Worum gehts:
Ein Gruppe von investigativen Journalisten, die nicht vom Staat bezahlt werden, hat hier eine Schweinerei der höchsten Kategorie aufgedeckt. Es geht darum, dass Politiker ihren Einfluss auf die Justiz derart ausgedehnt haben, damit Anklagen im Sinne der Korruption oder anderen Betrügereien (meist in Millionenhöhe) kontrolliert und das Ergebnis vorbestimmt wird. Die Nutznießer davon sind überwiegend korrupte Politiker, aber auch andere wichtige Personen, die der Politik nahestehen.
Zu Beginn ist für mich die Frage wichtig, wer sind diese „Aufdecker“? Hier eine Selbstdarstellung:
Recorder ist eine Publikation, die von Journalisten gegründet wurde und sich in deren Besitz befindet. Das Projekt wurde 2017 ins Leben gerufen, seine Gründer sind Cristian Delcea, Mihai Voinea, Andrei Crăciun und Răzvan Ionescu. Recorder finanziert sich größtenteils aus Spenden, und die redaktionelle Politik basiert auf folgenden Grundsätzen: ehrlicher Journalismus, mit Leidenschaft betrieben und im Dienste der Öffentlichkeit.
Hier das Video (2 Std.):
Ich weiß nicht, ob es Übersetzungssysteme gibt, die den rumänischen Wortlaut des Videos in andere Sprachen übersetzen. Aber der Inhalt ist mehr als brisant. Die Beschreibung der Verfasser des Videos (übersetzt):
Nachdem die Justiz einige Jahre lang fast vollständig aus der öffentlichen Agenda verschwunden war, sah sich die rumänische Gesellschaft mit einer schwer zu verdauenden Realität konfrontiert, in der Fälle von schwerer Korruption systematisch begraben werden. Berühmte Angeklagte, die in erster Instanz zu hohen Haftstrafen verurteilt worden waren, wurden in der Berufung frei-gesprochen, Prozesse wurden so lange hinausgezögert, bis die Taten verjährten, rechtskräftige Urteile wurden neu bewertet und einfach getilgt. Darüber hinaus kamen Verdächtigungen auf, dass die DNA strafrechtliche Ermittlungen blockiert habe.
„Man hat das Gefühl, dass man, egal was man tut, davonkommt“, sagt einer der Richter, die wir interviewt haben. Derselbe Richter gab bei der letzten Bilanz der Generalstaatsanwaltschaft eine schockierende Erklärung ab: „Rumänien ist eher ein Paradies für Kriminelle als ein Rechtsstaat.“
Wie ist es zu dieser Situation gekommen? Dieser zweistündige Dokumentarfilm, der die Ergebnisse von mehr als anderthalb Jahren Recherchearbeit zusammenfasst, versucht, die komplizierten Mechanismen zu erklären, durch die das Justizsystem, ein wichtiger Pfeiler jedes demokratischen Staates, von einer Interessengruppe aus Richtern und Politikern vereinnahmt wurde.
Vereinfacht gesagt sieht der Pakt zwischen den beiden Lagern so aus: Die Politik hat Gesetze geschaffen, die eine pyramidenförmige Organisation des Justizsystems begünstigen und die gesamte Macht in die Hände einer kleinen Gruppe von Richtern legen, und diese Handvoll Richter hat im Gegenzug eine Justiz geschaffen, die die Mächtigen nicht mehr stört.
Die Aussagen, die wir aus dem Justizsystem gesammelt haben und die wir in diesem Artikel präsentieren, sind von beispielloser Schwere. Sie berichten von Fällen schwerer Korruption, in denen Richtern nahegelegt wird, zugunsten der Angeklagten zu entscheiden, von eklatanten Verstößen gegen den Grundsatz der zufälligen Fallverteilung durch willkürliche Änderungen der Zusammensetzung der Richtergremien und davon, wie Richter, die sich nicht fügen, ausgegrenzt, durch Ermittlungen der Justizaufsicht schikaniert und manchmal sogar aus der Justiz ausge-schlossen werden.
