Freitag, 1. März 2024

Realsatire pur: DiePresse sorgt sich um Pressefreiheit in Rußland!

von LePenseur
 
 
DiePresse schreibt (natürlich ab, nämlich von APA/Reuters):
Journalist wegen „Verunglimpfung“ der russischen Armee festgenommen
01.03.2024 um 08:35 

Dem Herausgeber der russischen Zeitung „Nowaja Gaseta“ droht eine Geldstrafe.

Die russischen Behörden haben den Journalisten Sergej Sokolow, den Herausgeber der Zeitung „Nowaja Gaseta“, wegen angeblicher Verunglimpfung der Armee festgenommen. Das berichteten die Zeitung selbst und russische Staatsmedien am Donnerstag.

Das Blatt schreibt in einem Online-Bericht, dass Sokolows Festnahme mit einem Artikel über die russische Armee zusammenhänge. Die Zeitung nannte aber keine weiteren Details. Die russische Nachrichtenagentur Tass meldet, Sokolow habe „Material auf dem Telegrammkanal der ,Nowaja Gaseta‘ gepostet“, das „Anzeichen einer verbalen Diskreditierung der Handlungen“ der Armee aufweise.

Sokolow drohe eine Geldstrafe von bis zu 50.000 Rubel (503,76 Euro), berichten Blatt und Agentur. Die Zeitung ist für ihre Recherchen bekannt, die manchmal den Kreml, die Regierungspolitik und Spitzenbeamte ins Visier nehmen.  
Nun habe ich das auf dem Telegrammkanal gepostete Material Sokolows nicht gelesen und kann daher nicht beurteilen, ob es „Anzeichen einer verbalen Diskreditierung der Handlungen“ der Armee aufweist oder nicht. Aber warum sich daraus eine Gefahr für die Pressefreiheit (unter dieser Rubrik erschien dieser Artikel nämlich) ergeben soll, erschließt sich nicht wirklich. 
 
Weder wurde die Nowaja Gaseta verboten, noch droht dem mutmaßlichen Täter (nicht wahr, wir wollen doch immer schön korrekt in der Terminologie bleiben, oder nicht ...? Oder sind „mutmaßliche Täter“ nur solche, die entweder fast sicher welche sind, über die man aber aus ideologischen Gründen am liebsten gar nichts berichten würde, bzw. solche, die vermutlich gar keine sind, die man aber mit der Mutmaßung so herrlich diskreditieren kann, ohne sich strafbar zu machen?) eine allzu ernstliche Strafe.

„Anzeichen einer verbalen Diskreditierung der Handlungen“ der Armee: das deutet auf ein Beleidigungsdelikt. Also hallo! Wenn jedesmal, als in Österreich in den letzten hundert Jahren ein Ehrendelikt angezeigt und der verantwortliche Redakteur vor Gericht gebracht wurde, die Pressefreiheit in Gefahr gewesen wäre, dann hätten wir nie eine gehabt ... auch zu Zeiten nicht, als die Pressefreiheit im Gegensatz zur heutigen Bestechungspresse bei uns noch relativ brauchbar funktionierte.

Also wieder einmal ein transatlantisch-EUrokratisch inspirierter Blame-Putin-Artikel, wie sie die System-medien am laufenden Band abliefern. Wie DiePresse mit dem heutigen Leitartikel (hinter der Bezahlschrank, deren Überschreiten sich nicht auszahlen dürfte...), für den eine gewisse Frau Jutta Sommerbauer markig titelt:
Putin ist kein Superman, sondern ein ziemlich unfähiger Manager
Ein Supermann? Beliebte Masche: man widerlegt vollmundig etwas, was eh keiner ernsthaft behauptet hat. Wobei das mit dem „unfähigen Manager“ sollte sie eher für die Gurkentruppen-Banden benutzen, die bei uns in Österreich, aber auch in Deutschland, zu regieren behaupten und doch nur verheerenden Unsinn betreiben. Frau Sommerbauer könnte bswp. diese Graphik ansehen und einmal nachzudenken versuchen, ob der Chef eines Landes mit 4,9% Wachstumsrate (also der vierthöchsten unter den G20-Staaten) wirklich so unfähig ist, wenn man ihn mit der Regierung in Deutschland mit -0,2% (und damit dem Schlußlicht der Liste) vergleicht ...

