Samstag, 30. März 2024

Ein Ostergeschenk an alle Kirchenkritiker

von Franz Lechner
 
 
Mit seinem jüngsten Vortrag hat Erzbischof Viganò – wohl ohne es dezidiert zu wollen bzw es so aufzufassen  allen Menschen guten Willens ein Ostergeschenk bereitet. Mein Ostergeschenk an die treuen Leser dieses Blogs liegt darin, dass ich diesen Text verlinke und mit einer auf diese zurechtgeschnittenen Einleitung versehe. 

Auch wenn sich diese Worte des Erzbischofs auf den (vergangenen) Palmsonntag und nicht auf das (bevorstehende) eigentliche Osterfest beziehen, erscheint es in durchaus österlichem Sinne, sich ihnen gerade jetzt mit offenem Geist hinzugeben, und zwar nicht nur für die hier nur in offenbar recht geringer Anzahl vertretenen gläubigen oder gar praktizierenden Christen, sondern vor allem für die Skeptiker, Verächter, Gegner der (bei uns gesellschaftlich wie politisch einzig relevanten) katholischen Kirche, die aus an und für sich zutreffenden Prämissen falsche und für sich selbst wie auch für ihr familiäres und gesellschaftliches Umfeld höchst gefährliche Schlussfolgerungen ziehen. Diese Prämissen werden weder beschönigt noch geleugnet   befindet sich doch der Erzbischof ganz unzweifelhaft im Konsens gerade mit den schärfsten und radikalsten Kritikern des metapolitischen Status quo – jedoch in entscheidender Weise zurechtgerückt. Die conclusio hat eben nicht zu lauten: 

a) An den (heutigen verfaulten) Früchten sollt Ihr sie (nämlich die wahre, scheinbar historisch gewordene  katholische Kirche als mystischen Leib Christi) erkennen, oder

b), noch dümmer: In den heutigen Verwerfungen präsentiert sich nichts anderes als der wahre Geist des Christentums, das auf die Vernichtung der abendländischen Völker abzielt

sondern, wie es der Erzbischof in Hinblick auf den Karfreitag formuliert: „Was das Haupt durchgemacht hat, muss auch der Mystische Leib durchmachen.“

„Und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwinden“, hat Christus gesagt. Aber eben auch dieses: „Wird der Menschensohn, wenn er (wieder)kommt, auf der Erde noch Glauben antreffen?“

Auf dieses letzte Herrenwort scheint sich der Schluss (sowohl im Sinne von „Ende“ als auch „conclusio“) des Erzbischofs zu beziehen: „Laßt uns dafür sorgen, daß wir uns in der Zahl des Pusillus grex, der kleinen Herde, wiederfinden, die sich nicht verführen ließ und treu blieb.“

Zu dieser kleinen Herde können wohl schon naturgemäß nur „kritische Geister“ und keinesfalls Ja-Sager, deren Ja in letzter Konsequenz letztlich nur dem Fürsten dieser Welt frönt, gehören. Und alle kritischen Geister dieses Blogs, somit alle ehrlich Partizipierenden oder Anteilnehmenden, oder andersrum formuliert: alle Nicht-Trolle sind von Herzen eingeladen, sich in diese einzureihen. Und wenn es schon nicht von Herzen klappen möge, sei dieses „verstandesmäßige“ oder jedenfalls „negative“ Argument nachgeschossen: Egal wie ihr eure, unsere Widersacher definiert bzw wen ihr als deren Triebfeder anseht – feststeht, dass diese das ganz sicher nicht wollen. Sie hassen Christus, und eure Abwendung vom wahren christlichen Glauben ist ihnen das höchste Anliegen.

In diesem Sinne: allen Lesern guten Willens ein gesegnetes Osterfest

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Quis est iste rex gloriae? Wer ist der König der Herrlichkeit?
 
