Donnerstag, 19. Oktober 2017

Wahrlich, wir leben in spannenden Zeiten ...

DiePresse berichtet:



Katalonien: Madrid zieht „nukleare Option“

Die Separatisten ließen ein Ultimatum verstreichen. Spaniens Regierung will daher am Samstag die katalanische Autonomie vorübergehend aussetzen. Barcelonas Premier fürchtet seine Verhaftung.

Madrid. Die Zeichen zwischen Madrid und Barcelona stehen auf Sturm. Und dafür hat Kataloniens rebellischer Ministerpräsident, Carles Puigdemont, offenbar Vorsorge getroffen: Seine Leibwächtertruppe sei verstärkt worden, hört man. Und statt sich abends in der Dienstlimousine nach Hause chauffieren zu lassen, habe er sich nun hinter den dicken Mauern des Regierungspalasts in der Altstadt Barcelonas eingerichtet.

Fürchtet der Mann, der an der Spitze der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung einen Keil in die spanische Nation treibt, seine Festnahme?
Auch bei — angeblich — neutraler »Berichterstattung« schimmert die EUrokratisch-zentralistische Blattlinie eines Mainstream-Mediums deutlich durch. Denn ein Katalane kann wohl von seinem Selbstverständnis keinen Keil in die »spanische Nation« treiben, weil für ihn diese nur ein Konstrukt typisch nationalistischen Zentralismus' ist. 

Eine »spanische Nation« gibt es ebenso wenig, wie es einst eine »tschechoslowakische Nation gab« — deren Einwohner freilich klüger waren, und sich friedlich trennten, statt sich gegenseitig, wie bspw. die Bewohner einer ebenso inexistenten »jugoslawischen Nation«, die Schädel einzuhauen.


Ohne die Aktionen (oder gar die ideologische Richtung!) der derzeitigen katalanischen Regierung als besonders toll und das beste seit der Erfindung von Kaugummi bezeichnen zu wollen — aber das Spiel, auf das sich Ministerpräsident Rajoy einläßt, ist hochgefährlich! Nur zu leicht könnten andere, weit (sprach-)fremdere Völker (wie die Basken, die mit »Spaniern« ja wirklich nichts zu tun haben), die sich mit dem Staatsverband »Spanien« irgendwie abgefunden haben, sich provoziert fühlen, wenn ein lupenreiner Bürokrat wie Rajoy zu verstehen gibt, daß die vollmundig gewährte »Autonomie« in der Realität nur Bestand hat, wenn die damit großzügig Bedachten sie nicht in Anspruch nehmen.

Aktionen wie diese haben schon ganz andere Vielvölkerstaaten in Zerrüttung und Auflösung geführt. Und ob ein Professor Rajoy als der Premier des Bürgerkrieges und totalen Zerfalls in die Geschichte eingehen will — diese Frage möge er sich zweckmäßigerweise selbst beantworten, bevor er Aktionen setzt. Politisches Herostratentum gab es in Europa in den letzten hundert Jahren fürwahr genug ...

4 Kommentare:

  1. Die Katalanen sind seit jeher links und haben auf hinterhältigste Weise gegen die konservativen Soldaten von General Franco ihren Guerillakrieg geführt. Die "nukleare Option" ist plausibel und notwendig.

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  2. Was heißt "Wir schaffen das" und "Sie kennen mich" auf Kastilisch?

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  3. Eine Verfassung die eine friedliche Abspaltung nicht enthält ist Unrecht.

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  4. Jaja. Eine Verfassung, die den Staat nicht als katholisch definiert, sondern gegen das unwandelbare Naturrecht die Gleichberechtigung aller Menschen, egal welcher Rasse, welchen Geschlechts und welcher Religion proklamiert, ist auch Unrecht.

    Wo aber Unrecht zu "Recht" wird, wird bekanntlich Widerstand zur Pflicht. Oder so ähnlich. :-)

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