Wer ist überhaupt diese Frau Sommerbauer, die da große Sprüche absondert? Sie schreibt für DiePresse und DieZeit, hat in Wien und Huddersfield Politologie (also ein typische Geschwätzstudium, wie Hadmut Danisch formieren würde) studiert, wobei die letztere Universität auf Wikipedia u.a. so:
„The University has developed a significant association with the Royal family in recent years, in particular with the appointment of The Duke of York as patron in 2013 and then chancellor in 2015, although he later resigned in 2019. The Duke's former wife, Sarah, Duchess of York, was in 2016 given the title of Visiting Professor of Philanthropreneurship“ 
charakterisiert wird – mit einem Wort: sie absolvierte Geschwätzwissenschaft an einer Schicki-Micki-Uni. So wird man halt Redakteur bei einer „Qualitätszeitung“ und fühlt sich befähigt, einen Staatsmann, der seit über zwei Jahrzehnten eines der wichtigsten Länder der Welt lenkt, als „unfähigen Manager“ und „Meister des Aufplusterns“ zu bezeichnen. Wie sagt der Volksmund doch so treffend? 
Je kleiner die Eidechse, umso größer ihre Hoffnung, ein Krokodil zu werden.
Na ja, Frau Sommerbauer übt halt noch ...


8 Kommentare:

  1. Was erwarten Sie, sehr von mir geschätzter Penseur?
    Inzwischen greifen die Presstituierten nach jedem Strohhalm um dieses Land samt Hr. Putin nach Möglichkeit ordentlich durch den Kakao zu ziehen.
    Nur, es bleibt kaum noch was hängen beim Medienkonsument, so mein Eindruck.
    Die meisten Menschen, die ich kenne und mit denen ich über geopolitische Themen spreche, wollen einfach nur, dass dieser Krieg endlich beendet wird.

    MfG Michael!

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  2. Naja, in Großbritannien wird man festgenommen, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort (was das ist definiert die Polizei willkürlich) auf der Straße den Union Jack schwingt.

    Absurd und eher noch schlimmer.

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  3. Nun ja. Was wurde hier in den letzten Wochen dröhnend behauptet, dass Nawalny in Russland und für die Russen eine Quantite negligeable gewesen sei, völlig uninteressant, keine Sau habe noch hinter ihm gestanden. Weshalb Putin, wie die „Libertären“ verräterisch klügeln, „gar kein Interesse“ gehabt habe, Nawalny umbringen zu lassen. Da erzählen uns die heutigen Bilder aus Moskau aber eine ganz andere Geschichte. Aber keine Sorge, die Libertären werden uns den finalen Beweis präsentieren, dass das alles CIA-Agenten waren. 😉

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  4. @Beobachter

    Nun ja. Was wurde hier in den letzten Wochen dröhnend behauptet: man würde den Leichnam von Nawalny nicht freigeben, man würde Demonstrationen nicht zulassen usw.

    Moskau hat rund 12,6 Millionen Einwohner, das gibt Ihnen einen Eindruck davon, welche Relevanz "tausende" Personen als Trauergäste haben.
    Wieviele Tausende es angeblich waren sagen uns die westlichen Medien leider nicht dazu.
    Wissen sie wohl selbst nicht so genau, wenn sie gleichzeitig bloß von Hunderten sprechen:

    "Hundreds gather for Alexei Navalny funeral amid heavy police presence
    Defying the Kremlin’s warning of arrests, thousands of mourners have gathered in Moscow..."

    https://www.theguardian.com/world/2024/mar/01/alexei-navalny-funeral-draws-thousands-to-heavily-policed-moscow-church

    Was man mit Gewissheit sagen kann, dass die Sargträger offenbar aus Nawalnys russisch-rechtsradikalem Lager stammen (siehe etwadie rot-schwarzen Armbinden).
    Und im Ggs. zum Westen mochten nicht mal die rechtsradikalen Ukrainer diesen Nawalny...

    https://www.youtube.com/watch?v=Bq2POZG5KGE&t=248s

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  5. @Sandokan: Wenn Sie selbst vor der Verhöhnung eines Toten (evt. Getöteten) nicht zurückschrecken, okay, Ihr Bier. Aber angesichts dessen, dass in Russland jeder, der was gegen den Krieg sagt, sich sofort im „Arbeitslager“ wiederfindet, sind auch „nur“ Tausende eine phänomenale Zahl. Vor ihrem Mut kann man sich nur verneigen. Zumal sie alle in den kommenden Tagen von Euren KGB-Männern „abgeholt“ werden.

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  6. Jan Marsalek: Ein echter österreichischer Patriot! Wenn wir hoffentlich in absehbarer Zeit eine russische Provinz geworden sind, wünsche ich ihn mir als Generalgouverneur in Wien!

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  7. @Anonym 02 März, 2024 00:

    Na, da drücken Sie jetzt aber sehr auf die Krokodil-Tränendrüse.
    Seien Sie nicht so melodramatisch, hier etwas zum aufheitern:

    https://www.youtube.com/watch?v=hT0tCSaWZ9Q

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  8. @Anonym 02 März, 2024 00:28

    Darauf sollten Sie sich nicht zu viele Hoffnungen machen.
    Aus Udo Proksch ist letztlich auch nicht mehr viel geworden.

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