 
Erzbischof Carlo Maria Viganò hielt am vergangenen Samstag einen geistlichen Vortrag zum Palmsonntag und dem Beginn der Karwoche. Der Bogen, den er dabei spannt, wirft auch einen Blick auf die heutigen Verhältnisse und Ereignisse. Dabei tritt er mit gewohnter Deutlichkeit als Kritiker des derzeitigen Pontifikats auf, aber auch der Versuche bestimmter Kreise, die er identifiziert, die politische Macht an sich zu reißen. Manchen geht die Kritik des ehemaligen Apostolischen Nuntius in den USA zu weit, bedenkenswert sollte sie aber allemal sein. Dem Hören sollte man sich nicht verweigern, sondern hören und abwägen.

Die feierlichen Zelebrationen der Karwoche beginnen mit dem triumphalen Einzug unseres Herrn in Jerusalem, der als König Israels begrüßt wird. Die heilige Kirche, das Volk des neuen und ewigen Bundes, macht sich die öffentliche Ehrung ihres Herrn zu eigen:

Hi placuere tibi, placeat devotio nostra: Rex bone, Rex clemens, cui bona cuncta placent.

Doch um zu verdeutlichen, wie wankelmütig und manipulierbar die Menge ist, sehen wir am Palmsonntag die Menge, die mit Palmen und Olivenzweigen feiert, und einige Tage später hören wir, wie sie das Crucifige ruft und denselben König auf dem für Sklaven reservierten Schafott in den Tod schickt.
 

17 Kommentare:

  1. Verehrter Herr Lechner, verehrter Le Penseur (als Hausherr)!

    Schade nur, daß es hier diese ansonsten dümmlichen Emojis nicht gibt, sonst würde ich Ihnen und dem tapferen Erzbischof mindestens fünf dicke Herzen geben. Es gibt nämlich Situationen - Dümmlichkeit hin oder her - da sagt so ein Zeichen mehr als ein Schwall wohlgedrechselter Worte.

    Gottes reichen Segen zum Osterfest!

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  2. Werter @Anonym, 17:11

    ein Klick auf die rechte Maustaste öffnet das Menü für Emojis 🌼

    Schließe mich an und wünsche allen ein gesegnetes Osterfest.

    mfG
    Tanit

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  3. Was Herr Lechner verschweigt: Dieser Vigano ist seit Jahren untergetaucht. Er lebt buchstäblich im Untergrund wie sonst die RAF-Terroristen. Ziemlich ungewöhnlich für einen Erzbischof im „mystischen Leib Christi“.

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  4. So so, „Trudeau und Macron, die nicht gewählt, sondern vom Deep State eingesetzt wurden, um die Interessen der WEF-Elite zu bedienen.“ Toller „geistlicher Vortrag“ seiner Eminenz. Er hat zu viel libertäre Blogs und zu wenig die Bibel gelesen.

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  5. Ja, cher (chère?) Anonym,
    Ja, cher Chronist,

    es gibt Sachen, die kann sich so ein kleiner Troll einfach nicht vorstellen! Etwa, daß ein Bischof im Untergrund leben muß, weil er sonst wohl nicht mehr leben würden, oder daß ein Geistlicher es wagt, gegen Umtriebe höchst ungeistlicher "Eliten" das Wort zu ergreifen.

    Sowas kommt bei den p.t. Mitgliedern (Mitglieder*_Innen?) der Deutschen Bischofskonferenz freilich nicht vor. Die sitzen wohlalimentiert, um nicht zu sagen: gut geschmiert, durch sprudelnde Kirchesteuerzalungen auf ihren Stühlen und reden der Regierung und ihren Nichtregierungsorganisationen nach dem Mund – und selbstmurmelnd: verteidigen gratismutig die Kirche gegen diepöhsen AfDler und Covidspritzen-Skeptiker.

    Also was halt so die wirkliche Aufgabe von echten Apostelnachfolgern ist, nicht wahr ...?

