Mittwoch, 27. November 2019

You‘re fired!

von Fragolin

Die Sozialdemokratie steht für Fairness und Gerechtigkeit, für Holenwasdirzusteht und Menschlichkeit. Bis exakt zwei Tage nach der Wahl. Diese Bombe eine Woche früher und die Klatsche in der Steiermark wäre locker zweistellig gewesen und man wäre sogar noch an der FPÖ vorbei abwärts gerauscht. Denn wie oft haben aufrechte, der Menschlichkeit verpflichtete und das kapitalistische Ausbeutersystem anprangernde Sozialisten wutschäumend und empörungszitternd auf die unmenschliche Wirtschaft gezeigt und angeprangert, dass irgend eine böse Firma vor Weihnachten Arbeiter entlässt? Erst vor drei Wochen tobten sie über einen unmenschlichen Wirt, der wegen dem von den Sozen selbst durchgepeitschten Rauchverbot zusperren und seine Bedienkräfte ein paar Wochen vor Weihnachten heimschicken musste. „Stellenabbau“ wird angeprangert, wo immer er stattfindet.
Und jetzt feuert die überschuldete Bundes-SPÖ mal eben ein Viertel ihrer Mitarbeiter. Ein paar Wochen vor Weihnachten, zwei Tage nach der Steiermark-Wahl. Das kann man nicht erfinden.

Die Kassen sind leer, die Personalkosten mit mehr als einem Drittel die prozentual höchsten aller Bundesparteien, denn man musste ja alle Freunderl versorgen und das möglichst üppig, weil man ja so sozial und gerecht ist. Es ist wie immer bei den Sozialisten: Sie können nur wirtschaften, solange eine von anderen prall gefüllte Geldquelle fröhlich sprudelt, aber irgendwann geht ihnen dann doch das Geld der anderen Leute aus. Die Partei mit der höchsten Millionärsdichte bei Ex-Funktionären ist pleite - da scheint sich die Solidarität auch in sehr engen Grenzen zu halten. Man wäre zwar nichts geworden ohne die Partei, aber wenn man dann etwas ist, ist sie einem egal. Freunde erkennt man in der Not. Genossen sind anscheinend keine. Wie geht der Bonmot von der Parlamentstreppe: „Wie steigert man Feind? Feind – Todfeind – Parteifreund.“

Oh, wie hat man auf die ÖVP eingeprügelt, als herauskam, dass die sich hat von ihren Freunden bezahlen lassen statt diese bezahlen zu müssen. Aber ist das nicht ein herrliches Sittenbild? Genossen kassieren die höchsten Bezüge, doppeln sie sich auf, stopfen sich die Taschen voll, versorgen ihre Freunderl, spielen die Big Spender, die Sugar Daddys und Mommys mit fremdem Geld, versorgen ihre Familien mit Posten und Pfründen und schanzen ihnen Förderungen zu, bauen sich selbst Unternehmen auf, übernehmen ganze Konzerne – bis die eigene Partei pleite und abgewirtschaftet ist, oder auch der ganze Staat, die ganze Welt – es ist ihnen egal, solange sie im Penthouse auf dem Wolkenkratzer mit Gewerkschaftsbonzen und Parteigranden, Bankern und Schauspielern Schampus aus den Pumps der billigen ungarischen Catering-Puppies schlürfen können und von diesem Elfenbeinturm herab dem schnöden Pöbel, von dem sie das Geld dafür abgepresst haben, eine Predigt über Ehrlichkeit, Menschlichkeit, Fairness und Solidarität halten.

Jetzt werden wegen diesem typisch linken Missmanagement Mitarbeiter gefeuert (keine Sorge, man darf damit rechnen, dass sie über einen üppigen Sozialplan „weiterqualifiziert“ und dann von der Gemeinde Wien, den Wohnbaugenossen oder einer Vorfeldorganisation wie AK, AMS oder BFI übernommen werden; es gibt ja noch ausreichend Geldquellen zum Anzapfen) und die Parteijugend geht mit der Kollekte wandern, um sich ihre eigene Ideologieschmiede zahlen zu können. In der auch sie wieder nicht lernen werden, wie man mit Geld umgeht. Das würden sie in einer anderen Schule lernen, aber in diese gehen sie lieber nicht – und wenn doch, wären sie als Genossen verloren. Denn Wirtschaft verstehen und Sozialist bleiben, das schließt sich nun einmal gegenseitig aus.

 
P.S. Im „Standard“ fand ich folgenden Kommentar:
Wenn alle Parteimitglieder läppische 30 Euro beitragen, weiters …
alle Funktionäre 300 Euro und hochrangige Funktionäre je 3000 Euro – dann wären in Windeseile gut zehn Millionen am Tisch, und die größte Not wäre gebannt. Na, was ist, ihr hochmoralischen Genossen mit dem Weltverbesserungsanspruch? Streckts euch einmal, greifts in den Sack (zur Abwechslung einmal in den eigenen). Dann könnts mir wieder was vorsingen von der internationalen Solidarität, bis dahin pfiat euch.“
Tja, Volltreffer kann man da nur sagen. Von anderen permanent verlangen, sie hätten gefälligst mit der ganzen Welt selbstaufopfernde Solidarität zu zeigen, und dann schaffen sie es nicht einmal innerhalb der eigenen Partei, auch nur einen kleinen Betrag beizusteuern. Blechen müssen immer die anderen. Selbst steht man höchstens auf der Seite derer, die kassieren. Es heißt ja auch: „Nimm dir, was dir zusteht!“, und nicht: „Gib, wenn jemand etwas braucht!“
SPÖ – die Schnorrer-Partei Österreichs.

2 Kommentare:

  1. Geschätzter Fragolin!

    Die Roten gehen (wurden gegangen), die Grünen kommen (wieder). Alles dasselbe, nur die Farbe ändert sich.

    MfG Michael!

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  2. Die Braunen kommen auch. Auch alles dasselbe, egal welche Farbe.

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