Freitag, 20. Oktober 2017

Mannomänner

von Fragolin

Meine kleine Wortmeldung von gestern hat einige Kommentatoren auf den Plan gerufen, denen ich hiermit nicht nur danken möchte für ihre Diskussionsbeiträge, sondern auch hier antworten, weil ich glaube, für den Kommentarbereich würde es zu umfangreich werden. Hat sich so ergeben, dass da wohl doch noch etwas mehr zu sagen ist.

Anonym hat gesagt...
"Unkorrekt": Frauen und Männer unterscheiden sich sehr stark: Oben, im Kopf, beim Denken, Fühlen oder Verhalten. Hat die Natur nach x Millionen Jahren so eingerichtet. Männer sterben beispielsweise deutlich früher. "Quote" ist degenerative Wohlstandverlotterung. (Ganz am Rande: Meine Töchter arbeiten in anspruchsvollen Ingenieurberufen.)“

Werter Anonym,
Sie argumentieren mit Vernunft und Wissenschaft. Das wird als männliches Konstrukt zur Unterdrückung „der Frau“ von den Feministinnen strikt abgelehnt. Biologie und Chemie, selbst Psychologie und Verhaltensforschung sind für die Priesterinnen der Genderkirche männliche Lügengebilde, sie akzeptieren ausschließlich die Genderwissenschaft, die nicht einmal wissenschaftlich arbeitet sondern nur im Sinne einer Religion die Grundaussagen ihrer Prophetinnen zu bestätigen suchen und alles Widersprechende als Ketzerei verdammen. Eine riesige in sich geschlossene Blase mit extremem Filtereffekt.

Da wird die Aussage, dass hauptsächlich Männer in Vorständen vertreten sind, nicht etwa nach dem biologisch wie psychologisch und anthropologisch bewiesenen Fakt als Ergebnis des Strebens nach materiellem Erfolg und Anerkennung, was wieder der Familie zugute kommt, gewertet, sondern als Beweis der bösartigen männlichen Bekämpfung der armen unterdrückten Frauen. Da wird ein Opferbild gestrickt, das selbst bei muslimischen Vorbetern seinesgleichen sucht. Und an allem schuld, für alles verantwortlich und damit verpflichtet, sich freiwillig zu unterwerfen, ist der Mann. Und so er dies nicht unverzüglich tut und einen Schritt, am Besten verhüllt, hinter der Frau herhuscht um sie zu beschützen und zu bedienen wie es ihr gefällt… upps, da gleichen sich Ideologien ja wie Abziehbilder…

Die plumpe Propaganda kreischender Feministinnen disqualifiziert sich von selbst. Die Frauen, die mit Kraft und Wille zu etwas gekommen sind, werden bei uns heute nirgends mehr gebremst. Nur jene, die einen irrelevanten Blödsinn studiert haben und jetzt schreien, dass der böse Mann mit dem Ingenierurstudium irgendwann Chef der Konstruktion wird während sie für Billigstundensatz inhaltsleere „Gendermainstreaming“-Pflichtseminare halten müssen um sich über Wasser zu halten, tröten was von Unterdrückung und maßen sich an, immer wieder für „die Frauen“ zu sprechen, von denen sie aber kein Mandat dazu bekommen haben. Niemand hat sie davon abgehalten, Maschinenbau zu studieren. Nur sie selbst. Aber wie gesagt: der feministische Sexismus behauptet einfach immer, dass an allem irgend ein Mann schuld sein muss, und schon sind die Predigerinnen aus dem Schneider. Zur Not wird noch behauptet, dass Konstruktion eben „männlich“ wäre und erst auf „die Frauen“ angepasst werden müsste, softer, sozialer und emotionaler werden müsse, und wenn sie das nicht tue, wäre das ein weiterer Beweis für das Einmauern des Patriarchats. Dass Konstruktion Technik ist, die darauf ausgelegt ist, rational und funktional zu arbeiten und ein Rad rund ist, damit es rollt und weil Naturgesetze, die das vorschreiben, nicht von Männern erfunden wurden sondern einfach so sind, weil sie sind, wie sie sind, können diese trotzigen geistigen Kleinkinder nicht hinnehmen und stampfen umso wütender auf, wenn man ihnen mit Vernunft und Wissenschaft kommt.