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  6. Ein paar Worte in Anlehnung an die bzw zur Ergänzung der trefflichen Replik des Penseurs auf den wackeren Chronisten, einen offensichtlich zur in meinem Einleitungstext erwähnten Kategorie der Ja-Sager gehört.
    „Ziemlich ungewöhnlich für einen Erzbischof im „mystischen Leib Christi“ (nämlich das im Untergrund-Leben).
    Mitnichten. Oder in F. Torbergs Worten: den Kopf auf dem Nagel getroffen. Man muss dafür nicht bloß die Urkirche bemühen – auch mit Christus selbst war es nicht anders! Darum bedurfte es ja eines Verräters, um Seiner habhaft zu werden.
    Nun ließe sich eventuell einwenden (nicht unbedingt vom Chronisten, aber vielleicht von einem etwas schlaueren kritischen Zeitgenossen), dass Christus den Opfertod ja gewollt hatte, dass Judas‘ Verrat also sozusagen ein nicht unwesentlicher Teil Seines Heilsplanes gewesen ist, und dass daher auch Viganò als treuer Diener Christi vor einem möglichen Selbstopfer für die heilige Sache gefälligst nicht zurückschrecken sollte. Dieses Argument wäre in der Tat nicht unschlau und ziemlich tückisch. Zu seiner Widerlegung darf man sich ebenfalls auf Christus selbst berufen. Christus hatte sich zunächst stets seinen Verfolgern entzogen. Sein Opfertod war so eingerichtet, dass er auf das große Passahfest fiel, um damit maximale Publizität zu erzielen. Das war die Voraussetzung für Seine Auferstehung, die den weltweiten Siegeszug der christlichen Lehre bedingte. Wir dürfen Seiner Eminenz Viganò durchaus die edelsten Beweggründe unterstellen. Aber was hätte er davon, wenn er in seiner Wohnung irgendwann tot aufgefunden werden würde, egal ob durch angebliche Krankheit oder durch unbekannte Hand verursacht? Das wäre maximal eine läppische kurze Pressemeldung wert. Es steht wohl fest, dass er als Lebender mehr für seine (und unsere) Sache tun kann!
    Anonym, 17:11
    Ihre Segenswünsche sind mir ungleich teurer als irgendwelche emois oder wie das heißt! Auch Ihnen Gottes Segen.
    Und auch Ihnen, lieber Tanit! Schön, dass es euch gibt hier!

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  7. Als katholischer Christ und Mitglied in der AfD weiß ich, dass Bekennertum seine Zeit braucht. Es gibt eine Zeit des Untergrundes und es gibt eine Zeit des Bekenntnisses. Mein Glaube nährt sich im übrigen aus einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus und keinesfalls aus der Mitgliedschaft in der katholischen Kirche, (die ich dennoch niemals verlassen werde) die weit mehr ist, als das sog. Bodenpersonal. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den Verrat des Judas und an die Lügen des Petrus. Wenn Gott gewollt hätte, dass es ausschliesslich menschliches Vermögen zustande bringen soll, dass die Kirche seid nunmehr 2000 Jahren ihre Stimme erhebt: Was für ein Gott sollte das sein? Der neue Tag bricht an, Jesus ist auferstanden, jubelt und singt: Tod wo ist dein Sieg, Tod wo ist dein Stachel? Allen Lästerern und gottfernen Menschen ein besinnliches Osterfest, ich werde an eurer Stelle bei Gott für euch bitten. Dagegen kann kein Mensch etwas ausrichten.

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  8. Selbst als "Christenfresser" kann oder muß man vor jenen Christen respekt haben, die ihren Glauben noch ernst nehmen und sich gegen die heutigen satanische Mächte stellen, die die Vernichtung der Europäer zum Ziel haben oder wenigstens duldend betreiben.

    Dazu gehören z.B. unbedingt die Piusbrüder und die Zeugen Jehovas. Letztere haben sich stets jeder Kriegsbeteiligung verweigert, auch in den USA und sind auch heute konsequent gegen jede Beteiligung am Krieg gegen Russland.

    Diese Christen stehen mir geistig recht fern, doch sind sie nie gemeint, wenn ich gegen das diabolische, feige Mehrheitschristentum poltere.

    Allen tätig friedfertigen Christen wünsche ich Frohe Ostern!

