Landtagswahl müssen schließlich noch geschaffen werden, und bei den Einheimischen dürfte das auf Widerstand stoßen)!
Angesichts solcher Zeichen kann man wirklich nur mehr auf Wunder hoffen ...
Wie kann man auch nur erwarten, mit einem solch kritischen Kommentar veröffentlicht zu werden? Das grenzt ja schon an Majestätsbeleidigung! ;-)
AntwortenLöschenDanke für diesen hervorragenden Artikel. Er paßt ebenso gut in die Preselandschaft der BRD.
Auf den Punkt gebracht! Rot-Grün führen die Wiener goldenen Zeiten entgegen! Nichts wie weg!
AntwortenLöschen