Eine Gemeinde, die Wissenschaft und Vernunft ablehnt und ein selbstkonstruiertes Realitätsmützchen (und das im Zweifelsfall auch noch in pink und mit Katzenöhrchen) über alles stülpt und nichts akzeptieren kann, was sie sich nicht selbst ausgedacht haben, erfüllt für mich den Tatbestand der psychischen Filterblase. Die kann ich nicht für voll nehmen. Das haben sie mit den Hardcore-Moslems und anderen Radikalreligiösen wie Kreationisten gemein. Und sie tun auch denen, die sie zu vertreten vorzugeben wagen, keinen Gefallen. Denn die wenigen Frauen, die über Leistung und Kampfstärke nach oben kommen, müssen sich erst durch diese Feminazissen und deren auf Opfergelabere fußender Forderungskreischerei permanent beweisen, dass sie keine hohle Quotennuss sind sondern es wirklich über Leistung geschafft haben.

Aber diese Selbstgerechten und Moralinversäuerten interessiert das Schicksal anderer in Wirklichkeit nicht die Bohne, die wollen nur über Jammern und Schreien Posten für sich selbst kassieren, auf die sie aufgrund eigener Inkompetenz nie gekommen wären. Ein Mann fällt durch eine Prüfung, weil er zu blöd ist, eine Frau fällt durch die gleiche Prüfung, weil sie eine Frau ist. Und mit diesem Glaubenssatz wollen die voll genommen werden.

P.S. Gratulation zu diesen Töchtern!

raindancer hat gesagt...
also ich arbeite schon sehr lange im IT Bereich, zuvor lange in einer Branche wo das Verhältnis Männer Frauen ausgewogener war.
Ich finde anzügliche Witze sind entbehrlich, da zumeist dümmlich.
In der Tat sehe ich es ähnlich, wenn Frauen in die Technik wollen, sollen sie studieren und sich dafür interessieren. Reinschubsen wird nicht viel bringen.
Jedoch ist es nach wie vor augenscheinlich,dass Männer von der Männermeute offensichtlich mehr gefördert werden.
Bei Frauen wird immer angebracht sie arbeiten nicht so lange, haben die Babypause, brauchen oft Teilzeit.
Naja Männer schaffen auch einen ganzen Tag nichtstun mit Residenz in der Firma, das nennt sich dann oft trotzdem Überstunden. Rein fachlich seh ich wenig Unterschiede zwischen der Kompetenz von Männern und Frauen so sie sich beide entweder durch Erfahrung oder Studium auf das Fachgebiet vorbereitet haben.
Jedem Trottel muss klar sein, wenn überall zu 90% Männer in der Chefetage sitzen, dann läuft was falsch.
Umgekehrt sollte den Männern klar sein, dass 100% der Zeit in die Firma investieren und nichts in Familie, Sport und Freizeit wohl kaum effektives arbeiten genannt werden kann.
Es läuft was schief im Staate.“

Werte raindancer,
Sie schreiben:
Jedem Trottel muss klar sein, wenn überall zu 90% Männer in der Chefetage sitzen, dann läuft was falsch.“
Sorry, aber ich würde sarkastisch hinzufügen: nein, das ist nur Trotteln klar. Vernünftig denkenden Menschen nicht.
Und irgend ein Satz über „Männer“, die in der Firma auch nur Nichtstun, disqualifiziert sich von selbst. Sie springen da nämlich auf den Zug dieser dümmlichen „die Frauen“ und „die Männer“-Argumentierer auf, für den ich Sie für zu intelligent halte.

Es gibt Männer, die primitive Haklerjobs machen oder einfach nur den Blöden raushängen lassen und es gibt Männer, die Unternehmer werden oder Führungspositionen anstreben. Für Feministinnen alles „die Männer“, von denen „die Frauen“ unterdrückt werden.
Es gibt Frauen, die primitive Putzjobs machen und Frauen, die Unternehmerinnen werden oder Führungspositionen anstreben.

Dass prozentuell mehr Männer den Kampf in der Tretmühle zwischen Oben und Unten aufnehmen und durchbeißen als Frauen ist kein patriarchalisches Unterdrückungskonstrukt sondern einfach eine statistische Entwicklung die sich aus Diversität ergibt.