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  9. Cher Penseur,
    zu Ihrer steilen Versicherung: "Etwa, daß ein Bischof im Untergrund leben muß, weil er sonst wohl nicht mehr leben würde"...
    Bei allem Respekt, dass Sie dem von Ihnen und dem hohen geistlichen Herrn sog. "Deep State" alle Schlechtigkeiten dieser Welt zutrauen und zuschreiben - aber kommt niocht sogar Ihnen die Vorstellung etwas lächerlich vor, dass der "Deep State" an einem in der Hierarchie allenfalls zweit- bis drittklassigen Erzbischof der "Una Sancta" (der überhaupt erst durch seinen Schritt vom Kirchlichen ins Verschwörungsschwurbelige leidlich bekannt geworden ist) so interessiert ist bzw. diesen für derart gefährlich für seine dunklen Umtriebe zur Schaffung der "NWO" hält, dass er diesen beseitigen müsste?
    Wenn Sie das - und Ihr Posting spricht allerdings dafür - ernsthaft glauben oder auch nur für realistisch halten, dann sind auch Sie ebenso wie der Herr Erzbischof schon weit in eine Parallelwelt abgedriftet, in dem man für rationales Denken nicht mehr erreichbar ist, wie der hohe geistliche Herr zeigt.

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  10. Filius Germaniae31 März, 2024 13:26

    Sehr zu verehrender Herr Lechner, interessanter und sehr ernst zu nehmender Konter, den Sie auf die etwas populistische Bemerkung des Lesers „Chronist“ gefahren haben. Stimmt schon: „der Untergrund“ ist eigentlich, von den Ursprüngen und den biblischen Überlieferungen her, der sachlich angemessene Ort für eine authentische christliche Existenz. Da stimme ich Ihnen gerne zu.
    Aber: dann würde dazu auch gehören, nüchtern festzustellen, dass die „Heilige Mutter Kirche“ diese ihre Sendung seit mindestens 1.600 verraten hat: seit nämlich in der Folge Konstantins die Kirche zur „Staatskirche“ wurde und das Christentum zur „Staatsreligion“. Seither haben es sich die Herren Pontifices und Eminenzen in den jeweiligen opportunen Konstellationen stets an den Rockschößen der weltlichen Macht kommod und vor allem materiell gesegnet eingerichtet. Von den unsäglichen verkommenen „Renaissance-Päpsten“ über die Fürstbischöfe bis zu den Päpsten nach dem unseligen „Konzil“, die die „Demokratie“ und die „allgemeinen Menschenrechte“ feierlich anerkannt und damit „den Rauch Satans in die Kirche eingelassen“ haben, wie ein berühmtes Wort des „Konzilspapstes“ Paul VI. (vulgo „Pillen-Paule“) lautet. Diese richtige Erkenntnis kam ihm freilich zu spät, nämlich erst auf dem Sterbebett.

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  11. @Lechner: Ich erlaube mir, Ihre Ausführungen an zwei Stellen zu korrigieren.
    1. „Seine Eminenz Vigano“ ist nur eine „Exzellenz“. Er ist kein Kardinal, denen nach dem höfischen Protokoll der „Una Sancta“ allein der Titel „Eminenz“ zukommt. Er ist nur ein (Erz)Bischof, und dies auch bloß ehrenhalber, denn er hatte nie eine Diözese, sondern war im „diplomatischen Dienst“ und bekam diesen Ehrentitel, als er Gesandter in den USA wurde. Von dieser Zeit kommt auch seine enge Verbindung zu Steve Bannon, dem einflussreichsten Denker der MAGA- und QAnon-Bewegungen.,
    2. Weder das Datum „Pessach“ noch die „Auferstehung“ als solche waren die Dooropener für „den weltweiten Siegeszug des Christentums“. Das war wesentlich diesseitiger eine Entscheidung des politischen Kalküls: Kaiser Konstantins Taufe auf seinem Sterbebett und nach ihm das kaiserliche Dekret, das Christentum zur Staatsreligion zu erheben.

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  12. Vielen lieben Dank für die Aufbereitung dieses "Augenöffners". Ja, wenn man Vigano mit der "Katholischen Kirche" gleichsetzen kann, möchte ich dieser auch angehören!
    Frohe Ostern allerseits!

