Mittwoch, 27. Oktober 2010

Liberalismus »in a nutshell«

... findet sich in einer kurzen Rede, die der Historiker Gérard Bökenkamp am 10. Oktober 2010 zur Einführung der Neustipendiaten der Friedrich-Naumann-Stiftung in Potsdam gehalten hat. Ihr Fazit umschreibt Glanz und Elend des Liberalismus:
Was ist eine liberale Ordnung? Eine liberale Ordnung ist eine Ordnung, in der abstraktes Recht den Einzelnen und sein Recht auf Leben, Freiheit und Eigentum vor der Willkür sowohl der Regierung als auch von Minderheiten und Mehrheiten in der Gesellschaft schützt und jeden sein Leben selbst gestalten lässt, solange er die Rechte anderer nicht verletzt. Innerhalb dieser Ordnung können sich Menschen aus freien Stücken zusammentun, um ihren sozialen, religiösen und kulturellen Bedürfnisse zu folgen und nach ihren eigenen, selbst gewählten Regeln leben.
Glanz insofern, als darin in der Tat das — wenigstens für meine Begriffe — anstrebenswerteste Ziel menschlicher Ordnung ausgedrückt findet. Elend insofern, als die Zerbrechlichkeit, die auf Goodwill und Rücksicht angewiesene Überlebensfähigkeit dieser Ordnung offen zutage liegt.

Dennoch: wem Freiheit und Selbstbestimmung wichtige Werte sind, der wird daran nicht vorbeikommen, daß ebenso, wie der Liberalismus nicht in der Lage ist, die ihn ermöglichenden Werte zu schaffen, umgekehrt diese Werte in der Regel illiberal sind jedem gegenüber, der sie nicht teilt. Dieser Widerspruch wird wohl unauflösbar bleiben, bzw. kann jeweils nur für den Einzelfall (mehr oder weniger — meist leider weniger) »gelöst« werden. Denn auf eine Lösung zu verzichten, indem man für die »Werte« das Ziel der freien Entscheidung opfert, wäre wohl die falsche »Lösung« ...

1 Kommentar:

  1. Ein diskussionswürdiger Einwand. Und wie weit weg von den Ideologen, die es eben nicht nur bei den "Libertären" gibt.

    Ihr mehr fragender Stil ist eine Wohltat unter den - tue ich Ihnen damit vielleicht Unrecht? - eher konservativen Websites.

    Auf jden Fall danke für den Anstoß zum Denken, Mehr kann ein Blog nicht leisten.

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