Diversität heißt, auch zu verstehen, warum in den Vorstandsetagen auch die Türken oder allgemein die Moslems rechnerisch unterrepräentiert sind. Nicht weil sie unterdrückt werden, sondern weil eben ein entsprechender Prozentsatz keinen Bock auf diese Tretmühle hat, wenn sich der 5er-BMW auch mit Dönerbude ausgeht. Oder Hartz IV plus steuerschonendem Vergnügungsmittelhandel.

Irgendwelche willkürlich herausgepickte Betätigungsfelder (Müllabfuhr und Bergbau tauchen da eher selten auf) als Beispiele der Abweichung von prozentuellen Bevölkerungsanteilen herzunehmen und daraus irgendwas abzuleiten ist billige propagandistische Taschenspielerei.

Wenn Führungspositionen nicht nach Kompetenz, Motivation, Kampfeswille und Einsatz vergeben werden sondern auf Basis der statistischen Verteilung in der Gesamtbevölkerung, werte raindancer, dann läuft etwas falsch, aber ordentlich. Denn auf solche Plätze gehören Leute, die es wollen und können, und nicht Leute, die glauben, es stehe ihnen einfach zu, weil sie laut schreien.

Umgekehrt sollte den Männern klar sein, dass 100% der Zeit in die Firma investieren und nichts in Familie, Sport und Freizeit wohl kaum effektives arbeiten genannt werden kann.“

Wird es auch nicht, hat damit nämlich gar nichts zu tun. Aber es ist eben biologisches Verhalten, statt gemütlich mit der Familie am Feuer zu sitzen und durch das Kauen von Wurzeln das Verhungern abzuwehren das Männchen lieber mehrere Tage fern der Familie auf der Jagd ist, um seine Sippe gut zu ernähren. Weil ihm auch im Falle, dass der Nachbar genug Futter für zwei Familien anschleppt, der Wurzelkauer bald allein sitzt, während seine Exsippe lieber beim Nachbarn sitzt. Lieber satte Zweitfrau als beim Faulen verhungern. Sorry, klingt vielleicht hart, aber so ist unsere Evolution verlaufen. Und noch heute sind die Weibchen für den Großteil des Konsums zuständig, während die Männchen für den Großteil des Einkommens zuständig sind. Wie diese Schere zu erklären ist, nämlich dass die eine Hälfte mehr Geld ranschafft als ausgibt und die andere Hälfte genau andersrum, wird lieber nicht betrachtet. Was nicht passt wird ignoriert.

Dass das Ganze nichts anderes ist als ein Werkzeug der Zerstörung der Familie, begreifen immer noch viel zu wenige. Erst hat man die Generationen zerschlagen, die Kinder in die Ganztagseinrichtung und die Großeltern ins Pflegeheim verfrachtet (Wer denkt mal darüber nach, dass eine Frau im Altenheim ganztags arbeiten geht um das Geld zu verdienen, das die Pflege ihrer Eltern im Altenheim kostet und die Ganztagsbetreuung für ihre Kinder – wäre sie zuhause, wäre das eine Nullrechnung, weshalb der Staat eingreift…), der familiäre Zusammenhalt wurde als Fron diffamiert, Eltern als potenzielle Gewalttäter und Kinderquäler (dabei gab es die wirklichen Missbrauchsfälle eher in den städtischen und kirchlichen Einrichtungen), Alte als Schmarotzer und zusammen mit den Kindern als Karrierebremsen. So stehen heute alle im Erwerbsleben, allein gelassen und nur noch gestützt durch Ehepartner.
Und dann wird ein Keil zwischen Mann und Frau getrieben.
Zufall? Oder eher die finale Zerstörung der Keimzelle unserer Gesellschaft?

„Es läuft was schief im Staate.“

Richtig. „Positive Diskriminierung“ und „Quoten“, „Gendermainstreaming“ und „Feminismus“, „Halbe-Halbe“ und „Frauenministerium“. Die haben im Staat nämlich nichts verloren. Der Rest läuft so, wie er läuft. Es gibt absolute Chancengleichheit. Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich.

sokrates9 hat gesagt…
Finde die Kompetenz der Frauen und deren Führungsstärke sieht man bei den Grünen! Ideologie, Strategie, Taktik, Realitätsbewußtsein gehören einfach nicht zur Kernkompetenz der Frauen! Vielleicht in 1000 Jahren, derzeit noch nicht!“

Werter Sokrates9,
ich würde nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt sehr starke und tolle Frauen. Nur sind sie eben statistisch in anderer Stärke vertreten als Männer.
Bei den Grünen handelt es sich ja auch noch um ein ausgesuchtes Sammelbecken der Opferreligiösen. Sieht man an der Stutenbissigkeit rund um den Abgang Glawischnigs und der Jungen Grünen, um die internen Intrigen und das ganze Verhalten der Führungsriege im Wahlkampf.