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  13. Cher Da schau her!

    1. vom Deep State sind durchaus auch jede Menge zweit- und drittrangiger Leute ge(selbst)mordet worden, nicht nur die Liga JFK & Co.

    2. geht es bei einem durchaus zu erwartenden "unerwarteten Ableben" eines nicht untergetauchten Erzbischofs Viganò eher nicht um den Deep State der USA/NATO (also dem MIC und seinen Handlangern), sondern eher um Kabalen im Vatikan, die in der Vergangenheit nicht selten für eine Seite letal endeten (da muß man nicht bis in die Renaaissance zurückgehen).

    ---

    Cher Günter,

    kleine Korrektur: ein sogen. "Titular(erz)bischof" ist nicht nur "ehrenhalber" ein (Erz)Bischof, sondern aufgrund seiner Weihe tatsächlich einer. Nur eben einer, der keine eigene Diözese verwaltet. In einer Armee ist ein General, der bspw. kein Armeekorps kommandiert, sondern dem Generalstab vorsteht, ja auch kein "General ehrenhalber"!

    Früher (bis ins späte 19. Jhd.) hieß diese Art von Bischöfen "Bischof in partibus" (ergänze: "... infidelium"), also übersetzt "Bischof in den Gebieten [der Ungläubigen]", weil dieses Institut sich ursprünglich aus jenen Bischöfen herleitete, die von den mohammedanischen Invasoren aus Nordafrika, dem Nahen Osten und Kleinasien vertrieben wurden und die dann im Abendland ihren Bischofs-Kollegen in den teilweise großen, dünn besiedelten Diözesen West-, Mittel- und Nordeuropas "aushalfen" (denn so ein Bischof war ja z.B. damals (fast) der einzig zulässige Spender der Firmung - und sowas bspw. in einer Diözese Münster oder Mainz mit ihrer Ausdehnung und den damaligen Straßen und Verkehrsmitteln war allein schon fast ein "Fulltime-Job"!

    Als jene vertriebenen Bischöfe starben, wurden für sie von der Kirche, die diese islamisierten Gebiete nicht sang-und klaglos aufgegeben sehen wollte, dann Nachfolger ernannt und geweiht. Und da Diözesanbischöfe oftmals aus politischen Gründen ernannt werden mußten und mit geistlichen Dingen herzlich wenig am Hut hatten, waren solche "geistlichen Bischöfe" doppelt unverzichtbar.

    Im späten 19. Jhd. war dann die Bezeichnung "in partipus [infidelium]" zunehmend umstritten, denn von den europäischen Kolonialmächten wurden auch in jenen islamischen Gebieten einige Diözesen (wieder)errichtet (zB Carthago [Sitz: Tunis]; Algier, Oran, Tanger etc.) und damit waren das genau genommen keine "Gebiete der Ungläubigen" mehr. Die Bezeichnung "Titularbischof" kam auf, war aber eher verfehlt, denn es war ja nicht der Bischof als solcher "titular", sondern nur der Name der Diözese, auf welchen er geweiht wurde. "Echte" Titularbischöfe (die also nicht zum Bischof geweiht wurden, sondern der Weihe nach Priester blieben) gab es nur aus alter Tradition im Königreich Ungarn eine Handvoll. Aber das artet schön langsam in eine kirchenhistorische Vorlesung aus, die wohl kaum einen interessieren wird ...


    P.S.: Daß Viganòs korrekte Titulatur aber nicht "Eminenz", sondern "Exzellenz" ist, stimmt natürlich.

