Sonntag, 14. April 2024

Es blieb seine letzte ...

von LePenseur
 
 
Symphonie, nämlich: im Ende März 1924 wurde die von Jean Sibelius kurz vorher vollendete Symphonie No. 7 in C-dur, op. 105, in Stockholm unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt.
 
 
Natürlich bleibt der (damals mit nicht einmal 59 Jahren eigentlich noch gar nicht so alte!) "Altmeister" der finnischen Musik seinem in den vorangegangenen Symphonien entwickelten Personalstil treu, begibt sich aber formal "zu neuen Ufern" (wodurch er für eine Unzahl neuerer Komponisten, einbekannt oder heimlich, vorbildlich wurde), denn diese Symphonie ist eigentlich vermutlich die erste "echt" einsätzige Symphonie.

Natürlich gab es bereits eine Reihe von Symphonien "in einem Satz", die aber in Wahrheit eher Symphonien in drei oder vier Sätzen waren, die attacca, also ohne Pause dazwischen, gespielt wurden und meist durch kurze Überleitungen, ausgehaltene Akkorde und dergleichen, "zusammengehalten" wurden.

Der ebenso kenntnisreiche wie unterhaltsame Musikkritiker und -experte David Hurwitz veröffentlichte über die "Sibelius No. 7" selbst und ihre "beeinflußten" Nachfolger höchst informative Videos. 

Zum Schluß noch eine Erklärung für den Titel dieses kurzen Artikels: dieser bezieht sich auf die mysterien-umwobene "Achte", die von Jean Sibelius zwar angeblich Sir Thomas Beecham am Klavier vorgespielt und auf dem Couchtisch "vorgetanzt" wurde (irgendwie schwer vorstellbar, denn Sibelius war damals schon hoch in den Siebzigern ... aber wenn Sir Thomas es sagt, wird's schon stimmen ...) – und dann irgendwann um die Zeit des Zweiten Weltkriegs einfach in den Ofen gesteckt und verheizt wurde. Ein paar Schnipsel haben sich trotzdem erhalten und wurden hier aufgenommen. Naja ... daraus irgendwie erkennen zu wollen, wie sich Sibelius seine "No. 8" dachte, ist schon mehr als kühn ...

Überdies: wen es stört, daß Sibelius nicht das "Beethoven-Pensum" von neun Symphonien "schaffte", den informiert Hurwitz in seinem ersten Video sehr überzeugend, daß er faktisch eben doch neun Symphonien komponierte, von denen halt nur sieben mit Ordnungsnummern versehen sind, denn die Kullervo-Symphonie, ein recht interessantes Frühwerk, das Sibelius' No. 1, op. 39, nur ca. sechs Jahre vorausging, ist ohne jeden Zweifel eine Symphonie und auch bei der sogenannten Lemminkäinen Suite (die eigentlich Vier Legenden aus der Kalevala heißt!), seinem op. 22, ist der Ansicht von Hurwitz, sie sei eigentlich ebenfalls eine Symphonie, durchaus zuzustimmen.

2 Kommentare:

  1. Hauptsache ist, dass nur ja nicht der Jahresregent zum Zug kommt.

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  2. Nicht mosern, geschätzter Herr Collega,

    sondern selber was schreiben! Denn dazu sind Sie zweifellos weitaus berufener als ein alter Brahmine ;-)

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