Das wirklich putzige daran:
Am Ende übergeben die den Schrotthaufen, den sie hinterlassen, einem Mann, um aufzuräumen.

MfG Fragolin

7 Kommentare:

  1. „Jedem Trottel muss klar sein, wenn überall zu 90% Männer in der Chefetage sitzen, dann läuft was falsch.“

    Immer wieder amüsant, dass solche Vergleichszahlen stets nur für die Führungsebene gebracht werden, nie für die Hackler-Ebene.

    FritzLiberal

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  2. @FritzLiberal oder einfach nur nach Berufswahl...

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  3. @FDominicus: stimmt, man könnte sich auch mal die Prozentzahlen bei den Studienanfängern in Fächern wie Informatik oder Maschinenbau ansehen.

    FritzLiberal

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  4. Sylvia von Hinrichs20 Oktober, 2017 15:40

    "Die Frauen, die mit Kraft und Wille zu etwas gekommen sind, werden bei uns heute nirgends mehr gebremst."

    Wenn der Blogger das wirklich ernsthaft so meint und es scheint so, dann hat er wohl noch kaum Einblicke in "Führungsebenen" getan. Er ist ja Österreicher, vielleicht ist dort inzwischen der paradiesische Zustand, den er hier behauptet, erreicht. Allein, mir fehlt der Glaube.

    Im übrigen: Glaube niemand, "Hollywood" sei bloss in Hollywood. Das ist selbst in großen, weltweit agierenden DAX-Konzernen bis heute gang und gäbe gegenüber Frauen, die "Kraft und Wile" haben. Und dann kommen sie gelegentlich auch "zu etwas".

    Es ist dieselbe unsägliche Heuchelei wie überm großen Teich: Wenn gelegentlich solche Fälle mal bekant werden, ist die hypermoralische Empörtheit groß. Auch bei konservativen Anti-Genderisten. Tatsächlich wissen es alle.

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  5. Ich habe nichts gegen Frauenbewegungen. Aber rhythmisch müssen sie sein!

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  6. @ Sylvia von Hinrichs:

    War ja klar, dass wieder die Schuld auf die "konservativen Anti-Genderisten" gelenkt werden soll, und nicht etwa auf die Linken, die Pharisäer, die sich ach so sehr für Frauenrechte einsetzen und gleichzeitig diesem Weinstein in den Arsch gekrochen sind. Millionen haben Clinton und Obama an Wahlspenden von ihm erhalten und mit Handkuss genommen.

    Alle haben es gewusst? Nun, vor allem alle aus der linken Hollywood-Schickeria. Hier ein Interview mit einem besonders miesen, letztklassigem Exemplar, der es seit über 20 Jahren wusste, dessen Freundin von Weinstein belästigt wurde und der ihn danach noch immer seinen "Freund" genannt hat: der gefeierte Regisseur Quentin Tarantino:
    http://derstandard.at/2000066359012/Quentin-Tarantino-wusste-genug-um-mehr-zu-tun

    Und genau solche Typen sind geradezu Musterbeispiele der linken Hollywood-Schickeria, mies, verlogen, das letzte.

    FritzLiberal


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  7. Werte Sylvia von Hinrichs,
    ich bewege mich sehr viel in Führungsebenen, habe dort auch mit sehr vielen starken und erfolgreichen Frauen zu tun, die allesamt über Leistung auf ihren Posten gekommen sind. Keine wurde von irgendwelchen finsteren patriarchalischen Mächten gebremst.
    Die einzige Ausnahme lernte ich in einem "Unternehmen" kennen, das parteipolitisch mit Quoten-Magistras besetzt wurde. Niemals habe ich einen inkompetenteren Sauhaufen erleben dürfen, Zickerei und Präpotenz auf Steuerzahlers Kosten. Seither arbeite ich ausschließlich mit Privatwirtschaft zusammen und greife den ganzen eingefärbten Mist nicht mehr an.
    MfG Fragolin

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