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  14. Günther, in Punkt 1 haben Sie recht (vielen Dank für Berichtigung), in Punkt 2 geht es mir nicht um die Frage einer "Türöffnung". Wäre Christus nicht in aller Öffentlichkeit gestorben und nicht so vielen erschienen, hätte das Christentum niemals bis Konstantin überlebt, bzw niemals eine entscheidende Wahrnehmbarkeitsschwelle überschritten. Um das ging es mir, nicht um eine historische Gewichtung.
    Filius Germ. Die von Ihnen aufgeworfene Problemstellung ist zu komplex, um in dieser Kürze abgehandelt werden zu können. Noch dazu kreiden Sie der traditionellen Kirche das Versagen der Konzilspäpste an. Für mich ist entscheidend, dass der kulturelle und geistige Aufschwung des Abendlandes, dh unseres Planeten, räumlich und zeitlich mit Aufstieg und Höhepunkt der Verbreitung des Christentums erfolgt, bzw anders formuliert dort stattfand, wo das Christentum so etwas wie Staatsreligion gewesen ist.
    Penseur:
    Und ob Ihre kirchenhistorische Vorlesung von Interesse ist! Vielen Dank für diese kurze wie kompakte Darstellung. Halt noch alte juristische Schule, nicht wahr? Noch Kirchenrecht gelernt…
    Ich leider nicht mehr.

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  15. "Blogger gerd hat gesagt...
    Als katholischer Christ und Mitglied in der AfD weiß ich, dass Bekenner ..."

    Diese Sorte "Konservativer" ist furchtbar! Man nennt sie daher auch "Cuckservative". Ich weiß nicht was schlimmer ist: die Antifa oder selbige.
    Der kath. Kirche ist alles egal: Lüge, Hetze, Kinderschänden etc.
    ABER beim Geld, da hört die Toleranz auf. Die Penunze ist der Hitlerkonkordatskirchen liebstes Kind! Aber auch die nichtzahlenden Schäfchen sind noch geldwert, solange sie nur auf der Liste stehen.
    Deshalb ist Kirchenaustritt eine WICHTIGE Tat.
    Bei den Katholen ist man sogar weiterhin zugehörig, hat also Anspruch auf alle Sakramente. Ausgetreten wird man erst durch die Exkommunikation. Die Piusbruderschaft informiert darüber wohlinformiert ...

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  16. Sehr zu verehrender Anonym (4:59): Wieder einmal ins Schwarze, oder besser: Purpurne getroffen! Die „Heilige Mutter Kirche“ hat ja auch wohlweislich den „Führer“ bis zum Schluss keineswegs exkommuniziert, sondern den Mann immer als „Sohn der Kirche“ gepäppelt. War halt nützlich als Bollwerk gegen die bösen Sowjetrussen, Pius XII. sah ihn in bester Kissinger-Sicht: Er ist ein Bastard, aber er ist unser Bastard!
    So lief das immer mit der alleinseligmachenden Kirche..

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  17. Cher Barbarossa,

    wer, wie Sie offensichtlich, keine Ahnung von Exkommunikationsgründen hat, sollte nicht mit halbgaren Mutmaßungen hausieren gehen. Man blamiert sich damit nur in den Augen derer, die ein Ahnung davon haben.

    Nein, Verbrechen zu begehen oder anzuordnen ist kein Exkommunikationsgrund. Auch Mörder bleiben, solange sie keinen der Exkommunikationsgründe tatbestandsmäßig verwirklichen, un-exkommuniziert. Und zwar auch dann, wenn sie mangels Einkommen keine Kirchensteuer (bzw. in Österreich -beiträge) entrichten.

    Statt hier unsinnige Polemik zu posten, wäre vorher sogar die Lektüre eines Wikipedia-Artikels hilfreich: https://de.wikipedia.org/wiki/Exkommunikation#R%C3%B6misch-katholische_Kirche

    Das sollte eigentlich ausreichen, um Ihr Posting als das zu enttarnen, was es ist: ein ignorant-polemisches Geschwafel, für das Sie eigentlich rot werden müßten (oder purpur, wenn's Ihnen besser gefällt ...)

    Sie können natürlich über die Exkommunikation in Theorie wie Praxis denken, wie sie wollen, und dieses (sofern nicht off topic) gerne auch posten. Nur stellt einem das Posten völlig unbedarften Unsinns, wie Sie es betrieben haben, einfach die sprichwörtlichen Zehennägel auf. Und das mag ich nicht.

    Bei meinen Zehennägeln bin ich nämlich ausgesprochen "heikel" ...

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