Mittwoch, 24. Februar 2010

»Potus iste non frangit jejunium«

... sprach recht schmallippig der — späterhin, obgleich wohl nicht deshalb, heiliggesprochene — Papst Pius V am Konzil von Trient, als ihm ein aus Amerika kommendes, neumodisches Getränk namens »Schokolade« kredenzt wurde. Nun: ungesüßt und bloß mit Wasser zubereitet (Milch und Zucker als gefällige Zutaten kamen erst viel später auf) ist eine Trinkschokolade in der Tat eher als Fastenübung anzusehen.

In der Form »Potus non frangit jejunium« (also: »Getränk bricht das Fasten nicht«) wurde der Satz gerne von frommen, aber durchaus trinklustigen katholischen Pfarrern und Mönchen bei der Bewirtung von Gästen in der Fastenzeit zitiert, um sie zum fleißigen Zusprechen an den dargebotenen Weinen zu animieren.

Und so entdecken wir zu unserer Überraschung, wie treu-katholisch doch die Führerin der deutschen Protestanten, »Bischöfin« Margot Käßmann, ist, wenn sie ihr Fasten durch Getränke, hicks, nicht bricht. Nur sollte sie dann nicht

1. mit ihrem Dienstwagen bei Rot über die Kreuzung donnern (das sollte man nämlich auch außerhalb der Fastenzeit und ohne »Getränk« nicht tun)

2. früher vollmundig verkündet haben: »Fasten bringt eine Chance für einen neuen Blick auf das Leben.« Und befragt, worauf denn sie gerade verzichte: »Ich verzichte auf Alkohol.«

Und auf die Frage, ob der Umstand, unter solchen Umständen dann bei einem Polizisten blasen zu müssen, für eine Frau in ihrer Position schon Strafe genug ist, wollen wir doch lieber gar nicht eingehen — Madame sind schließlich geschieden ...

Nachtrag 24.02.2010 16:40

Und over. Wie wir soeben erfahren, tritt die flotte Margot zurück. Wie sagte sie doch so treffend: »Fasten bringt eine Chance für einen neuen Blick auf das Leben.«

Also stören wir sie beim »neuen Blick« nicht länger.

1 Kommentar:

  1. … und sie sollte auch nicht unbedingt in einem Interview mit dem TÜV Nord (2007) gesagt haben: »Es gibt zum Teil schon ein mangelndes Verantwortungsbewusstsein, insbesondere wenn Alkohol oder Drogen mit im Spiel sind. Wenn ich das manchmal so auf der Autobahn sehe: Manche Leute fahren wirklich, als hätten sie überhaupt nicht im Blick, welche Kraft in einem Auto steckt. Schon bei Tempo 50. Also wie lebenszerstörend ein Auto wirken kann. Viele sind sich nicht bewusst, dass sie mit einer Kraft umgehen, die sie gar nicht so beherrschen können.«

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