Die Folgen dieser dramatischen Realitäten betreffen uns alle, denn eine demokratische Gesellschaft kann ohne eine unabhängige Justiz nicht überleben.
Die Untersuchung von Recorder hat konkrete Fälle aufgezeigt, in denen politisch vernetzte oder geschäftlich sehr einflussreiche Angeklagte wie Marian Vanghelie, Cristian Burci oder Puiu Popoviciu von langwierigen Verfahren profitierten, die bis zur Verjährung dauerten. Die Ver-längerung der Verfahren wurde durch den Wechsel der Richtergremien durch die Gerichtsleitung erreicht, einschließlich des Wechsels zum Zeitpunkt der Urteilsverkündung.
Nun ein paar Absätze aus der Beschreibung des Inhaltes (übersetzt):
Wie es dazu kam, dass Rumänien eine „Justiz hat, die von einer Interessengruppe aus Richtern und Politikern gekapert wurde”. Der Pakt zwischen den beiden Lagern, aufgedeckt von Recorder / „Eher ein Paradies für Kriminelle als ein Rechtsstaat”
Sowohl Liviu Lascu, ehemaliger Leiter der Militärabteilung der DNA (= Antikorruptions-behörde), als auch die anonym bleibende Staatsanwältin der DNA behaupteten, dass der Chefankläger der DNA, Marius Voineag, seit seinem Eintritt in die Behörde „die Kontrolle über die Akten” gefordert habe.
„Das ist unter der früheren Leitung nie vorgekommen”, berichtete Lascu.
Die Staatsanwältin, deren Identität von Recorder geschützt wird, berichtete, dass seit der Ernennung von Voineag zum Chefankläger die mit den Fällen befassten Staatsanwälte auf-gefordert worden seien, dem Chef der DNA jeden Antrag zu melden, der beim Richter für Rechte und Freiheiten gestellt wurde.
Die Anträge an den Richter für Rechte und Freiheiten beziehen sich im Allgemeinen entweder auf Festnahmen, Durchsuchungen oder die Überwachung von Telefonaten und Kommunikationen der in den Akten verfolgten Personen.
Voineag, so der Dokumentarfilm von Recorder, lehnte die Bitte der Journalisten um ein Interview ab.
Was in der DNA geschieht, ist kein Einzelfall, sagte dieselbe Staatsanwältin, die unter dem Schutz der Anonymität und mit veränderter Stimme interviewt wurde. Die Staatsanwältin erklärte: „Die Resignation ist im gesamten Justizsystem zu spüren.“
Ein Absatz daraus (übersetzt):
Die Repressalien gegen die Richter, die in der Dokumentation „Recorder despre Justiție” (Aufzeichnung über die Justiz) ausgesagt haben, beginnen. Der erste ist Laurențiu Beșu.Da wird es wieder „Bauernopfer“ geben, als Rechtfertigung der Justiz-Mafia.
Das Berufungsgericht Bukarest hat am Mittwoch eine Pressemitteilung „im Zusammenhang mit den diffamierenden und sachlich unbegründeten Äußerungen eines Richters in der Recorder-Untersuchung” herausgegeben. Es handelt sich um den Richter Laurențiu Beșu vom Gericht Bukarest, der, obwohl er noch im Amt ist, beschlossen hat, mit Bild, Namen und Vornamen in der betreffenden Untersuchung aufzutreten.
Mein Fazit:
Ist eine korrupte Justiz nicht das Wesen der "Westliche Wertegemeinschaft"? Die ach-so-rechtsstaatlichen "Nürnberger Prozesse" habe doch ein neues flexibles Recht statuiert ...
AntwortenLöschenMeine Interpretation der Nürnberger Prozesse geht in die Richtung des berühmten Ausspruches von Brennus (387 v. Chr.), in Verbindung mit der verlorenen Schlacht, der da lautete:
Löschen„Vae victis!“
Mich erstaunt, dass sich die Libertären immer wieder so an den Nürnberger Prozessen abarbeiten. Waren dort doch ihre Erzfeinde angeklagt, die Linken. Und die wollen die Libertären doch auf der Anklagebank sehen. Passt gar nicht zusammen.
