Dienstag, 28. Juli 2015

Nach oben geschwemmte Proleten

... wie bspw. der Labour-»Lord« John Buttifant Sewel sind ganz besonders ekelhaft mitzuerleben. Nicht deshalb, weil an sie höhere Maßstäbe als an andere angelegt würden, sondern deshalb, weil sie die genauso an alle anderen angelegten Maßstäbe zumeist völlig ohne »Schirm, Charme & Melone« (also mit einer gewissen augenzwinkernden Nonchalance), sondern vielmehr mit rüpelhafter Ignoranz zu verletzen pflegen.

Wobei, und das sei zwar nicht zur Ehrenrettung (was wäre da noch zu retten!) des noblen Lords, wohl aber für besseres Verständnis gesagt: Undercover-Aufnahmen durch irgendwelche bestellte Huren sind halt auch nicht die feine englische Art — mit heruntergelassenen Unterhosen (oder, wir wollen die Damen ganz gender-korrekt »sichtbar machen«, mit einem Dildo in der Puderdose) sieht niemand staatsmännisch (resp. -weibisch — oder heißt das -dämlich?) aus. Daß derlei Filmereien überhaupt gemacht werden konnten, erklärt sich wieder aus einem kleinen Detail, das »DiePresse« reportiert:
[...] Dabei gerät der Lord ins Sinnieren. David Cameron sei der „oberflächlichste und seichteste Premierminister aller Zeiten“, der schottische Ex-First-Minister Alex Salmond ein „dummer, eingebildeter Fratz“ und der Londoner Bürgermeister Boris Johnson „ein Oberklassenarschloch“.

Nicht viel besser spricht er von seinen ehemaligen Parteifreunden (Sewel ist heute parteilos) aus der Labour Party: Von den Kandidaten für den Vorsitz nennt er den Linken Jeremy Corbyn einen „naiven Idioten“, während Ex-Gesundheitsminister Andy Burnham „sich stets nach dem Wind dreht“. Ein Twitterer spottete: „Bekokst oder nicht, seine politischen Beurteilungen sind punktgenau.“ (Hervorhebung LP)
Wetten werden angenommen, daß einem aufrecht-strammen linken Parteigenossen von dem britischen Proloblatt »SUN« vielleicht nicht so ans Bein gepinkelt worden wäre. Was freilich zu bedauen wäre — denn so ein ungeschminkter Einblick in die Nomenklatura-Klasse unserer Politruks hat schon seinen ganz eigenen Erkenntniswert ...

4 Kommentare:

  1. Naja, der Typ hat sich zwar lächerlich gemacht, aber er hat es mit erwachsenen Frauen getrieben, also so what? Ich würde mir ähnlich ausgiebige Mediencoverage für seine Kollegen des British Establishment (und nicht nur des British) wünschen, die es mit Kindern getrieben haben. Das Material gibt es, da bin ich sicher.

    Es wäre nur deswegen, damit die Straßenlaternen nicht länger ungeschmückt bleiben.

    FritzLiberal

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  2. Cher FritzLiberal,

    Das Material gibt es, da bin ich sicher

    Keine Frage. Vermutlich sogar so viel davon, daß das System es einfach nicht zulassen kann, darüber auch bloß zu berichten — an »richten« gar nicht zu denken ...

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  3. Geschätzer Le Penseur,

    man soll die Hoffnung nicht aufgeben, dass der Wind sich eines Tages dreht. Ich denke da sehr gerne an die Worte von Hans Scholl: "Eure Köpfe rollen auch noch!"

    Die Kunst ist nur, den eigenen bis dahin am Körper zu behalten.

    FritzLiberal

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  4. @FritzLiberal
    "Die Kunst ist nur, den eigenen bis dahin am Körper zu behalten."

    Wie traurig aber wahr....

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