... gerät nun das Europäische Parlament in Erklärungsnot. Nach Informationen der "Berliner Zeitung" (Mittwochsausgabe) lässt die Parlamentsverwaltung neuerdings detaillierte Dossiers über den Gesundheitszustand der rund 1500 Parlaments-Assistenten erstellen. Bei diesen handelt es sich meist um junge Uni-Absolventen handelt, die für begrenzte Zeit an der Seite eines Volksvertreters arbeiten.Das weiß »Die Presse«, Österreichs selbsternannte Qualitätszeitung, zu berichten. Dazu erhebt sich im Grund nur die Frage: warum werden eigentlich bloß die Assistenten auf allfällige Geisteskrankheit untersucht — wo doch bei Kommissionsmitgliedern und EU-Parlamentariern angesichts ihrer Beschlüsse die Verdachtslage viel deutlicher gegeben sein dürfte ... ?
Ein Parlamentssprecher bestätigte dem Bericht zufolge, dass sich die Mitarbeiter seit einigen Monaten einer standardisierten Pflichtuntersuchung für EU-Beschäftigte unterziehen müssen. In deren Verlauf stellt der Arzt zum Teil intimste Fragen, die in keinerlei Zusammenhang zur künftigen Tätigkeit stehen. Betroffen seien auch Assistenten, die nur einen Ein-Jahres-Vertrag erhalten.
So sollen die Berufsanfänger unter anderem mitteilen, ob Verwandte an hohem Blutdruck, Krebs oder Geisteskrankheiten leiden. Auch nach Besuchen bei einem Neurologen, Psychiater, Psychoanalytiker oder Psychotherapeuten wird gefragt. Gegebenenfalls sollen Name und Anschrift des Spezialisten benannt werden.
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