AntwortenLöschen... die wollen die Libertären doch auf der Anklagebank sehen
Löschen1. Nicht "die Linken", sondern jene Linken, die sich schuldig gemacht haben, gehören auf eine Anklagebank.
2. Auch auf der Anklagebank gebührt ihnen ein ordentlicher, fairer Prozeß. Was bspw. bei Deutschen, die in Nürnberg vom "Gerichtshof" wegen "ihrer" Verbrechen in Katyn vergeurteilt wurden oder die wegen dubioser Straftatbestände, die es im Zeitpunkt der "Begehung" noch gar nicht gab, wohl nicht der Fall war.
Das alles ist Willkür, nicht Recht! Capito?
Ach, das "Vae victis" erlitten auch die Japaner. Ihnen fehlten jedoch die Konditionierung durch "christliche Werte", um sich ständig lustvoll Asche aufs Haupt zu streuen.
AntwortenLöschenWas hat "Vae victis" mit "Aschenstreuen" und Christentum zu tun, Sie Tro...l ?!
Löschen>> Was hat "Vae victis" mit "Aschenstreuen" und Christentum zu tun, Sie Tro...l ?! <<
AntwortenLöschenWenn sie nicht wissen, daß ein lustvolles "Mea culpa, mea maxima ..." zum Christentum gehört, wie das "Amen", dann sind wohl eher sie der Tro...l, oder?
Ohne mich in den Diskurs zweier Anonymi allzu sehr einmengen zu wollen ... aber, cher (chère?) Anonym v. 15 Dezember, 2025 21:35:
Löschen"Vae victis" ist die trimphierende Ausruf eines Siegers, "mea culpa" das betroffene Eingeständnis eines Schuldigen. Was, bitte sehr, hat die Position eines Siegers oder Verlierers mit der eines Schuldigen zu tun? Nichts! Es gibt, die Geschichte beweist es zur Genüge, siegreiche Mega-Arschlöcher ebenso wie unschuldige Verlierer! Und umgekehrt.
Daß das mea culpa des Christentums "lustvoll" sei, ist Ihre persönliche Phantasie. Doch so, wie ein KZ-Häfling Prügel wohl nicht als "lustvoll" empfand, sondern als peinigend, so wird umgekehrt ein Masochist dadurch Lustgefühle bekommen. Sie scheinen in letztere Kategorie zu tendieren. Zur Frage, ob Sie außerdem auch noch in die Kategorie der Tro...l gehören, will ich nicht Stellung nehmen.
Jeder muß nicht zu allem etwas sagen, wie von Karl Valentin wußte ...
Worüber ich hier schon öfters berichtet habe, nämlich über die beiden politischen Personen, die der aktuellen rumänischen Regierung gefährlich werden könnten.
AntwortenLöschenDer Europäische Gerichtshof und die Prozesse gegen Georgescu und Potra
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat in den Urteilen vom 19. November 2019 (Rechtssache C-585/18, C-624/18, C-625/18) unmissverständlich klargestellt, das Gerichte nur dann als unabhängig gelten, wenn Ernennung, Beförderung und dienstliche Kontrolle frei von politischer Einflussnahme sind.
Daher kann jeder bereits vor der Verkündung einer Gerichtsentscheidung deren Bedeutung einschätzen.
Theoretisch kann jede Gerichtsentscheidung vor dem Europäischen Gerichtshof aus den von mir dargelegten Gründen angefochten werden. Dazu verfügen beide genannten Personen über ausreichend Vermögen, um diese Justizverfahren zu finanzieren.
Aus diesem Grund werden von der Staatsjustiz Versuche unternommen, Potra‘s rechtmäßiges Vermögen zu beschlagnahmen oder zumindest zu blockieren, um ihm die Möglichkeit zu nehmen, bis zum Europäischen Gerichtshof Berufungsverfahren durchzuführen.
Aber einer der hauptsächlichen Gründe ist der Versuch, sie mit längeren Haftstrafen zu belegen, damit diese beiden Personen nach dem rumänischen Gesetz nicht mehr politisch tätig werden können und auch nicht mehr gewählt werden dürfen.